[Review] Within The Ruins - Omen EP

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GotB
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[Review] Within The Ruins - Omen EP

Beitrag von GotB »

Within The Ruins - Omen EP

VÖ: 24.05.2011
Label: Victory Records - www.victoryrecords.com

Bild

Tracklist:
01. Infamy
02. Controller
03. Carry on my wayward son (Kansas)
04. Fight fire with fire (Metallica)

Spieldauer: 17:04 min

Richtig gut war es, "Invade", das letztjährige Release der progressiven Deathcoreler um Within The Ruins. Fette Moshparts gepaart mit einigen wirklich innovativen - stellenweise dezent an klassische 8bit-Soundtracks erinnernden - Melodien, machten die zweite Veröffentlichung der US-Amerikaner zu einem wirklich gelungenen Album und einem meiner Highlights 2010. Doch wie das so mit dem Erfolg ist: er bringt auch einige Schattenseiten mit sich und so könnte man in Versuchung kommen, das Release von vier Songs, davon zwei Cover, gerade einmal ein dreiviertel Jahr danach für den unschlagbar günstigen Preis von schlappen 11 Euro als bloße Melkaktion der Marke Within The Ruins anzusehen. Okay, respektive sollte erwähnt werden, dass man für den Preis auch ein aufwendig gestaltetes 12"-Package bekommt, noch dazu in drei verschiedenen Farben zum Sammeln. Aber was nützte einem die Optik, wenn der Inhalt Stuss ist?

"Omen" beginnt mit "Infamy", das typisch WTR mit vertracktem und gleichzeitig richtig fettem Riffing einsetzt. Dazwischen diverse Melodiefragmente und Pinch-Harmonics taktisch klug platziert, um die Songstrukturen noch mal etwas Richtung Chaos zu verschieben. Und schon jetzt ist klar: die Jungs haben nicht vergessen, wie man ordentliche Songs schreibt. Jedoch muss ich sagen, dass mich - zumindest die erste Hälfte des Songs - nicht so wirklich vom Hocker werfen kann. Dafür gab es die Mixtur auf "Invade" einfach schon zur Genüge auf die Ohren. Der melodische Mittelteil hingegen, mit richtig gut platzierten Gitarrensoli und auch sonst ausgereiften Arrangements, funktioniert aber wieder richtig gut.

Die zweite und somit auch schon letzte Eigenkomposition von "Omen" folgt darauf mit "Controller", das abermals für meinen Geschmack recht durchschnittlich beginnt. Nach all den mehr oder weniger hochkarätigen Deathcore-Releases der letzten Zeit (As Blood Runs Black, Salt The Wound, um nur Einige zu nennen), ist man dann doch irgendwie gesättigt und so zieht der Song erschreckend unerheblich an einem vorbei. Die paar catchy Melodien, die ab und an mal aus den abgedämpften Leersaiten hervorspringen, reißen es dann auch nicht mehr raus.

Soviel dazu und ich bin gespannt, was sich die Jungs für die Cover-Sektion einfallen lassen haben. Nach der kürzlich erschienenen Cover-Platte von Caliban bin ich da aber eher skeptisch und diese Skepsis verstärkt sich auch noch, als Song drei mit dem auf Gitarre transponierten Vocal-Intro von Kansas' Überhit "Carry on my wayward son" beginnt. Wie oft ist dieser Song eigentlich schon gecovert worden, bitte? Im diesem Falle stellt sich natürlich zuerst einmal die Frage, wie man wohl den Gesangspart bewältigen wird. Within The Ruins jetzt auch mit Clean-Gesang? Gott bewahre! A propos Gott: auch unterhaltsam ist die Tatsache, dass hier ein Song mit einer durchaus religiösen Thematik und Grundhaltung gecovert wird von einer Band, die bekanntermaßen mit Selbigem nicht unbedingt viel am Hut hat.

Fakt ist, dass hier grundsätzlich die richtige Entscheidung getroffen wurde und komplett auf klaren Gesang verzichtet wurde. Das instrumentale Intro kommt gut, wenn auch nicht sonderlich überraschend (wie schon bei der Caliban-Platte klingt das hier eben genauso, wie man diesen Song von einer Band wie Within The Ruins erwartet) und der erste Verse kommt geshoutet richtig knackig daher. Auch sonst macht Shouter Tim Goergen seine Sache eigentlich vergleichsweise gut, auch wenn die Instrumentals mir bedeutend besser gefallen - mit Ausnahme des ein oder anderen irgendwie deplatziert wirkenden Moshparts. Alles in allem wurde hier aber gute Arbeit geleistet, wobei ich behaupte, dass der Song sehr stark vom genialen Original lebt.

Weiter gehts mit dem vierten und bereits letzten Song der EP und einem weiteren Cover einer legendären Band: "Fight Fire With Fire", aber nicht das von Kansas, sondern von Metallica. Hier hätte ich mir jedoch einfach viel mehr erwartet: nahezu 1 zu 1 wurde hier das Original verarbeitet. Das lässt damit gehörig Kreativität vermissen und erfüllt somit in keinster Weise den Anspruch, den Within The Ruins mit ihrem letzten Album - zumindest bei mir - gelegt haben. Klar ist der Solo-Part super... aber das war er auch bei Metallica.

Was sagt man nun zu "Omen"? Vier Songs,davon zwei Coverversionen; jeweils ein recht guter und ein maximal durchschnittlicher Vertreter. So richtig das Wahre ist die Platte nun wirklich nicht und irgendwie ernüchternd. Hier hätte einfach mehr Zeit ins Land gehen müssen und somit behaupte ich, dass diese Veröffentlichung dem Ruf von Within The Ruins eher schaden wird, als dass sie förderlich ist. Immerhin ist das Artwork durchaus gelungen, so sieht die LP wenigstens gut aus, wenn sie im Plattenschrank steht. Musikalisch gesehen sollte sich der potentielle Käufer hier aber unbedingt vorher informieren. Zur Not gibt's das Ding dann aber auch noch bei iTunes für knappe drei Euro.

Punkte: 5/10

Disko:
2011 - Omen EP
2010 - Invade
2009 - Creature

Links: http://www.myspace.com/withintheruins
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