[Review] Caliban - Coverfield
Verfasst: 02.05.2011, 15:00
Caliban - Coverfield
VÖ: 06.05.2011
Label: Century Media - http://www.centurymedia.com

Tracklist:
01. My girlfriends girlfriend (Type 0 Negative)
02. Sonne (Rammstein)
03. Blinded by fear (At the gates)
04. Helter skelter (The Beatles)
Spieldauer: 13:44 min
Mit Caliban ist das ja immer so eine Sache: sie füllen zwar große Hallen, teilen auf Festivals schiere Publikumsmassen zur Wall of Death, werden aber gleichzeitig von der allgegenwärtigen Szenepolizei mehr als kritisch beäugt - Auverkauf, Kommerz, man kennt das ja. In wie weit es da klug ist, eine Cover-EP mit vier Songs herauszubringen, wird sich zeigen. Ein Problem stellt sich aber recht schnell heraus: während die Herren Caliban mit ihren letzten Full Length-Veröffentlichungen unabhängig vom kommerziellen Aspekt immer hohe Qualität ablieferten, scheint das bei diesem Vertreter zuweilen zu fehlen. Denn die Tracklist beinhaltet zum einen wenig Überraschungen und dann noch ein ziemliches No-Go - zumindest was meine Meinung angeht. Vier Songs sind ja nicht viel, da kann hier mal Track-by-Track reviewed werden.
"Coverfield" beginnt mit Type 0 Negatives "My girlfriends girlfriend", ein wahrer Klassiker und nach dem unverkennbaren Intro aus Bassdrum und Synthesizer stellt sich doch recht zügig die Frage, wie weit man dem Organ vom großen Peter Steele hier gerecht werden können wird. Die Antwort: Caliban-style eben. An der Instrumentierung wurde im Vergleich zum Original nicht viel verändert, einzig und allein der Gain-Regler am Verstärker um ein paar Grad weiter Richtung 10 gedreht und ab und zu mal ein paar abgedämpfte Leersaiten eingefügt. Darüber gibts die typischen Caliban-Shouts, mal hoch mal tief, alles in allem aber zu vorhersehbar. Und während man sich noch denkt: diesen melodischen Part im hinteren Drittel singen die bestimmt clean, tritt dieser Fall dann auch ein... naja. Peter Steele ist halt nicht umsonst eine Legende.
Danach folgt ein Cover von Rammsteins "Sonne" und hier sage ich mir: Rammstein covert man nicht, und wenn, dann richtig! Das ist aber nur meine persönliche Meinung und man kann es ja mal drauf ankommen lassen, aber nach dem komisch klingenden Intro fällt auf, dass dieses brachiale Strophenriff irgendwie zerstückelt wurde und nicht mehr den richtigen Drive entwickelt. In der Überleitung zum ersten Refrain ist glaube ich sogar mal Till Lindemanns Stimme zu hören (wenn nicht, dann richtig gut simuliert) und ab und an eingeworfene Mini-Soli passen richtig gut. Im Großen und Ganzen klingt dieser Song aber genau so, wie man sich ein Caliban-Cover von Rammstein eben vorstellt. Solche typischen Sachen, zum Beispiel dass der zweite Refrain-Durchgang mit durchgehender Doublebass gespielt wird, sind so vorhersehbar, dass die Qualität des Covers nicht gerade überzeugt.
"Blinded by fear" der melodischen Death-Metaller um At The Gates ähnelt ja schon in der Urversion sehr dem Stil von Caliban - schließlich kann den Einfluss der Schweden auf die härtere Musik im Allgemeinen und den Metalcore im Speziellen niemand abstreiten. So ist der vorletzte Beitrag auf "Coverfield" mehr oder weniger ein 1 zu 1-Cover, sicherlich gut gemacht, aber trotzdem verzichtbar.
Die stärkste Arbeit liefern die Ruhrpottler mit dem abschließenden Beatles-Hit "Helter skelter" ab. Hier funktioniert die Symbiose aus Originalmaterial und Metalcore richtig gut und der Song wird sowohl dem Vorbild gerecht, entwickelt aber gleichzeitig eine ganz eigene Stimmung. Auch der abschließende Emmure-mäßige Moshpart passt wie die Faust auf's Auge und stimmt so am Ende doch noch ein wenig versöhnlich.
Die Defizite bei den vorangegangenen Beiträgen kann das aber nicht ausbügeln und somit ist "Coverfield" doch sehr durchwachsen. Größtenteils mau aufbereitete Cover, die Abwechslung, Innovation und Überraschungen über weite Strecken vermissen lassen. Dazu noch 8 Euro für ein Download-Package mit vier Song zu verlangen, grenzt an eine Unverschämtheit. Die Songs an sich machen über kurze Zeit Spaß, doch nur "Helter skelter" kann mich wirklich überzeugen.
Punkte: 5/10
Disco:
2011 - Coverfield
2009 - Say Hello To Tragedy
2007 - The Awakening
2006 - The Undying Darkness
2004 - The Opposite From Within
2003 - Shadow Hearts
2001 - Vent
1999 - A Small Boy And A Grey Heaven
Links: http://www.calibanmetal.com
VÖ: 06.05.2011
Label: Century Media - http://www.centurymedia.com
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Tracklist:
01. My girlfriends girlfriend (Type 0 Negative)
02. Sonne (Rammstein)
03. Blinded by fear (At the gates)
04. Helter skelter (The Beatles)
Spieldauer: 13:44 min
Mit Caliban ist das ja immer so eine Sache: sie füllen zwar große Hallen, teilen auf Festivals schiere Publikumsmassen zur Wall of Death, werden aber gleichzeitig von der allgegenwärtigen Szenepolizei mehr als kritisch beäugt - Auverkauf, Kommerz, man kennt das ja. In wie weit es da klug ist, eine Cover-EP mit vier Songs herauszubringen, wird sich zeigen. Ein Problem stellt sich aber recht schnell heraus: während die Herren Caliban mit ihren letzten Full Length-Veröffentlichungen unabhängig vom kommerziellen Aspekt immer hohe Qualität ablieferten, scheint das bei diesem Vertreter zuweilen zu fehlen. Denn die Tracklist beinhaltet zum einen wenig Überraschungen und dann noch ein ziemliches No-Go - zumindest was meine Meinung angeht. Vier Songs sind ja nicht viel, da kann hier mal Track-by-Track reviewed werden.
"Coverfield" beginnt mit Type 0 Negatives "My girlfriends girlfriend", ein wahrer Klassiker und nach dem unverkennbaren Intro aus Bassdrum und Synthesizer stellt sich doch recht zügig die Frage, wie weit man dem Organ vom großen Peter Steele hier gerecht werden können wird. Die Antwort: Caliban-style eben. An der Instrumentierung wurde im Vergleich zum Original nicht viel verändert, einzig und allein der Gain-Regler am Verstärker um ein paar Grad weiter Richtung 10 gedreht und ab und zu mal ein paar abgedämpfte Leersaiten eingefügt. Darüber gibts die typischen Caliban-Shouts, mal hoch mal tief, alles in allem aber zu vorhersehbar. Und während man sich noch denkt: diesen melodischen Part im hinteren Drittel singen die bestimmt clean, tritt dieser Fall dann auch ein... naja. Peter Steele ist halt nicht umsonst eine Legende.
Danach folgt ein Cover von Rammsteins "Sonne" und hier sage ich mir: Rammstein covert man nicht, und wenn, dann richtig! Das ist aber nur meine persönliche Meinung und man kann es ja mal drauf ankommen lassen, aber nach dem komisch klingenden Intro fällt auf, dass dieses brachiale Strophenriff irgendwie zerstückelt wurde und nicht mehr den richtigen Drive entwickelt. In der Überleitung zum ersten Refrain ist glaube ich sogar mal Till Lindemanns Stimme zu hören (wenn nicht, dann richtig gut simuliert) und ab und an eingeworfene Mini-Soli passen richtig gut. Im Großen und Ganzen klingt dieser Song aber genau so, wie man sich ein Caliban-Cover von Rammstein eben vorstellt. Solche typischen Sachen, zum Beispiel dass der zweite Refrain-Durchgang mit durchgehender Doublebass gespielt wird, sind so vorhersehbar, dass die Qualität des Covers nicht gerade überzeugt.
"Blinded by fear" der melodischen Death-Metaller um At The Gates ähnelt ja schon in der Urversion sehr dem Stil von Caliban - schließlich kann den Einfluss der Schweden auf die härtere Musik im Allgemeinen und den Metalcore im Speziellen niemand abstreiten. So ist der vorletzte Beitrag auf "Coverfield" mehr oder weniger ein 1 zu 1-Cover, sicherlich gut gemacht, aber trotzdem verzichtbar.
Die stärkste Arbeit liefern die Ruhrpottler mit dem abschließenden Beatles-Hit "Helter skelter" ab. Hier funktioniert die Symbiose aus Originalmaterial und Metalcore richtig gut und der Song wird sowohl dem Vorbild gerecht, entwickelt aber gleichzeitig eine ganz eigene Stimmung. Auch der abschließende Emmure-mäßige Moshpart passt wie die Faust auf's Auge und stimmt so am Ende doch noch ein wenig versöhnlich.
Die Defizite bei den vorangegangenen Beiträgen kann das aber nicht ausbügeln und somit ist "Coverfield" doch sehr durchwachsen. Größtenteils mau aufbereitete Cover, die Abwechslung, Innovation und Überraschungen über weite Strecken vermissen lassen. Dazu noch 8 Euro für ein Download-Package mit vier Song zu verlangen, grenzt an eine Unverschämtheit. Die Songs an sich machen über kurze Zeit Spaß, doch nur "Helter skelter" kann mich wirklich überzeugen.
Punkte: 5/10
Disco:
2011 - Coverfield
2009 - Say Hello To Tragedy
2007 - The Awakening
2006 - The Undying Darkness
2004 - The Opposite From Within
2003 - Shadow Hearts
2001 - Vent
1999 - A Small Boy And A Grey Heaven
Links: http://www.calibanmetal.com