[Review] Last Man Standing - All My Heroes Are Dead

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Kingpin
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[Review] Last Man Standing - All My Heroes Are Dead

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Last Man Standing - All My Heroes Are Dead

VÖ: 01/2011
Label: DIY

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Tracklist:
01. All My Heroes Are Dead
02. Fight
03. Desperation
04. Zombieworld
05. Akabak
06. Milfhunter
07. Way Back Home
08. L.D.M.P.t
09. The Way
10. Outro

Last Man Standing aus Gummersbach haben sich Anfang 2009 zusammen gefunden, um recht typischen Hardcore zu spielen, der vor allem Spaß machen soll und dabei besonders live die Hörerschaft für sich gewinnen will. Nun hat man sich in Eigenregie die erste eigene Demo zurechtgezimmert, die jedoch so einiges an Hörfreude missen lässt. Dass die Band dabei gar nicht so schlecht ist, kann man leider nur in einigen wenigen Momenten vernehmen.

Startend mit dem Titeltrack, lassen sich die charakteristischen Merkmale des Sounds von LMS recht schnell ausmachen: leicht metallische Riffs, die insgesamt recht simpel gehalten werden, tiefe Shouts, die sich abwechseln mit kreischenden Einwürfen sowie Growls, ein paar etwas missratene Crew-Shouts und immer wieder eiserne Versuche, den Groove in die eigenen Songs zu verfrachten. Der Opener gerät dabei aufgrund seiner wahrlichen Überlänge mit mehr als fünfeinhalb Minuten schon schnell zum Geduldstest, vor allem da einige Parts übertrieben oft wiederholt werden. Wer den Song überstanden hat und dran bleiben will, ist schon fast Fan. Track Nummer 2, „Fight“, wartet dann mit etwas sehr platten Parolen auf und beinhaltet auch den ersten DengDeng-Part, der die Mosh-Qualitäten des Publikums heraufbeschwören soll. Könnte klappen, der Anspruch ist da ja selten hoch. Dennoch lässt sich Last Man Standing bei einigen Songs etwas einfallen, um aus dem gängigen Strukturen auszubrechen, und das gelingt auf den ersten Blick auch recht gut. Vor allem die Gitarrenarbeit, die vermehrt auch höher gelegene Töne anpeilt, oder auch die New-Metal-Sounds, die z.B. auf „Zombieworld“ an Bands wie (hed) p.e. oder Factory 81 erinnert, können für kurze Zeit die Aufmerksamkeit des Hörers catchen.

Leider fehlt den meisten Songs jedoch einfach der berühmte Tritt in den Hintern, diese Kraft, die einen zum Nicken und Fußwippen bringt, vor allem eben vor der heimischen Anlage. Das liegt natürlich zum einen an der nicht optimalen Produktion, die etwas platt daherkommt und eher sägt als hämmert. Aber auch können die Riffs nicht so recht überzeugen, so dass auf der instrumentalen Ebene nichts im Gedächtnis hängen bleibt und hier ganz einfach (noch) das Händchen für wirklich groovende und eingängige Arbeit am Sechssaiter fehlt. Das große Ganze funktioniert an sich und ist schlüssig, im Detail aber sticht nur sehr wenig heraus.

Last Man Standing schaffen es so auf ihrer Demo, schon erste, wenn auch ganz kleine Anzeichen zu senden, die an gute und einfallsreiche Musik denken lassen. Insgesamt gesehen ist „All My Heroes Are Dead“ jedoch ein eher wenig unterhaltsames Stück Musik, welches eigentlich zu keinem einzigen Moment ernsthaft tiefer in das Gehör des Rezipienten eindringt. Hier rauscht man zu oft mit mittelklassigem Sound am Hörer vorbei. So bleibt nicht viel hängen und „All My Heroes Are Dead“ sicher ein Ladenhüter, der aber auch hier kostenlos heruntergeladen werden kann.

Punkte: 04/10

Discographie:
2011 - Demo

http://www.myspace.com/lastmanstandingghc
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