Label: War-Anthem Records
VÖ: 19.11.2010
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Tracklist:
01. Deliverance
02. Give Us Hate
03. Ghost Of The Warship
04. Dark New World
05. Prelude To Devastation
06. Blood Spangled Banner
07. Drop Another Body
08. Chopped, Shredded And Grind To Meatballs
09. Nocturnal Prayer
10. So Cold
11. Waranthem
Spielzeit: 46:00 min
„Stumpf ist Trumpf“ lautet die Devise der Berliner Metal-Institution auf ihrem neuen Album „Seeds Of Devastation“: In altbekannter Manier werden tausend Mal gehörte Thrash und Death Metal-Rezepte aufgewärmt, ideenlos angerichtet und dem Hörer mit einer gehörigen Portion Überproduktion serviert. Schmecken wird das Gericht sicherlich all jenen Vollblutmetallern, die sich an Abrissbirnen-Liedgut à la BOLT THROWER oder OBITUARY erfreuen und weder etwas gegen knallharte Monotonie noch gegen fehlende Dynamik einzuwenden haben. Frei nach dem Motto: „Hauptsache, es rumst.“ Und rumsen tut „Seeds of Devastation“ dank des Masterings von Andy Classen gewaltig.
Leider werden die hohen produktionstechnischen Standards der Platte in musikalischer Hinsicht nicht erfüllt, denn in Sachen Songwriting herrscht auf dieser Scheibe größtenteils Langeweile. Die Gitarren bieten wenig eingängige Standardriffs, die praktisch leadlos ins Endlose ausgewalzt und erbarmungslos wiederholt werden, das Schlagzeug kennt nur die Modi „Doublebass-Gewitter an“ und „Doublebass-Gewitter aus“ und der Mann am Mikro wartet mit einem Organ Typ „Pressgrunzerei mit Kreischeinlagen“ auf, das im ersten Moment durch seine Kraft, nach spätestens drei Songs aber durch seine Eintönigkeit beeindruckt.
Props gibt es von mir vor allem für die Beständig- / slash / Kompromisslosigkeit mit der hier zu Werke gegangen wird: Seit 1991 kreuzt Postmortem bereits durch die Metal-Gewässer dieser Republik und zelebriert beharrlich ein archaisch anmutendes Bulldozerkonzept, ohne nach links und rechts zu schauen. Nach 20 harten Jahren fährt die Mannschaft nun mit „Seeds of Devastation“ ein gemessen an internationalen Standards eher mittelkalibriges Geschütz auf und ringt der Rock Hard aus dem Stand 9 von 10 Punkten ab. Metal-Deutschland jubelt. Hurra.
Ich denke kurz an die Faustformel eines geschätzten Kollegen („Willst du die guten Bands im Rock Hard Soundcheck sehen, musst du die Tabelle drehen“), schmunzle kurz in mich hinein und gebe mit einem zugedrückten Auge 5 Punkte.
Punkte: 05/10
Diskografie:
1991 - Secret Lunacy
1992 - Last Aid to Die
1994 - Screams of Blackness
1996 - Der Totmacher
1997 - The Age of Massmurder
1998 - Repulsion
2000 - Storm Force
2003 - Join the Figh7club
2008 - Constant Hate
2010 - Seeds of Devastation
Links: http://www.postmortem.de