[Review] Gree - Passing Lights
Verfasst: 28.11.2010, 13:41
Gree - Passing Lights
VÖ: 13.05.2010
Label: DIY
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Tracklist:
01. More Feeling For Everyone
02. I Care About
03. Story One
04. Preparing
05. Passing Lights
06. Fear
07. Horrible Way To Die
08. Decisions
09. A Letter From
Laufzeit: 55:29 min
In völliger Eigenproduktion veröffentlichte im Frühjahr die Rockband Gree ihr Debütalbum. „Passing Lights“ wurde dabei von den Frei- und Offenburgern komplett allein produziert, in Form gegossen und verbreitet, was heute eher die Ausnahme als die Regel darstellt. Die Band spielt auf ihrem Erstling, so geben sie es selbst an, eine Mischung aus Alternative Rock und Post Punk, wobei die meisten Minuten in schleppendem Tempo vorgetragen werden und der Sound der Platte eher als leicht experimentierfreudiger und recht progressiver Rock bezeichnet werden kann.
Nachdem man die CD aus dem komplett in der Farbe des Schwermuts, dunkelblau, gehaltenen Artworks in die Anlage verfrachtet hat, erwartet einem mit „More Feeling For Everyone“ gleich ein Paradebeispiel des Sounds der vier Süddeutschen: sehr langsames Drumming trifft auf ein paar interessante Melodien sowie Rockriffs, die niemandem so richtig weh tun, dafür aber einfach auch etwas zu kraftlos vor sich hin röhren und eher sphärische Klänge produzieren. Bedächtig bauen sich dann auch die weiteren Songs auf, erreichen irgendwann nach der Strophe und einigen Zwischenspielen ihre Refrains, die eigentlich bis auf jenen vom Track „Decisions“ nur dezent mitreißend sind und zumeist eher vor sich hintrotten als wirklich als Höhepunkt angesehen werden können. Dafür bleiben die Hooks sowie die Gesangslinien einfach zu selten im Ohr hängen und leiern sich geradezu durch die Gehörgänge. Und obwohl man auch merkt, dass für die Band die musikalische Ebene weitaus wichtiger ist, diese allgemein auch zentral für das gesamte Album ist, so ist es jedoch ein großer Schwachpunkt, dass man es nur in wenigen Ausnahmen schafft, in voller Gänze zu überzeugen.
Musikalisch kann man nämlich einiges bieten, wenn jedoch auch nicht für die gesamte Spielzeit. Zum Teil tolle Arrangements gibt es auf dem Track „I Care About“ und das Titelstück schafft es gar auf beinahe 13 Minuten Laufzeit und stellt ein wunderbar konstruiertes Instrumental mit einigen wenigen Worten dar und lässt es so als das Bergfest von „Passing Lights“ erscheinen, großartige vor sich hin lamentierende Melodien inklusive. Hinten raus ist jedoch der Umstand, dass so gut wie nie das Tempo gewechselt wird und stets und ständig die gleiche, hintergründig melancholische Stimmung präsent ist, sehr ermüdend für den Hörer. Hier fehlt ganz einfach die Abwechslung, mal ein Blick über den Tellerrand und auch ein wenig Mut, um auf die letzten 20 Minuten noch einmal überraschen zu können. Der mal an Staind, mal an Tool erinnernde Sound der Band wandelt so auf dem schmalen Grad zwischen atmosphärischen Doom und langweiligem Altherrenrock, und nicht selten ist es eher Letzteres, was dominant das an sich gute Schlagzeug- und Gitarrenspiel in ein fades Licht rückt. Die Lyrics, die vom Frontmann zwar mit einer recht charismatischen, jedoch wenig mitreißenden Stimme vorgetragen werden, kommen zumeist schon recht altersweise sowie gesetzt daher und wirken z.B. mit leicht schmierigen Liebesbekundungen und dem Aufruf, den täglichen Kampf zu akzeptieren, schon eher konservativ.
Insgesamt ist „Passing Lights“ ein sehr gediegenes Album, voller schwelgendem Spiel und schleppendem Schwermut. Gree haben ihre Schiene gefunden, haben sich in jener breit gemacht und recht anständige Musik produziert, die besonders vom musikalischen Anspruch her gut überzeugen kann, jedoch es nicht ganz schafft, den Hörer zu erreichen. Sicher live mit der passenden Stimmung sehr gut konsumierbar, macht sich das Debüt selbst ein wenig das Leben schwer. Trotzdem keine schlechte Platte, besonders für anspruchsvolle Hörer und Fans.
Punkte: 05/10
Discographie:
2010 - Passing Lights LP
http://www.greesite.com
VÖ: 13.05.2010
Label: DIY
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Tracklist:
01. More Feeling For Everyone
02. I Care About
03. Story One
04. Preparing
05. Passing Lights
06. Fear
07. Horrible Way To Die
08. Decisions
09. A Letter From
Laufzeit: 55:29 min
In völliger Eigenproduktion veröffentlichte im Frühjahr die Rockband Gree ihr Debütalbum. „Passing Lights“ wurde dabei von den Frei- und Offenburgern komplett allein produziert, in Form gegossen und verbreitet, was heute eher die Ausnahme als die Regel darstellt. Die Band spielt auf ihrem Erstling, so geben sie es selbst an, eine Mischung aus Alternative Rock und Post Punk, wobei die meisten Minuten in schleppendem Tempo vorgetragen werden und der Sound der Platte eher als leicht experimentierfreudiger und recht progressiver Rock bezeichnet werden kann.
Nachdem man die CD aus dem komplett in der Farbe des Schwermuts, dunkelblau, gehaltenen Artworks in die Anlage verfrachtet hat, erwartet einem mit „More Feeling For Everyone“ gleich ein Paradebeispiel des Sounds der vier Süddeutschen: sehr langsames Drumming trifft auf ein paar interessante Melodien sowie Rockriffs, die niemandem so richtig weh tun, dafür aber einfach auch etwas zu kraftlos vor sich hin röhren und eher sphärische Klänge produzieren. Bedächtig bauen sich dann auch die weiteren Songs auf, erreichen irgendwann nach der Strophe und einigen Zwischenspielen ihre Refrains, die eigentlich bis auf jenen vom Track „Decisions“ nur dezent mitreißend sind und zumeist eher vor sich hintrotten als wirklich als Höhepunkt angesehen werden können. Dafür bleiben die Hooks sowie die Gesangslinien einfach zu selten im Ohr hängen und leiern sich geradezu durch die Gehörgänge. Und obwohl man auch merkt, dass für die Band die musikalische Ebene weitaus wichtiger ist, diese allgemein auch zentral für das gesamte Album ist, so ist es jedoch ein großer Schwachpunkt, dass man es nur in wenigen Ausnahmen schafft, in voller Gänze zu überzeugen.
Musikalisch kann man nämlich einiges bieten, wenn jedoch auch nicht für die gesamte Spielzeit. Zum Teil tolle Arrangements gibt es auf dem Track „I Care About“ und das Titelstück schafft es gar auf beinahe 13 Minuten Laufzeit und stellt ein wunderbar konstruiertes Instrumental mit einigen wenigen Worten dar und lässt es so als das Bergfest von „Passing Lights“ erscheinen, großartige vor sich hin lamentierende Melodien inklusive. Hinten raus ist jedoch der Umstand, dass so gut wie nie das Tempo gewechselt wird und stets und ständig die gleiche, hintergründig melancholische Stimmung präsent ist, sehr ermüdend für den Hörer. Hier fehlt ganz einfach die Abwechslung, mal ein Blick über den Tellerrand und auch ein wenig Mut, um auf die letzten 20 Minuten noch einmal überraschen zu können. Der mal an Staind, mal an Tool erinnernde Sound der Band wandelt so auf dem schmalen Grad zwischen atmosphärischen Doom und langweiligem Altherrenrock, und nicht selten ist es eher Letzteres, was dominant das an sich gute Schlagzeug- und Gitarrenspiel in ein fades Licht rückt. Die Lyrics, die vom Frontmann zwar mit einer recht charismatischen, jedoch wenig mitreißenden Stimme vorgetragen werden, kommen zumeist schon recht altersweise sowie gesetzt daher und wirken z.B. mit leicht schmierigen Liebesbekundungen und dem Aufruf, den täglichen Kampf zu akzeptieren, schon eher konservativ.
Insgesamt ist „Passing Lights“ ein sehr gediegenes Album, voller schwelgendem Spiel und schleppendem Schwermut. Gree haben ihre Schiene gefunden, haben sich in jener breit gemacht und recht anständige Musik produziert, die besonders vom musikalischen Anspruch her gut überzeugen kann, jedoch es nicht ganz schafft, den Hörer zu erreichen. Sicher live mit der passenden Stimmung sehr gut konsumierbar, macht sich das Debüt selbst ein wenig das Leben schwer. Trotzdem keine schlechte Platte, besonders für anspruchsvolle Hörer und Fans.
Punkte: 05/10
Discographie:
2010 - Passing Lights LP
http://www.greesite.com