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[Review] Grey - Whoneedsyou

Verfasst: 24.11.2010, 16:29
von Kingpin
Grey - Whoneedsyou

VÖ: 20.08.2010
Label: Bastardized Records - http://www.bastardized.net

Bild

Tracklist:
01. I Am God
02. Is It Getting Colder Or Are We Already Dead
03. Through The Roof Underground
04. Girl With The Pornstar Name
05. Earthquake Bellies Part 1
06. Earthquake Bellies Part 2
07. Hangoverweekendmelancholia
08. My Job Here Is Done

Laufzeit: 31:47 min

Über das doch sehr aktive Label Bastardized Records, welches große Namen wie The Destiny Program oder God Forbid beherbergt, wurde in den letzten Tagen des Sommers 2010 das Debüt der Band Grey veröffentlicht. „Whoneedsyou“ ist der dazugehörige Titel des Longplayers und der angehangene Pressetext macht deutlich, dass man ordentlichen Mathcore um die Ohren gehauen bekommt. Der Umstand, dass die Mitglieder aus zum Teil recht etablierten Bands wie Under Siege oder Cities of Sleep stammen, lässt dann zwar mehr als nur Gutes für die nächsten knapp 31 Minuten hoffen, steigert jedoch auch entschieden die Erwartungen, was die Qualität betrifft.

Ohne Umwege und großes Geplänkel startet dann der Opener „I Am God“ und kämpft sich in den nächsten vier Minuten durch ein wüstes Gestrüpp aus vertrackten und abgehackten Parts, diversen Disharmonien, ein wenig Mosh, noch ein paar kleine, versteckte Melodien und viel Chaos. Recht progressiv vergreift man sich dabei an verschiedenen Genres wie dem immer noch lebendig scheinenden Metalcore, dem groovenden Hardcore, dem versprochenen Mathcore und auch immer wieder gönnt man sich eine Portion New School, was insgesamt einen guten Mix abgibt und rein von der musikalischen Herangehensweise viel Abwechslung in sich birgt. Als Querschnitt all jener Stile wird auch immer wieder in die Rockkiste gegriffen und auch ruhigere Stellen lassen sich ausfindig machen, was dann auch recht schnell schon nach den ersten zwei, drei Songs einen sehr ordentlichen Eindruck hinterlässt, besonders da auch gitarrentechnisch größtenteils hochwertige Arbeit geleistet wurde. Obwohl gerade zu Beginn eine angenehm chaotisch anmutendes Hin und Her in den Songs überwiegt, sind die Tracks dennoch recht zugänglich und eröffnen gegenüber dem Hörer eigene, zum Teil überaus interessante Strukturen.

Leider funktioniert dies nicht über die gesamte Spielzeit, so dass gerade bei einem Song wie „Hangoverweekendmelancholia“ entweder recht schnell Langeweile auftritt, da die Jungs hinten raus doch zu sehr in festen Bahnen denken und gerade die typisch dramatisch anmutenden Parts, die allgemein mit ihren leidenden Gitarren zu häufig aufzufinden sind, zu sehr das Bild bestimmen, oder aber ganz einfach zu selten experimentiert wird, was gerade durch die vorzufindende Genre-Mischung sehr schade ist. Die Spannungsbögen werden immer wieder in gleicher Weise reproduziert und auch stolpern manchmal die Parts nur so ineinander über, was dementsprechend oft wenig durchdacht wirkt. Der Frontmann klingt bei allem recht unbeeindruckend und extrem monoton, wobei besonders die tiefen Growls verwaschen und breiig rüberkommen. Lyrisch verpackt man zwar einerseits krude Stories über Traumwelten recht bildhaft („my heart´s not beating, it´s counting down“), schafft es dann aber nicht über abgelutschte Abgesänge auf das Christentum hinaus, was wie so oft einfach nur niveaulos klingt („let the churches burn“). Bezüglich der Produktion und dem Mix kann man dann jedoch wieder nur den Hut ziehen, da nicht nur die Instrumente sehr gut aufeinander abgestimmt sind, sondern auch die einzelnen Klangfarben wunderbar herausgearbeitet worden sind.

Sind die letzten Töne von „Whoneedsyou“ gehört, könnte man sich dann doch schon ein wenig fragen, wer denn die Platte braucht. Aber nein, Grey wissen einige, wirklich richtig gute Songs zu produzieren und auch kurzzeitig den Hörer an sich zu fesseln, trauen sich jedoch gerade zum Ende hin zu wenig und scheitern eventuell auch an den eigenen Ideen, die einfach von entscheidender Bedeutung sind, durchpflügt man einen musikalischen Bereich, in dem Bands wie Coalesque oder Converge herrschen. Ein gewisses Potential ist den Hamburgern sicherlich zuzusprechen, jedoch fehlt es noch an einigen Ecken, will man einen wirklich großen Wurf produzieren. Nicht schlecht und besonders Fans von den eben genannten Bands an´s Herz gelegt, aber dennoch auch recht ausbaufähig.

Punkte: 06/10

Discographie:
2010 - Whoneedsyou LP

http://www.myspace.com/whoneedsyou

Re: [Review] Grey - Whoneedsyou - bitte noch NICHT VÖ!

Verfasst: 25.11.2010, 11:58
von omerta
Kingpin hat geschrieben:Coalesce
fixed.