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[Review] Liferide - Liferide

Verfasst: 03.09.2010, 10:13
von Kingpin
Liferide - Liferide

VÖ: 01.06.2010
Label: True Till Deaf Records - www.truetilldeaf.com

Bild

Tracklist:
01. No Escape
02. Forever Lost
03. Growing Pains
04. Abandoned Future
05. Enemy

Laufzeit: 14:01 min

Mit recht imposantem - wenn auch nicht sehr ansehnlichem - Artwork ausgestattet, gibt sich Liferide mit ihrer selbstbenannten ersten EP die Ehre und bringt dabei ihre Interpretation der 80´er Jahre mit all ihrem Trash Metal, Crossover und dem Hardcore aus jener Zeit in fünf Tracks zu Gehör. Mit zwei der ehemaligen Solid Ground-Mitglieder sowie dem Sänger der Band State Of Mind hat das Trio schon einiges an Erfahrung aufzuweisen, was jedoch dem Anschein nach kaum dazu beitragen kann, dass die EP mehr als nur bescheidenes Mittelmaß darstellt.

Zu sehr verharrt man bei den einzelnen Songs im Repertoire des Crossover-Sounds, der schon knappe 20 Jahre tot ist, und wartet mit billigen Trash-Riffs, gröhlend-leiernden Vocals und einem recht detailarmen Schlagzeug auf, was nicht gerade zur allgemeinen Befriedigung beiträgt. Zwar gibt es hin und wieder ein paar Soli und auch die Songstrukturen sind nicht gänzlich von schlechten Eltern, jedoch sind gerade die Midtempo-Parts, die drei der fünf Songs deutlich bestimmen, meist zu abwechslungsarm und, ja, langweilig, so dass man dem vor sich hin trottendem Sound von Liferide nur schwerlich folgen kann und will. Die besseren Momente sind ganz klar jene, in denen das Tempo angezogen wird und man es auch einmal schafft, eine gewisse aggressive Stimmung zu erzeugen, was dann auf dem Opener „No Escape“ und ganz besonders auf „Enemy“ durchaus gelingt. Die recht kraftlose Produktion tut zwar auch ihr übriges dazu, dass die EP keinen wahren Hörgenuss darstellt, unterstreicht aber damit auch die unzeitgemäße Existenz der Songs. Überhaupt klingt der komplette Sound, der so manches Mal an Suicidal Tendencies oder D.R.I. erinnert, ungemein rückwärts gewandt und kann eventuell besser als eine Reminiszenz an die vergangenen Tage verstanden werden, was das Gesamtprodukt jedoch kaum besser werden lässt.

Betrachtet man die „Liferife“ EP, so kommen schon Fragen auf, ob Liferide nur ein Fun-Projekt darstellt, gespickt mit einer ausufernden Hommage an all die Crossover-Bands jener Tage, oder ob man sich versucht, nach dem Split der Band Solid Ground neu zu orientieren, aber dabei einfach mal jegliche Eigeninitiative hinsichtlich des Soundgerüsts von Liferide außen vor gelassen hat. Insgesamt was für Fans, die gern der Musik der 80´er frönen. Der Rest testet lieber die Homepage an. Ziemlich altbacken.

Punkte: 05/10

Discographie:
2010 - Liferide EP

www.myspace.com/liferidehc