[Review] Ion Dissonance - Cursed
Verfasst: 28.08.2010, 13:13
ION DISSONANCE - Cursed
VÖ: 24.08.2010
Label: Century Media / Basick Records - http://www.centurymedia.de
Tracklist:
01. Cursed
02. You People are messed up
03. The more Things change, the more they stay the same
04. This is the last time i repeat myself
05. No Care ever
06. After Everything that's happened, what did you expect?
07. We like to call this one... Fuck off
08. Can someone please explain this to me?
09. Disaster in Sight
10. This is considered mere Formality
11. This feels like the End
12. They'll never know
13. Pallor (Bonus Track)
Spielzeit: 48.30 min
Lange haben sie sich bitten lassen, die Kanadier um Ion Dissonance. Nach einem auf lange Sicht eher ziemlich schwachen letzten Album, das offensichtlich versuchte sehr kompatibel zur Tanzfläche zu sein und damit ein extremer Gegenpol zur eigentlichen Ausrichtung der Band darstellte, war es ein paar Jahre still um das Quintett geworden. Mit "Cursed" meldet man sich nun nach 3 Jahren zurück - und wie!
Vorweg sei zu sagen, dass jeder der mit "Minus the Herd" unzufrieden war, erstmal entwarnt werden kann: "Cursed" scheint eine viel logischere Fortsetzung und Weiterentwicklung zum 2005er "Solace" zu sein, das damals mit seinem Overkill-Charakter, dem schier unglaublichen technischen Anspruch und seiner rasenden Brutalität einfach alles zermetert hat und in Sachen Extremität viel in den Schatten stellte... was übrigens bis heute gilt. "Cursed" setzt nun dort also an, legt das ganze aber etwas runder und grooviger aus, ohne dabei in stumpfe und belanglose Breakdown-Orgien zu verfallen, wie eben der Vorgänger. Die Raserei ist hingegen wieder allgegenwärtig, in leicht gezügeltem Maße allerdings. Sie ist nun aber - und das tut der Band sicherlich ganz gut - in Songs eingebettet, die man als solche auch erkennen kann. Es gibt fühlbare Spannungsbögen, wiederholende Elemente, viele atmosphärische Parts, eine angenehm dosierte Menge Groove - aber eben auch das gute alte Gehacke.
Eine weitere Neuerung ist, dass die ganze Scheibe mit 8-Saitern eingespielt worden ist. Ion Dissonance waren ja schon auf ihren letzten Scheiben mit ihren 7-Saitern in enorm tiefe Regionen vorgedrungen, nun haben sie darüber also einfach noch eine achte Saite gespannt und gewinnen wieder Mal das Wetteifern ums tiefste Gitarren-Tuning. Natürlich muss man bei 8-Saitern immer erstmal an Meshuggah denken, Ion Dissonance nutzen ihre Instrumente aber zum Glück so, dass dieser Gedanke sich kaum bestätigt, wenn man "Cursed" hört. Die Kanadier sind sich da treu geblieben und die Musik klingt nach wie vor unverkennbar nach dem, was sie bisher abgeliefert haben. Die extra tiefe Saite rattert dabei nun halt öfters mal wie ein Gong über die Songs hinweg und verleiht ihnen damit noch mehr Tiefe und - Überraschung! - Heavyness!
Insgesamt macht "Cursed" viel richtig und das wieder gut, was "Minus the Herd" anno 2007 verspielt hat. Als einziges Manko fallen mir die unfassbar sinnlosen Lyrics ein, die ungefähr dem Niveau entsprechen, den man ihnen nach dem Lesen der Songtitel auch zugestehen würde. In diversen Interviews soll es zwar heißen, dass diese nicht ernst gemeint sind, aber auch das wirft ein eher peinliches Licht auf den Sänger und seine Ambitionen. Wenn (s)eine Band nach 3 Jahren mit einem so guten Album zurückkommt und die Lyrics darauf dann so meilenweit hinter dem Niveau der Musik zurückbleiben, kann das noch so unernst gemeint sein - es ist einfach schwach, egal welche Ausrede dafür bemüht wird. Punktabzug also dafür! Technisch kann man dem Sänger jedenfalls nix vorwerfen, er beherrscht das nötige Spektrum gut, aber mit ein bisschen wenig Charisma vielleicht. Wie dem auch sei... "Cursed" ist definitiv der sinnvollere und gelungenere Nachfolger von "Solace" und alles dazwischen kann man nun zum Glück getrost vergessen. Wollen wir hoffen, dass es in dieser Qualität weiter geht... und am besten nächstes Mal mit brauchbaren Lyrics. Fans von Meshuggah bis Dillinger Escape Plan dürfen trotzdem mal reinhören!
Punkte: 8 / 10
Discographie:
2002 - .357 Demo
2003 - Breathing is Irrelevant
2005 - Solace
2006 - Demos 2002 - 2004 Split with Despised Icon
2007 - Minus the Herd
2010 - Cursed
http://www.myspace.com/iondissonace
VÖ: 24.08.2010
Label: Century Media / Basick Records - http://www.centurymedia.de
Tracklist:
01. Cursed
02. You People are messed up
03. The more Things change, the more they stay the same
04. This is the last time i repeat myself
05. No Care ever
06. After Everything that's happened, what did you expect?
07. We like to call this one... Fuck off
08. Can someone please explain this to me?
09. Disaster in Sight
10. This is considered mere Formality
11. This feels like the End
12. They'll never know
13. Pallor (Bonus Track)
Spielzeit: 48.30 min
Lange haben sie sich bitten lassen, die Kanadier um Ion Dissonance. Nach einem auf lange Sicht eher ziemlich schwachen letzten Album, das offensichtlich versuchte sehr kompatibel zur Tanzfläche zu sein und damit ein extremer Gegenpol zur eigentlichen Ausrichtung der Band darstellte, war es ein paar Jahre still um das Quintett geworden. Mit "Cursed" meldet man sich nun nach 3 Jahren zurück - und wie!
Vorweg sei zu sagen, dass jeder der mit "Minus the Herd" unzufrieden war, erstmal entwarnt werden kann: "Cursed" scheint eine viel logischere Fortsetzung und Weiterentwicklung zum 2005er "Solace" zu sein, das damals mit seinem Overkill-Charakter, dem schier unglaublichen technischen Anspruch und seiner rasenden Brutalität einfach alles zermetert hat und in Sachen Extremität viel in den Schatten stellte... was übrigens bis heute gilt. "Cursed" setzt nun dort also an, legt das ganze aber etwas runder und grooviger aus, ohne dabei in stumpfe und belanglose Breakdown-Orgien zu verfallen, wie eben der Vorgänger. Die Raserei ist hingegen wieder allgegenwärtig, in leicht gezügeltem Maße allerdings. Sie ist nun aber - und das tut der Band sicherlich ganz gut - in Songs eingebettet, die man als solche auch erkennen kann. Es gibt fühlbare Spannungsbögen, wiederholende Elemente, viele atmosphärische Parts, eine angenehm dosierte Menge Groove - aber eben auch das gute alte Gehacke.
Eine weitere Neuerung ist, dass die ganze Scheibe mit 8-Saitern eingespielt worden ist. Ion Dissonance waren ja schon auf ihren letzten Scheiben mit ihren 7-Saitern in enorm tiefe Regionen vorgedrungen, nun haben sie darüber also einfach noch eine achte Saite gespannt und gewinnen wieder Mal das Wetteifern ums tiefste Gitarren-Tuning. Natürlich muss man bei 8-Saitern immer erstmal an Meshuggah denken, Ion Dissonance nutzen ihre Instrumente aber zum Glück so, dass dieser Gedanke sich kaum bestätigt, wenn man "Cursed" hört. Die Kanadier sind sich da treu geblieben und die Musik klingt nach wie vor unverkennbar nach dem, was sie bisher abgeliefert haben. Die extra tiefe Saite rattert dabei nun halt öfters mal wie ein Gong über die Songs hinweg und verleiht ihnen damit noch mehr Tiefe und - Überraschung! - Heavyness!
Insgesamt macht "Cursed" viel richtig und das wieder gut, was "Minus the Herd" anno 2007 verspielt hat. Als einziges Manko fallen mir die unfassbar sinnlosen Lyrics ein, die ungefähr dem Niveau entsprechen, den man ihnen nach dem Lesen der Songtitel auch zugestehen würde. In diversen Interviews soll es zwar heißen, dass diese nicht ernst gemeint sind, aber auch das wirft ein eher peinliches Licht auf den Sänger und seine Ambitionen. Wenn (s)eine Band nach 3 Jahren mit einem so guten Album zurückkommt und die Lyrics darauf dann so meilenweit hinter dem Niveau der Musik zurückbleiben, kann das noch so unernst gemeint sein - es ist einfach schwach, egal welche Ausrede dafür bemüht wird. Punktabzug also dafür! Technisch kann man dem Sänger jedenfalls nix vorwerfen, er beherrscht das nötige Spektrum gut, aber mit ein bisschen wenig Charisma vielleicht. Wie dem auch sei... "Cursed" ist definitiv der sinnvollere und gelungenere Nachfolger von "Solace" und alles dazwischen kann man nun zum Glück getrost vergessen. Wollen wir hoffen, dass es in dieser Qualität weiter geht... und am besten nächstes Mal mit brauchbaren Lyrics. Fans von Meshuggah bis Dillinger Escape Plan dürfen trotzdem mal reinhören!
Punkte: 8 / 10
Discographie:
2002 - .357 Demo
2003 - Breathing is Irrelevant
2005 - Solace
2006 - Demos 2002 - 2004 Split with Despised Icon
2007 - Minus the Herd
2010 - Cursed
http://www.myspace.com/iondissonace
