[Review] Noctem - Divinity

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Ira
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[Review] Noctem - Divinity

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Noctem - Divinity

VÖ: 20.04.2009
Label: NoiseHeadRecords - http://www.myspace.com/noctemofficial

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Tracklist:
01. Atlas Death
02. In The Path Of Heleim
03. Realms In Decay
04. The Sanctuary
05. The Call Of Oricalco's Horn
06. Across Heracles Towards
07. In The Aeons Of Time
08. Necropolis Of Esthar's Ruins
09. Divinity (Orchestral Version)
10. Religious Plagues
11. Under Seas Of Silence
12. Divinity (Bonus-Track)

Spielzeit: 45:13 Min.

Das Debüt dieser Spanier kommt reichlich spät, wenn man bedenkt, dass die Band seit 2001 besteht. Eine ihrer ersten Releases war ein Live-Album, auf dem man noch nicht so viele eigene Songs präsentieren konnte und daher größenteils Main-Acts wie "Cradle of Filth" oder "In Flames" coverte. Man hat als Live-Band angefangen und das sieht man auch am Erscheinungsbild der Truppe: Obskure Verkleidungen, die von militanten Outfits bis satanistischen Accessoirs nichts auslassen. Genau so war "Noctem" auch auf ihrem ersten Video "Across Heracles Towards" zu sehen, da viel Wert auf das Image gelegt wird.

Der musikalische Stammbaum ist im Grunde Black Metal, der mal in die Death-Richtung und mal in die Thrash-Richtung neigt, aber nie gerade stehen bleibt. Das relativ ungelungene Intro wird sofort von dem okkulten Quartett verdroschen und lässt mit "In The Path Of Heleim" ein sehr wildes Biest aus dem Käfig. Trotzdem bleibt es dabei immer sehr übersichtlich und man verliert sich nie in technischem Herumgeplänkel oder melodischen Intermezzos. In der Hinsicht kann man "Noctem" vertrauen und sich sicher sein, dass man nicht vergrault wird. Nichtsdestotrotz hat man das Gefühl, das dem Album was fehlt. Spätestens nach dem dritten Track weiß man nämlich, wie das Album weitergeht und es fängt an vorhersehbar zu werden.

Wenn ich ein paar Songs hervorheben müsste, dann wären das vielleicht das krachende "The Sanctuary", "Across Heracles Towards", das dank dem Video auch einige (blutige) Assoziationen in einem weckt, und das etwas längere "Religious Plagues", welches mit einem sehr atmosphärischen Gitarrenspiel verabschiedet wird und einen der Höhepunkte des Albums darstellt. Aber abgesehen von diesen Ausnahmen gehen "Noctem" kein Risiko ein und spielen eine Black/Thrash/Death-Granate nach der anderen. Mit dem Instrumental "In Aeons Of Time" griff man leider tief ins Klo, als man dann doch eine kleine Abwechslung in das Geschehen einbringen wollte, da es sehr lasch, eintönig und langweilig klingt. Wenn "Noctem" aus ihrem eigenen Käfig ausbrechen, dann hört sich das noch zu eckig an, doch das wissen sie bestimmt auch selbst.

Die Produktion ist ziemlich dreckig, was am ehesten am Gesang zu hören ist, denn die Screams und Growls kommen nicht sehr intensiv rüber und hören sich ziemlich verzerrt an. Zumindest bezweifle ich, dass live ebenso jeder Scream klanglich sitzt. Auch die Gitarrenarbeit könnte mit etwas mehr Druck mehr Blicke erheischen, aber auch so sind sie das Triebwerk von "Divinity" und bilden das stabile Rückgrat für den eher wackelnden Vocal-Kopf. Den Bonus-Track hätte es allerdings nicht gebraucht, da sich die beiden Versionen nicht groß voneinander unterscheiden und das Outro von "Under Seas Of Silence" bereits ein anständiges Ende hätte sein können. Ein noch unreifes und etwas schlichtes Album, was aber viel Potential zeigt und durch seine eingängigen und wütenden Riffs auffällt. Jetzt muss man nur noch an den richtigen Stellen die Fehler korrigieren und man ist nicht mehr weit von einem etablierten Namen.

Punkte: 7/10

Diskografie:
2002 - Unholy Blood (Demo)
2004 - Live 2004
2007 - God Among Slaves (Demo)
2009 - Divinity

http://www.myspace.com/noctemofficial
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