VÖ: 09.07.2010
Label: Century Media Records - http://www.centurymedia.de

Tracklist:
01. The Gun Show
02. Just Drive
03. The Promise
04. Standing Alone
05. A Star-Crossed Wasteland
06. Blazin'
07. The Road
08. Iron Army
09. The Last Cowboy
10. World In Flames
Spielzeit: 42:28 Min
Die Jungs um Maria Brink haben sich bei ihrem dritten Schicksalsrelease nicht lumpen lassen und präsentieren dem geneigten Seicht-Core-Fan einen Hybrid ihrer letzten beiden Veröffentlichungen. Die schlichte Alternative/Metalcore-Attitüde von "Beautiful Tragedy" und emotional-angehauchte Rock-Klamotte von "The Dream" waren nur der Vorläufer dafür, was In This Moment auf "A Star-Crossed Wasteland" zeigen.
Ich muss wirklich sagen, dass ich kein Fan der Band bin, sie aber nicht im vornherein dadurch diskreditieren will, weil sie inzwischen eindeutig dem Kommerzrock frönen. Mir missfiel schon immer dieses unausstehliche ausufernde Gekreische Brinks, was keinesfalls sexistisch zu interpretieren ist, da ich auf diesem Album Gastauftritte von Typen gehört habe, die im Duett mit ihr auch nicht viel besser dastehen. Die einzigen Stellen, in denen ich die Vocals billigen konnte, waren ihre Klargesänge, die wenigstens nicht nach etwas klingen wollen, das sie gar nicht sind.
Schiebt man meine persönliche Abneigung nach hinten, kann man dieses Album trotzdem nur als ein relativ normales Alternative-Rock-Projekt sehen, in dem versucht wird weichgespültes Songwriting durch ein bisschen Kitsch (man siehe die Promo-Bilder) und halbherziges Screaming wettzumachen. Der Titelsong schleicht sich in der Hinsicht von hinten an und zeigt sich als eine gemäßigte Rockballade, die der Band übrigens besser stehen als diese stumpfsinnigen Nu-Metal-Arien, die bei "The Gun Show" zum Glück bereits ihren Tiefpunkt erreicht hatten. Dass man dafür drei mittelmäßige Filler-Songs lang ausharren muss bis dahin, ist zwar eine Frechheit, aber ich muss einfach davon ausgehen, dass es Leute gibt, die den Abschnitt bis hierhin sicherlich auch genießen werden.
Als "Blazin'" begann, musste ich mir einen *Facepalm verkneifen, da der Song ja eigentlich ganz okay ist, aber wohl eher, wenn er von einer anderen Gruppe performt werden würde. Das uninspirierte Solo mit dem anschließenden Vocal-Overlayering der Frontfrau geben dem Song dann den Genickschuss und leiten ganz unverschämt zum Rumgesäusel-Intro von "The Road" über. Eins muss man der Band aber lassen: So schwach die musikalische Leistung sein mag, so kann man nicht behaupten, dass sich die Songs zu sehr gleichen, da bis dahin jeder seine eigenen kleinen Schwachpunkte hatte. Ich könnte demnach eigentlich weiter von Song zu Song hüpfen und meinem Unmut Stimme verleihen, aber das würde wohl nur ausarten. Hervorheben würde ich vielleicht noch das dynamische "Iron Army", das dem Otto-Normal-Hater vielleicht genauso belanglos wie der Rest vorkommen würde, mich aber eher überrascht hat, da hier fast so viel zusammenpasst wie beim namensgebenden Track.
Mit einer gewissen Objektivität muss ich beim Recording selbstverständlich Pluspunkte geben, sowie der Mühe, die Songs so facettenreichen wie möglich aufzubauen. Brinks Stimme ist hier der auditive Blickfänger, zumindest wenn sie sich ihre talentfreien Screams verkneift. Wer die Band wirklich mag (und ich meine jetzt wirklich wegen der Musik und nicht aufgrund der freizügigen Fotos von Maria Brink), sollte einfach mal darüber nachdenken, seinen Horizont zu erweitern, da man mit seinem Geld auch Bands, die es viel nötiger haben, fördern kann und sollte.
Punkte: 3 / 10
Diskografie:
2007 - Beautiful Tragedy
2008 - The Dream
2010 - A Star-Crossed Wasteland
http://www.myspace.com/inthismoment