[Review] Aspersing Hosea - selftitled EP
Verfasst: 08.07.2010, 16:50
Aspersing Hosea - selftitled EP
Label: DIY
VÖ: 01.03.2010
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Tracklist:
01. Morgentau
02. ... denn der Wind treibt Regen übers Land
03. Entlang des schmalen Grates
04. Dem Tod versprochen, dem Leben übergeben
05. Schacht der Seelensonne
06. Cogito Ergo Sum
Spieldauer: 21:55 min
Trotzdem die Metalcore-Welle in den letzten Jahren etwas abgeflaut zu sein scheint, so weht doch ein frischer Wind durchs Genre, in der Gestalt der Hessen von Aspersing Hosea. Ihren Stil betiteln die Jungs und Mädels als Breaking Metalcore, was laut Press-Info klassischer, melodischer Metalcore mit großem Mosh-Anteil sein soll. Somit erwartet einen auf der Anfang 2010 erschienenen EP eine Revolution? Sicherlich nicht, dafür hat man in diesem Genre einfach schon zu viel teils hochkarätigen Output erfahren. Von einer gewissen Innovation kann man aber trotzdem mit gutem Gewissen sprechen.
Denn Innovation bedeutet schließlich auch, Altbekanntes effektiv zu etwas Neuem zu verbinden, und wenn die jungen Musiker etwas können, dann ist es, ihre Einflüsse geschickt zu kombinieren. Die in Eigenregie produzierte EP startet mit dem Opener "Morgentau" und schon innerhalb der ersten Minute wird die Genrebeschreibung in Noten gefasst: Melodien, die von abgedämpften Leersaiten untermauert werden, dann ein Übergang in den ersten Moshpart und anschließend ein atonaler Breakdown - so weit, so Genrestandard. Doch im Laufe des Songs zeigen Aspersing Hosea stellenweise wahrlich großes Verständnis für Songwriting und Melodien, gepaart mit starkem technischen Können. Ähnlich verhält es sich bei den restlichen Songs auf der selbstbetitelten EP, die allesamt reichlich Wiedererkennungswert aufweisen und mich im Großen und Ganzen relativ stark an die aktuelle Narziss-Veröffentlichung "Echo" erinnern, was sicherlich auch an den deutschen Texten liegen könnte. Das kann man mögen oder nicht, bei Titeln wie "Dem Tot versprochen, dem Leben übergeben" schnalzt der Literaturlehrer aber sicherlich mit der Zunge und sagt: Ja, wie poetisch. Denn irgendwie lyrisch klingt die deutsche Sprache in diesem Zusammenhang schon, ist aber im Endeffekt wie so oft eine Geschmacksfrage, denn gerade bei der Verwendung des Deutschen scheiden sich ja erfahrungsgemäß die Geister. Mir persönlich gefällt es, genauso wie das Zusammenspiel der beiden Gitarren, das alles in allem sehr homogen und stimmungsvoll aus den Boxen kommt und spätestens bei den Tapping-Parts, die oft als spannungsmäßiger Höhepunkt der einzelnen Songs genutzt werden, einfach nur überzeugt. Auch Basserin und Drummer erledigen ihren Job konsequent und technisch sehr sauber. Beim Gesang finden sowohl Screams als auch Growls Verwendung und auch hier ist alles sehr stimmig, obwohl etwas mehr Druck und Abwechslung der EP noch mal einen Schub nach vorne hätte geben können. Was den Sound angeht, ist dieser für ein in Eigenregie produziertes Debüt sicherlich akzeptabel, ich denke aber, dass eine fettere Produktion die Kompositionen von Aspersing Hosea sicherlich noch nach vorne bringen könnte.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die zwei Mädels und drei Jungs einer der vielversprechendsten und ambitioniertesten Newcomer im Metalcore-Genre sind und man von ihnen - gerade wenn sie noch mehr ihren eigenen Stil destillieren - noch viele hochkarätige Outputs erwarten kann. Die selbstbetitelte EP ist durch und durch gelungen und bietet mit "Schacht der Seelensonne" oder "Dem Tod versprochen, dem Leben übergeben" echte Highlights und zwingende Anspieltipps. Nebenbei gesagt sind Aspersing Hosea seit Mai bei den US-amerikanischen Brkenmirrr Records unter Vertrag und für August ist die Aufnahme einer neuen EP geplant - Fans von Callejón, Misery Signals oder Narziss sollten also auf alle Fälle mal bei Myspace vorbeischauen und reinhören - es lohnt sich definitiv.
Punkte: 8/10
Disko:
2010 - Aspersing Hosea EP
Links:
http://www.myspace.com/aspersinghosea
Label: DIY
VÖ: 01.03.2010
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Tracklist:
01. Morgentau
02. ... denn der Wind treibt Regen übers Land
03. Entlang des schmalen Grates
04. Dem Tod versprochen, dem Leben übergeben
05. Schacht der Seelensonne
06. Cogito Ergo Sum
Spieldauer: 21:55 min
Trotzdem die Metalcore-Welle in den letzten Jahren etwas abgeflaut zu sein scheint, so weht doch ein frischer Wind durchs Genre, in der Gestalt der Hessen von Aspersing Hosea. Ihren Stil betiteln die Jungs und Mädels als Breaking Metalcore, was laut Press-Info klassischer, melodischer Metalcore mit großem Mosh-Anteil sein soll. Somit erwartet einen auf der Anfang 2010 erschienenen EP eine Revolution? Sicherlich nicht, dafür hat man in diesem Genre einfach schon zu viel teils hochkarätigen Output erfahren. Von einer gewissen Innovation kann man aber trotzdem mit gutem Gewissen sprechen.
Denn Innovation bedeutet schließlich auch, Altbekanntes effektiv zu etwas Neuem zu verbinden, und wenn die jungen Musiker etwas können, dann ist es, ihre Einflüsse geschickt zu kombinieren. Die in Eigenregie produzierte EP startet mit dem Opener "Morgentau" und schon innerhalb der ersten Minute wird die Genrebeschreibung in Noten gefasst: Melodien, die von abgedämpften Leersaiten untermauert werden, dann ein Übergang in den ersten Moshpart und anschließend ein atonaler Breakdown - so weit, so Genrestandard. Doch im Laufe des Songs zeigen Aspersing Hosea stellenweise wahrlich großes Verständnis für Songwriting und Melodien, gepaart mit starkem technischen Können. Ähnlich verhält es sich bei den restlichen Songs auf der selbstbetitelten EP, die allesamt reichlich Wiedererkennungswert aufweisen und mich im Großen und Ganzen relativ stark an die aktuelle Narziss-Veröffentlichung "Echo" erinnern, was sicherlich auch an den deutschen Texten liegen könnte. Das kann man mögen oder nicht, bei Titeln wie "Dem Tot versprochen, dem Leben übergeben" schnalzt der Literaturlehrer aber sicherlich mit der Zunge und sagt: Ja, wie poetisch. Denn irgendwie lyrisch klingt die deutsche Sprache in diesem Zusammenhang schon, ist aber im Endeffekt wie so oft eine Geschmacksfrage, denn gerade bei der Verwendung des Deutschen scheiden sich ja erfahrungsgemäß die Geister. Mir persönlich gefällt es, genauso wie das Zusammenspiel der beiden Gitarren, das alles in allem sehr homogen und stimmungsvoll aus den Boxen kommt und spätestens bei den Tapping-Parts, die oft als spannungsmäßiger Höhepunkt der einzelnen Songs genutzt werden, einfach nur überzeugt. Auch Basserin und Drummer erledigen ihren Job konsequent und technisch sehr sauber. Beim Gesang finden sowohl Screams als auch Growls Verwendung und auch hier ist alles sehr stimmig, obwohl etwas mehr Druck und Abwechslung der EP noch mal einen Schub nach vorne hätte geben können. Was den Sound angeht, ist dieser für ein in Eigenregie produziertes Debüt sicherlich akzeptabel, ich denke aber, dass eine fettere Produktion die Kompositionen von Aspersing Hosea sicherlich noch nach vorne bringen könnte.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die zwei Mädels und drei Jungs einer der vielversprechendsten und ambitioniertesten Newcomer im Metalcore-Genre sind und man von ihnen - gerade wenn sie noch mehr ihren eigenen Stil destillieren - noch viele hochkarätige Outputs erwarten kann. Die selbstbetitelte EP ist durch und durch gelungen und bietet mit "Schacht der Seelensonne" oder "Dem Tod versprochen, dem Leben übergeben" echte Highlights und zwingende Anspieltipps. Nebenbei gesagt sind Aspersing Hosea seit Mai bei den US-amerikanischen Brkenmirrr Records unter Vertrag und für August ist die Aufnahme einer neuen EP geplant - Fans von Callejón, Misery Signals oder Narziss sollten also auf alle Fälle mal bei Myspace vorbeischauen und reinhören - es lohnt sich definitiv.
Punkte: 8/10
Disko:
2010 - Aspersing Hosea EP
Links:
http://www.myspace.com/aspersinghosea