[Review] Suffer The Living - War Is All I Know

Musik Reviews und Filmberichte
Antworten
Kingpin
Merch-Verkäufer
Merch-Verkäufer
Beiträge: 757
Registriert: 28.05.2004, 11:01
Kontaktdaten:

[Review] Suffer The Living - War Is All I Know

Beitrag von Kingpin »

Suffer The Living - War Is All I Know

Label: Filled With hate Records - www.filledwithhate.com
VÖ: 17.12.2008

Bild

Tracklist:
01. The Coronation
02. Dirty Harry Stomp
03. The Battle Hymn Of Copface And Foureyes
04. Sword Of Ares
05. Less Than Zero
06. Slay The King
07. Angelburns
08. Suffer, Decay, Damnation
09. Champion Of Homicide
10. Through Our Eyes
11. Helleaters

Laufzeit: 35:58 min

Nun schon stolze zwei Jahre auf dem Buckel habend, erschien über das Label Filled With Hate Records der Erstling einer Combo namens Suffer The Living aus New Jersey. Deren Mitglieder sind keinesfalls unbeschriebene Blätter, spielten sie doch alle in Bands wie NJ Redline, Fallback oder - und der Bandname sagt es schon - den Mosh-Veteranen Shattered Realm. Irgendwo dazwischen siedelt sich dabei auch der Sound von "War Is All I Know" an, jedoch mit einem bedeutendem Fokus gerichtet auf zeitlosen Metalcore, versehen mit vielen Möglichkeiten für tanzwillige Jogginghosen, auf dass sich der Mundschutz lohnt.

Ähnlich martialisch klingend wie der Albumtitel beginnt die Platte, und während man sich natürlich fragen könnte, ob den nicht vielleicht ein paar Kids aus Ruanda oder dem Irak mit etwas mehr Berechtigung aus dem Alltag des Krieges erzählen könnten, macht sich nach knapp zwei Minuten Vertonung mittelalterlichen Schlachtfeldambientes und mit dem Anblick des Schwert- und Feindschädeltragenden Kriegers auf dem Cover die Gewissheit breit, dass man sich hier - doch recht typisch und beinahe traditionell - an den "Gepflogenheiten" der mittelalteraffinen Metallyrik orientiert und Metaphern wie jene des Blutes und des Krieges, der Engel und des Teufels, des Königsmörders und des Rächers nutzt, um eigene Standpunkte und Stories textlich ansprechend zu verpacken. Dies gelingt dabei mal mehr, wie z.B. in "Helleaters", einer mit dem Tod verbundenen Befreiungsfantasie für unsere vom Stillstand geprägte Gesellschaft , aber auch mal weniger, wenn in Songs wie in "Champion Of Homicide" recht einsilbig allein der Mordlust gehuldigt wird, auch wenn man beim Songtitel allein oder vor allem bei Zeilen wie "Lay in your bed without your head. [...] I cannot die. I bring you death" leicht schmunzeln muss über die gezeichneten Bilder.

Betrachtet man die musikalische Ebene, so gibt es wenig Unerwartetes. Viele Metalriffs gibt es auf die Ohren, wobei die meisten recht ansehnlich sind, so einige aber auch an fünftklassige Metalcore-Bands erinnern, die es ja gerade vor knapp zwei Jahren noch zur Genüge zu Bestaunen gab. Das Tempo wechselt dabei zwischen höheren Geschwindigkeiten und ultralangsamen Moshparts. Von letzteren wissen die Herren natürlich am besten, wie man sie einsetzen muss, und so kommt kein Song ohne der mehrfachen Verwendung der wirklich in den Nacken springenden Down-Tempo-Parts aus. Ordentlich knallen tut es dabei auch, was darüber hinaus vom ehemaligen Frontmann von Shattered Realm nur noch mehr auf die Spitze getrieben wird, wenn er wirklich in beinahe destruktiver Art und Weise alles und noch viel mehr aus sich heraus brüllt. Gast-Vocals gibt es vom jetzigen SR-Sänger sowie von den Frontmännern von Forgetting Tomorrow und Fallback. Dazwischen gibt es Crew-Vocals, 2Step-Parts und recht gutes Songwriting sowie abwechslungsreiche Abarbeitung der instrumentalen Fähigkeiten, das alles richtig gut produziert und soundtechnisch einwandfrei in Szene gesetzt. Irgendwann beginnt der jegliche-Trends-außer-Acht-lassende Metalcore von Suffer The Living zwar ein wenig träge zu werden und auch die Melodien wirken mehr und mehr ideenloser, jedoch kann man größtenteils recht gut überzeugen, was auch an der verhältnismäßig angenehmen Spielzeit liegt.

"War Is All I Know" ist sicherlich kein Album, welches mit Innovationen oder feinsten Schmankerln aufwarten kann. Dennoch schaffen es die fünf Herren aus New Jersey kompromisslos und auch recht schlüssig ihre Schiene zu fahren, und jene ist geprägt von brutalstem NJHC und viel Metal, was einen wirklich passenden Mix ergibt und für kurzweilige Minuten sowie knallharte Shows sorgen wird. Gute Scheibe und für Fans ein Muss.

Punkte: 07/10

Discographie:
2008 - War Is All I Know LP
2007 - Demo

www.myspace.com/suffertheliving
Antworten