[Review] The Gauss Experience - Inside it sleeps and dreams
Verfasst: 01.07.2010, 08:45
The Gauss Experience - Inside it sleeps and dreams
Label: DIY
VÖ: 14.04.2009

Tracklist:
01. Silk on a tree
02. Postmental metamorph
03. One step from silence
04. Nursery desert
05. (Travelling) At the broken coastline of Neverland
06. Paris Marseilles
07. Joan of mountain
08. 2+2
09. Himalaya vs. Alison Pharell
10. Nairobi river
Spieldauer: 43:45 min
Als junge Band, die sich dem weitem Feld des Post-Hardcore verschrieben hat, ja, da hat man es wohl schwer. Groß ist schließlich die Konkurrenz, bestehend aus Größen wie Escapado oder The Mars Volta. Trotzdem haben sich die vier Jungs von The Gauss Experience aufgemacht, der Welt ihre Musik bekannt zu machen. Mir waren sie vorher doch eher unbekannt – erster logischer Schritt war dementsprechend, den Besucherzähler auf ihrem Myspace-Profil als Indikator dafür heranzuziehen, dass es da vielen Anderen genauso geht. Zu unrecht finde ich, denn was die Hamburger auf ihrem in Eigenregie veröffentlichten Debüt „Inside it sleeps and dreams“ zeigen, hebt sich stellenweise doch deutlich von der sonst gehörten Durchschnittskost ab. Allein schon die Genrebeschreibung weckt da das Interesse: Indiepop/ Hardcore – klingt auf Anhieb irgendwie komisch, repräsentiert das Gehörte dann aber doch sehr gut, auch wenn man hier keine Breakdowns oder Moshparts erwarten sollte.
Also, die CD in den Player gelegt und schon nach den ersten Minuten erfährt man, was The Gauss Experience mit ihrer Musik wollen: Stimmungen erzeugen. Jeden Song zeichnet eine ausgeprägte Spannungskurve aus, die Kompositionen wirken durchdacht und die Musiker verstehen es, geschickt laut und leise, verzerrt und unverzerrt bzw. geschrien und gesungen so zu verbinden, dass keiner ihrer Songs langweilig wirkt, wenn auch alle zehn Tracks auf „Inside it sleeps and dreams“ durchaus ähnlich klingen. Sehr positiv ist ebenfalls, dass die unterschiedlichen Stimmungen der einzelnen Parts wirklich songdienlich umgesetzt wurden und nicht nach dem Emo-Screamo-Schema: in der Strophe die Keule auspacken und im Refrain dann den Schmalz aus den Stimmbändern jaulen. The Gauss Experience machen das hier weitaus geschickter und somit sind die Songs allesamt sehr hörenswert, wobei einzelne, wie z.B. „Paris Marseilles“, „Nursery Desert“ oder „Joan of Mountain“ deutlich hervorstechen und in meinen Augen wirklich überzeugen können. Unbedingt erwähnt werden sollten hier auch die Texte, die sich jeder auf der Homepage der Jungs anschauen kann - diese passen nämlich genau zu dem, was man auch musikalisch erfährt: tiefgehend und durchaus lyrisch. Meiner Meinung nach sollte man hier wirklich ein paar Momente investieren, um die Texte mitsamt der Musik auf sich wirken zu lassen, weil "Inside it sleeps and dreams" somit umso intensiver auf den Hörer wirkt.
Was die Produktion angeht, kann man hier natürlich nicht das absolute Brett erwarten, was aber der Musik auch nicht unbedingt zuträglich wäre. Dementsprechend kommen Gitarre, Bass und Drums doch recht gemäßigt aus den Boxen und sind soundmäßig eher in der Indie-Ecke anzuordnen. Alles in allem ist „Inside it sleeps and dreams“ produktionstechnisch aber gut umgesetzt, die Abstimmungen der einzelnen Instrumente funktioniert gut. Einzig und allein beim Gesang hätte der häufig eingesetzte Verzerrer vielleicht etwas dezenter sein können, aber das ist sicherlich Geschmackssache.
Abschließend gesagt haben The Gauss Experience mit ihrem Debüt wirklich ein tolles Album abgeliefert, sofern man weiß, was einen hier erwartet. Die Songs zünden nämlich meist erst nach mehrmaligem Durchhören und auch wenn Hardcore draufsteht, ist das hier wahrscheinlich nichts für den Beatdowner mit bestickten Jogginghosen aus dem JUZ um die Ecke… ok, vielleicht doch, sofern er sich auf die Musik der Hamburger einlässt. Denn schaut man sich beispielsweise Live-Bilder der Band an, so kann man erahnen, dass hinter Hornbrillen, Hammond-Orgel auf der Bühne und einem Bild des Namensgebers Carl Friedrich Gauß auf selbiger doch eine gehörige Portion künstlerischer Anspruch steht. Und dem werden The Gauss Experience hier sicherlich gerecht, womit das Abchecken der Songs auf Myspace nur wärmstens empfohlen werden kann.
Punkte: 7/10
Disko:
2009 - Inside it sleeps and dreams
Links:
http://www.myspace.com/thegaussexperience
Label: DIY
VÖ: 14.04.2009
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Tracklist:
01. Silk on a tree
02. Postmental metamorph
03. One step from silence
04. Nursery desert
05. (Travelling) At the broken coastline of Neverland
06. Paris Marseilles
07. Joan of mountain
08. 2+2
09. Himalaya vs. Alison Pharell
10. Nairobi river
Spieldauer: 43:45 min
Als junge Band, die sich dem weitem Feld des Post-Hardcore verschrieben hat, ja, da hat man es wohl schwer. Groß ist schließlich die Konkurrenz, bestehend aus Größen wie Escapado oder The Mars Volta. Trotzdem haben sich die vier Jungs von The Gauss Experience aufgemacht, der Welt ihre Musik bekannt zu machen. Mir waren sie vorher doch eher unbekannt – erster logischer Schritt war dementsprechend, den Besucherzähler auf ihrem Myspace-Profil als Indikator dafür heranzuziehen, dass es da vielen Anderen genauso geht. Zu unrecht finde ich, denn was die Hamburger auf ihrem in Eigenregie veröffentlichten Debüt „Inside it sleeps and dreams“ zeigen, hebt sich stellenweise doch deutlich von der sonst gehörten Durchschnittskost ab. Allein schon die Genrebeschreibung weckt da das Interesse: Indiepop/ Hardcore – klingt auf Anhieb irgendwie komisch, repräsentiert das Gehörte dann aber doch sehr gut, auch wenn man hier keine Breakdowns oder Moshparts erwarten sollte.
Also, die CD in den Player gelegt und schon nach den ersten Minuten erfährt man, was The Gauss Experience mit ihrer Musik wollen: Stimmungen erzeugen. Jeden Song zeichnet eine ausgeprägte Spannungskurve aus, die Kompositionen wirken durchdacht und die Musiker verstehen es, geschickt laut und leise, verzerrt und unverzerrt bzw. geschrien und gesungen so zu verbinden, dass keiner ihrer Songs langweilig wirkt, wenn auch alle zehn Tracks auf „Inside it sleeps and dreams“ durchaus ähnlich klingen. Sehr positiv ist ebenfalls, dass die unterschiedlichen Stimmungen der einzelnen Parts wirklich songdienlich umgesetzt wurden und nicht nach dem Emo-Screamo-Schema: in der Strophe die Keule auspacken und im Refrain dann den Schmalz aus den Stimmbändern jaulen. The Gauss Experience machen das hier weitaus geschickter und somit sind die Songs allesamt sehr hörenswert, wobei einzelne, wie z.B. „Paris Marseilles“, „Nursery Desert“ oder „Joan of Mountain“ deutlich hervorstechen und in meinen Augen wirklich überzeugen können. Unbedingt erwähnt werden sollten hier auch die Texte, die sich jeder auf der Homepage der Jungs anschauen kann - diese passen nämlich genau zu dem, was man auch musikalisch erfährt: tiefgehend und durchaus lyrisch. Meiner Meinung nach sollte man hier wirklich ein paar Momente investieren, um die Texte mitsamt der Musik auf sich wirken zu lassen, weil "Inside it sleeps and dreams" somit umso intensiver auf den Hörer wirkt.
Was die Produktion angeht, kann man hier natürlich nicht das absolute Brett erwarten, was aber der Musik auch nicht unbedingt zuträglich wäre. Dementsprechend kommen Gitarre, Bass und Drums doch recht gemäßigt aus den Boxen und sind soundmäßig eher in der Indie-Ecke anzuordnen. Alles in allem ist „Inside it sleeps and dreams“ produktionstechnisch aber gut umgesetzt, die Abstimmungen der einzelnen Instrumente funktioniert gut. Einzig und allein beim Gesang hätte der häufig eingesetzte Verzerrer vielleicht etwas dezenter sein können, aber das ist sicherlich Geschmackssache.
Abschließend gesagt haben The Gauss Experience mit ihrem Debüt wirklich ein tolles Album abgeliefert, sofern man weiß, was einen hier erwartet. Die Songs zünden nämlich meist erst nach mehrmaligem Durchhören und auch wenn Hardcore draufsteht, ist das hier wahrscheinlich nichts für den Beatdowner mit bestickten Jogginghosen aus dem JUZ um die Ecke… ok, vielleicht doch, sofern er sich auf die Musik der Hamburger einlässt. Denn schaut man sich beispielsweise Live-Bilder der Band an, so kann man erahnen, dass hinter Hornbrillen, Hammond-Orgel auf der Bühne und einem Bild des Namensgebers Carl Friedrich Gauß auf selbiger doch eine gehörige Portion künstlerischer Anspruch steht. Und dem werden The Gauss Experience hier sicherlich gerecht, womit das Abchecken der Songs auf Myspace nur wärmstens empfohlen werden kann.
Punkte: 7/10
Disko:
2009 - Inside it sleeps and dreams
Links:
http://www.myspace.com/thegaussexperience