Seite 1 von 1

[Review] Feet First - Heaven Home Hell

Verfasst: 18.06.2010, 14:41
von GotB
Feet First - Heaven Home Hell

Label: Demons Run Amok Entertainment - http://www.demonsrunamok.de
VÖ: 20.03.2010

Bild

Tracklist:
01. Introduction
02. Your churches still burning
03. Can’t touch this
04. Passion part II
05. Dead or alive feat. Matthi (Nasty)
06. The outcasts
07. Head out feat. Chris (United&Strong)
08. Stuttgart Calling
09. Widerstand
10. The end feat. Kevin (End of Days)
11. Beast from the east

Spieldauer: 31:28

Zwar liegt die Veröffentlichung des zweiten Outputs der Görlitzer Hardcoreler "Feet First” schon ein paar Monate zurück, mir wird dennoch noch die Ehre zuteil, ein Review zum ersten Full- Length- Silberling mit dem Namen "Heaven Home Hell" zu schreiben. Nachdem ich die Scheibe gleich beim Record-Release im H.O.L.Z in Niesky erstanden habe, hat sie sich seitdem einen beachtlichen Rang in meiner Playlist erspielt. Und das hat gute Gründe. Denn vergleicht man ihr aktuelles Album mit der selbstbetitelten 2007er MCD, so ist der Fortschritt klar zu erkennen.

Rein äußerlich weiß "Heaven Home Hell" bereits zu überzeugen: ein gut aufgemachtes Booklet mitsamt Songtexten und einem ordentlichen Artwork mit Bildern aus der Heimat (Görlitz bei Nacht) - das ist 'mal was anderes und eine willkommene Abwechslung, verglichen mit der "ultrahart"- Attitude, die man bei anderen Veröffentlichung dieser Art kennt. Außerdem begegnet man den Genre- Klischees beim Hören von "Heaven Home Hell" noch früh genug.
Dieses beginnt mit einem recht unspektakulären, aber stimmungsvollen Intro, bevor die fünf Jungs mit "Your churches still burning", der Quasi-Fortsetzung des Songs "B.Y.F.C.D." ihrer MCD, loslegen. Und sofort fällt auf: der Sound ist um Welten besser. Die Bassdrum liefert ein ordentliches Pfund, vor allem der Bass kommt schön knackig und auch sonst ist alles im grünen Bereich. Weiterhin haben Feet First ebenfalls im Bereich Songwriting ordentlich zugelegt - die Songstrukturen wirken variabler und es entwickeln sich bei mehrmaligem Durchhören nach und nach Stellen, die in den Gehörgängen hängen bleiben, was nicht zuletzt am wieder hervorragend funktionierenden Gesangsarrangement der beiden Sänger liegt. Vor allem die Kontraste zwischen Death- Growls und Hardcore- Shouts wirken aufgrund der stärkeren Produktion deutlich besser. Die Gitarren sind präzise und songdienlich gespielt, Bass und die wuchtigen Drums sorgen für ordentlichen Schub, vor allem in den Doublebass-Passagen. Großartige Spannungsbögen oder ausufernde Soli sollte man hier trotzdem nicht erwarten.

Als Kritikpunkt könnte man die Texte anführen, denn diese sind (wie erwartet?) eher wenig abwechslungsreich - von Religionskritik, über Antifaschismus und Endzeitszenario bis hin zu dem altbekannten "Meine Band ist die Größte" - Gepose ist alles dabei. Nichts wirklich Neues und Revolutionäres, die Message kommt aber überdeutlich und omnipräsent rüber; Musik und Texte ergänzen sich gut, deutsche und englische Sprache haben gleichermaßen Daseinsberechtigung, wenn auch die Reimschemata, vor allem im deutschen Sprachgebrauch, stellenweise zu unbeholfen und aufgesetzt wirken.

Besonders hervorzuheben wären auf dem Album wohl "Widerstand" und "Dead or alive" (vor allem der Rap-Part!), die sich live als echte Gassenhauer entwickeln, sowie das wirklich abwechslungsreiche "Beast From The East" mit Basser Kay am Mikro und (zumindest auf der Bühne) Sänger Norman am Bass - schöne Sache und immer wieder nett anzusehen.
Alles in allem ist "Heaven Home Hell" eine durchaus gelungene Veröffentlichung und für Feet First eine deutliche Weiterentwicklung in die richtige Richtung. Sicher ist das hier kein "The Ocean", aber die Musik ist absolut stimmig und an Mitsing- und Tanzparts mangelt es keinesfalls. Komplettiert wird die ganze Sache noch von Gastauftritten von Matthi (Nasty), Christian (United and Strong) und Kevin (End of Days) am Mikro.

Fans des gepflegten Hardcores mit Herz und ordentlicher Poser- Attitude kann ich nur sagen: "Feet First, voll in dein Fuck Face, ab geht's" - klare Kaufempfehlung.

Punkte: 8/10

Disco:
2010 - Heaven Home Hell
2007 - Feet First MCD

http://www.myspace.com/feetfirsthc

Re: [Review] Feet First - Heaven Home Hell

Verfasst: 20.06.2010, 15:33
von BenJai
Hmmm kann allgemein nicht viel mit der Musik anfangen aber irgndwie wundert mich eine 8/10 schon wnen auf ähnlichen Seiten die Platte mit 4/10 abgestraft wird da scheinbar "keine wirkliche Entwicklung zu sehen ist"

Re: [Review] Feet First - Heaven Home Hell

Verfasst: 21.06.2010, 00:47
von Manhunter
Kann da Benjai nur zustimmen. Finde das Fuze Review da schon eher zutreffend :?

Einige Auszüge:

"Mit Feet First veröffentlichen Demons Run Amok eine Band aus Görlitz. Die Stadt wird nicht nur auf dem Cover, sondern auch im Booklet irgendwie sehr charmant in Szene gesetzt."

"Was die Jungs sich bei dem einmünitgen Intro aus uninspirierten Elektrobeats gedacht haben ist aber nur schwer nachzuvollziehen.Der Rest der Platte bietet eine gute halbe Stunde passablen Hardcore"

"Ich bin nicht der Einzige der findet,dass tougher Hardcore auf Deutsch irgendwie nicht sexy Klingt. Einzig bei "Dead Or Alive" ,wo das ganze schon Richtung Sprechgesang geht, gelingt das Kunststück überraschend gut."

"Der letzte Song ist dann ein astreines Sing-along Stück. Leider wird die Freude am Mitsingen von Crewshouts vermiest, bei denen im Studio keiner den Ton des anderen getroffen hat."

Re: [Review] Feet First - Heaven Home Hell

Verfasst: 21.06.2010, 10:08
von BenJai
und das Review meinte ich noch nicht mal! :oops:

Re: [Review] Feet First - Heaven Home Hell

Verfasst: 09.07.2010, 06:28
von XSiloX
mucke is an sich cool aber texte sind zu arrogant(könnte man sich vielleicht leisten wenn man nicht nur im basta spielt)

Re: [Review] Feet First - Heaven Home Hell

Verfasst: 13.07.2010, 11:34
von Crawlspace
8 von 10 unterschreib ich
guter sound
gute texte die ihre ihre massage klar rüber bringt

Re: [Review] Feet First - Heaven Home Hell

Verfasst: 13.07.2010, 12:11
von xpassionx
Also was an den Texten arrogant oder aufgesetzt wirken soll verstehe ich nicht wirklich! Klar haben die irgendwie ne grosse Klappe, aber seit wann wird sowas im Hardcore einer Band zum Vorwurf gemacht?! Ich finde es eher positiv, weil genau diese grossmäulige, kämperische Attitude ist es, was ich vom Hardcore erwarte.
Nehmen wir nur mal das Lied "Widerstand". Die Jungs kommen aus Görlitz und das liegt im tiefsten Sachsen, also einer Gegend die sicherlich ein fettes Naziproblem hat. Das diese Nazis, vor allem einige Jungnazis da auch gerne mal versuchen die HC Szene für sich zu gewinnen, sollte hier auch keinem ein Geheimnis sein. Was spricht also gegen den Text? Was macht den Text arrogant? Er ist plakativ, ok, aber das sollte er auch sein! Kein verschwurbelter Emo/Gore/Phantasie Scheiss, sondern ein straighter Antifa Gassenhauer.

Also noch mal die Frage, was macht die Texte arrogant?! Und inwiefern hängt es damit zusammen, wo die Band spielt?!