[Review] A Chinese Restaurant - Waves
Verfasst: 02.06.2010, 19:36
A Chinese Restaurant - Waves
VÖ: 12.02.2010
Label: RockElite Records

Tracklist:
01. Take A Step
02. Again! Again!
03. Turn The Tides
04. A Million Waves
Laufzeit: 16:15 min
In der Nähe von Bremen, genauer gesagt im beschaulichen Gnarrenburg, haben sich vor knapp sieben Jahre drei Jungs aufgemacht, mit einer Mischung aus Hardcore, Punk, Emorock und Pop ordentlich für Wind zu sorgen und über sämtliche Grenzen hinaus bekannt zu werden. Name der Band - wenn man das so nennen kann - ist A Chinese Restaurant, und mit ihrem Debüt "My Dearest I Cannot Speak“ aus dem Jahre 2008 konnte man schon erste Lorbeeren einsammeln sowie eine hohe Nachfrage nach Shows generieren. Nun stehen sie mit der EP "Waves“ in den Startlöchern, die die musikalische Weiterentwicklung des Trios gut einfängt und sich zwischen Angels and Airwaves, Funeral For A Friend und My Chemical Romance bewegt.
"Step back if you won't stay - or be a part of our new way" - schnell hat man die Fronten geklärt, Interesse geschürt, und schon beginnt “Waves" mit dem Song "Take A Step“ und dem ewigen Kampf um eine erfolgreiche Abgrenzung zum bösen Establishment. Oder der furchtbaren Welt der Erwachsenen. Kommt auf das Alter an. Hofft man. Nichtsdestotrotz schreien und singen sich die beiden Frontmänner erstmal viel von der Leber weg, was dann recht vielseitig untermalt wird mit einem breiten Spektrum musikalischer Ausprägungen. Auf den ersten Blick beinahe ur-amerikanisch nach College-Rock klingend, wandeln sich die Tracks von Sekunde zu Sekunde und beinhalten dabei viele Rock-Elemente wie den Wechsel von leisen Strophen und lauten Refrains, ein paar groovende Parts aus der Post-Hardcore-Ecke und viele Hooks zum Mitsingen. Gerade letztere gehen recht schnell ins Ohr und bleiben darin haften, werden an sich aber zu wenig mitreißend vorgetragen und lassen sich teilweise als geradezu zäh und wehleidig beschreiben. Immer wieder scheinen auch die Stimmen zu versagen und einzelne Töne, die scheinbar angestrebt werden, werden nicht erreicht. Auch wenn einige gute Ideen hinsichtlich der Vocals vorhanden sind, so sind doch auch einige Missstände aufzufinden. Die Songs insgesamt marschieren alle recht verhalten im Mid-Tempo oder noch langsamer und betragen im Schnitt eine Laufzeit von vier Minuten, was sich positiv auf den Abwechlsungsreichtum der Tracks auswirkt, manchmal aber auch einige Parts einfach zu lange dahin fließen lässt. Einzig "Turn The Tide“, der wie "Again!, Again!“ neu aufgenommen worden ist, schafft es mit Piano, Chorgesang und ekstatischem Finale bis zum Schluss zu überzeugen. Leider merkt man darüber hinaus jedoch, dass sich selbst bei der geringen Anzahl von vier Songs vom Aufbau her so viele Gemeinsamkeiten feststellen lassen, so dass es zum Teil schwer ist, die einzelnen Songs voneinander zu unterscheiden. Das Gleiche in Grün bezüglich der Arbeit an der Gitarre, die ganz klar noch ausbaufähig ist und zu viele simple und langweilige Akkord- und Tonfolgen parat hat.
Trotz dieser vielen qualitativen Mängel schafft es A Chinese Restaurant jedoch, richtig runde und eigentlich auch gute Songs zu basteln. Keine Ahnung wie, aber mit dem richtigen Gespür für eine dichte Atmosphäre und auch für gewisse Gefühlsebenen scheinen die Jungs ausgestattet zu sein. Lyrisch schaut es da aber gleich wieder ein bisschen anders aus, da die gezeichneten Bilder einfach keine Stimmigkeit besitzen und etwas herbeigezogen wirken. Und um auf den anfänglichen Ruf zur Distinktion zurückzukommen: hier sehnt man sich geradezu nach einer Gruppenidentität, die so selbst in keiner Jugendbewegung aufzufinden ist und in der heutigen Zeit einfach altbacken wirkt, und fordert auf der anderen Seite gar, doch bitte hinzuschauen, auf was man denn so stolz ist. Auf das es dein Herz brechen werde.
Obwohl die Band schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, scheinen A Chinese Restaurant etwas in ihrer Jugend festzustecken. Die Musik, die sie währenddessen produzieren, ist dabei recht akzeptabel und eingängig, aber es fehlt einfach der Feinschliff und die nötige Qualität, um sich richtig festzusetzen in den Köpfen. Mit der EP "Waves“ bekommt man zwar nur zwei wirklich neue Songs geliefert, aber dennoch auch einen guten Einblick in das aktuelle musikalische Schaffen des Trios, welches vielleicht später einmal sein Potential nutzt, um richtig gute Musik zu machen.
Punkte: 06/10
Discographie:
2010 - Waves EP
2008 - My Dearest I Cannot Speak LP
www.a-chinese-restaurant.de
VÖ: 12.02.2010
Label: RockElite Records
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Tracklist:
01. Take A Step
02. Again! Again!
03. Turn The Tides
04. A Million Waves
Laufzeit: 16:15 min
In der Nähe von Bremen, genauer gesagt im beschaulichen Gnarrenburg, haben sich vor knapp sieben Jahre drei Jungs aufgemacht, mit einer Mischung aus Hardcore, Punk, Emorock und Pop ordentlich für Wind zu sorgen und über sämtliche Grenzen hinaus bekannt zu werden. Name der Band - wenn man das so nennen kann - ist A Chinese Restaurant, und mit ihrem Debüt "My Dearest I Cannot Speak“ aus dem Jahre 2008 konnte man schon erste Lorbeeren einsammeln sowie eine hohe Nachfrage nach Shows generieren. Nun stehen sie mit der EP "Waves“ in den Startlöchern, die die musikalische Weiterentwicklung des Trios gut einfängt und sich zwischen Angels and Airwaves, Funeral For A Friend und My Chemical Romance bewegt.
"Step back if you won't stay - or be a part of our new way" - schnell hat man die Fronten geklärt, Interesse geschürt, und schon beginnt “Waves" mit dem Song "Take A Step“ und dem ewigen Kampf um eine erfolgreiche Abgrenzung zum bösen Establishment. Oder der furchtbaren Welt der Erwachsenen. Kommt auf das Alter an. Hofft man. Nichtsdestotrotz schreien und singen sich die beiden Frontmänner erstmal viel von der Leber weg, was dann recht vielseitig untermalt wird mit einem breiten Spektrum musikalischer Ausprägungen. Auf den ersten Blick beinahe ur-amerikanisch nach College-Rock klingend, wandeln sich die Tracks von Sekunde zu Sekunde und beinhalten dabei viele Rock-Elemente wie den Wechsel von leisen Strophen und lauten Refrains, ein paar groovende Parts aus der Post-Hardcore-Ecke und viele Hooks zum Mitsingen. Gerade letztere gehen recht schnell ins Ohr und bleiben darin haften, werden an sich aber zu wenig mitreißend vorgetragen und lassen sich teilweise als geradezu zäh und wehleidig beschreiben. Immer wieder scheinen auch die Stimmen zu versagen und einzelne Töne, die scheinbar angestrebt werden, werden nicht erreicht. Auch wenn einige gute Ideen hinsichtlich der Vocals vorhanden sind, so sind doch auch einige Missstände aufzufinden. Die Songs insgesamt marschieren alle recht verhalten im Mid-Tempo oder noch langsamer und betragen im Schnitt eine Laufzeit von vier Minuten, was sich positiv auf den Abwechlsungsreichtum der Tracks auswirkt, manchmal aber auch einige Parts einfach zu lange dahin fließen lässt. Einzig "Turn The Tide“, der wie "Again!, Again!“ neu aufgenommen worden ist, schafft es mit Piano, Chorgesang und ekstatischem Finale bis zum Schluss zu überzeugen. Leider merkt man darüber hinaus jedoch, dass sich selbst bei der geringen Anzahl von vier Songs vom Aufbau her so viele Gemeinsamkeiten feststellen lassen, so dass es zum Teil schwer ist, die einzelnen Songs voneinander zu unterscheiden. Das Gleiche in Grün bezüglich der Arbeit an der Gitarre, die ganz klar noch ausbaufähig ist und zu viele simple und langweilige Akkord- und Tonfolgen parat hat.
Trotz dieser vielen qualitativen Mängel schafft es A Chinese Restaurant jedoch, richtig runde und eigentlich auch gute Songs zu basteln. Keine Ahnung wie, aber mit dem richtigen Gespür für eine dichte Atmosphäre und auch für gewisse Gefühlsebenen scheinen die Jungs ausgestattet zu sein. Lyrisch schaut es da aber gleich wieder ein bisschen anders aus, da die gezeichneten Bilder einfach keine Stimmigkeit besitzen und etwas herbeigezogen wirken. Und um auf den anfänglichen Ruf zur Distinktion zurückzukommen: hier sehnt man sich geradezu nach einer Gruppenidentität, die so selbst in keiner Jugendbewegung aufzufinden ist und in der heutigen Zeit einfach altbacken wirkt, und fordert auf der anderen Seite gar, doch bitte hinzuschauen, auf was man denn so stolz ist. Auf das es dein Herz brechen werde.
Obwohl die Band schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, scheinen A Chinese Restaurant etwas in ihrer Jugend festzustecken. Die Musik, die sie währenddessen produzieren, ist dabei recht akzeptabel und eingängig, aber es fehlt einfach der Feinschliff und die nötige Qualität, um sich richtig festzusetzen in den Köpfen. Mit der EP "Waves“ bekommt man zwar nur zwei wirklich neue Songs geliefert, aber dennoch auch einen guten Einblick in das aktuelle musikalische Schaffen des Trios, welches vielleicht später einmal sein Potential nutzt, um richtig gute Musik zu machen.
Punkte: 06/10
Discographie:
2010 - Waves EP
2008 - My Dearest I Cannot Speak LP
www.a-chinese-restaurant.de