[Review] Bad Hands - Take The Money And Run

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Kingpin
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[Review] Bad Hands - Take The Money And Run

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Bad Hands - Take The Money And Run

VÖ: 07.05.2010
Label: NONS records - www.myspace.com/nonsrecords

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Tracklist:
01. Black And White
02. Bad Hands
03. Northern Lights
04. Kick You Out
05. Andra Relationen
06. Close Enough
07. We Love Blood
08. Cartoon Wolf
09. I Can Do It
10. Sillodill

Laufzeit: 36:39 min

Per Nordmark, Drummer von Bands wie Breach, Hets und NEI, ist nun schon seit fast zwei Dekaden im schwedischen Musikbusiness unterwegs und kann auf ein paar beeindruckende Alben, unzählige Touren und sogar einen Grammy zurückblicken, den er mit der Hard Rock-Kapelle Fireside 1995 einheimste. Damals von niemand geringeren als Rick Rubin produziert, konnte man sich zu einer der wichtigsten schwedischen Rockbands mausern. Nun hat er sich auf Solopfade begeben und unter dem Namen Bad Hands eine Rock-Electro-Scheibe released, die gespickt ist mit vielen der besten schwedischen Sänger und Sängerinnen sowie ein paar feinen Tunes und Melodien, die einen guten Soundtrack über Liebe, Leidenschaft und das Leben abgeben.

Beginnend mit schnellen Drums und einer röhrenden Gitarre lässt sich „Take The Money And Run“ nicht lange bitten und schießt sich sofort in die Kerbe ein, die die Platte für die nächsten knapp 37 Minuten einnehmen wird. Stets mit der typisch nordeuropäischen Lässigkeit gesegnet, breiten sich die zehn Stücke schnell und eingängig aus und strahlen eine ungemeine Coolness aus, die man einfach hat oder nicht. Im ständigen Wiederstreit zwischen Electro und Rock angesiedelt, weiß Nordmark nur zu gut, wie er die Vorteile einer Gitarre mit verschiedensten elektronischen Sounds verbinden kann, um damit drückende Tracks zu produzieren, die gleichermaßen den Sinn für gute Musik und den Drang nach Bewegung befriedigen. Zusätzlich hat Nordmark über jeden Song einen oder mehrere Sänger performen lassen, was ein großer Pluspunkt der Platte ist: Nordmark hat einfach das Gespür - und die Beziehungen - für die nötigen Vocals und holt das Beste ran, was Schweden zu bieten hat. Neben David Sandström (ex-Refused), Nicke Andersson (Hellacopters) und Howlin´Pelle Almqvist (The Hives) wissen vor allem die Frauen auf der Platte zu überzeugen, die mit ihrem meist eiskalten Gesang die Songs auf ein Level bringen, welches „Take The Money And Run“ neben Bands wie Thermostatic - die sich letzte Woche nach sieben Jahren aufgelöst haben - nicht schlecht aussehen lässt. Allen voran das radiotaugliche „Bad Hands“, das großartige „Cartoon Wolf“ mit einem David Sandström in bester Verfassung oder „Northern Lights“ sind pure Hits ohne Abstriche. Manchmal süßlich klingend, dann auch wieder beinahe in Regionen des Industrials zu finden, lässt sich ein recht abwechslungsreicher Sound auf der gesamten Platte entdecken, die trotz dessen sehr homogen wirkt. Einzig die ruhigen Songs wie „Close Enough“ oder „Sillodil“ dümpeln ziellos vor sich hin und sind mehr als nur harmlos - hier fehlt Nordmark ausnahmsweise das Händchen. Die Produktion, natürlich auch von ihm selbst übernommen, ist bei alledem einwandfrei und von präziser Klarheit.

Insgesamt gesehen präsentiert Per Nordmark mit „Take The Money And Run“ ein schönes Werk zwischen elektronischer Musik, anspruchsvollem Pop und schwedischem Rock´n´Roll. Tolle Arrangements, großartige Gesangsbeiträge und so einige gute Tracks sind dabei rumgekommen, und so kann man das Projekt Bad Hands jedem empfehlen, der elektronischer Musik nich abgeneigt ist und Schweden sowieso schon immer besser fand.

Punkte: 08/10

Discographie:
2010 - Take The Money And Run LP

www.myspace.com/badhandssthlm
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