[Review] Cocoon - This Is Freedom
Verfasst: 27.04.2010, 11:38
Cocoon - This Is Freedom
VÖ: 01.02.2010
Label: Rising Records - www.risingrecords.org

Tracklist:
01. K.O.M
02. Home
03. Remember The Letters
04. This Way Out... Welcome
05. 35/14
06. My Daily Holocaust
07. Neopagan
08. Choose Life
09. Unleash Tomorrow
10. I Become Myself
11. Follow Me
12. Existence
Laufzeit: 39:02 min
„DEAL, DEAL!!! wir sind gesigned“ schrien die Mannen von Cocoon nicht ganz ohne Stolz, als sie den Vertrag mit dem nicht gänzlich unbekannten Label Rising Records aus England unterschrieben. Jene ermöglichten eine Überarbeitung des ersten Longplayers, der schon fertig aufgenommen war und nunmehr unter dem Titel „This Is Freedom“ in den Läden steht. Der Band, die seit 2006 besteht und aus dem Raum Köln/Bonn kommt, sieht man eine gewisse jugendliche Unbekümmertheit noch an und so kommt es, dass man mit „This Is Freedom“ eine nicht ganz runde Platte produziert hat, der es an vielen Ecken noch mangelt und die dabei fern bleibt von den eigenen Vorbildern.
Jene lassen sich nicht gleich auf den ersten Blick identifizieren, liegen sie doch wahrscheinlich in den verschiedenen Genres zwischen Screamo, Metalcore, der aktuellen Emo-Schiene, Melodic Punk und dem New Metal der 2000er. Da hört man mal eine groovige Strophe ähnlich Ill Nino, einen Moshpart à la Parkway Drive, schnelle As I Lay Dying-artige Melodien oder Mitbrüll-Refrains, die auch von My Chemical Romance stammen könnten. Der Mix, der dabei entsteht, wirkt relativ homogen, und das - leider viel zu lange - Intro bereitet den Hörer atmosphärisch auch ausdruckssicher auf die nächsten 38 Minuten vor, jedoch streuen Cocoon zu wenige Highlights in ihre Musik, was dem Album letztendlich das Genick bricht. Während „Remember The Letters“ noch ein bisschen Hitpotential aufweisen kann und tolle Crew-Vocals parat hat, breitet sich schon nach dem ersten Drittel eine gewisse Langeweile aus, die geprägt ist von der ungemeinen Mittelmäßigkeit von „This Is Freedom“: relativ gute Arbeit an den Gitarren, aber auch kaum mitreißendes oder besonders innovatives Riffing; auf der einen Seite mal eins, zwei gute Breaks und ein paar nette Melodien, auf der anderen Seite aber auch billige Mosheinlagen sowie nerviges und schwachbrüstiges Gekeife; hier recht einfallsreiches Songwriting und cleane Vocals, die sich durchaus zeigen lassen können, da stets das Gefühl, alles schon einmal gehört zu haben. Die Musik ist dabei keinesfalls als schlecht zu bezeichnen und ein paar gute Ideen sind auch in den Songs verbarbeitet worden, irgendwie läuft das alles dennoch ins Leere, um nicht zu sagen in bedeutungslose Räume. Hinten raus wird das Songmaterial dann immer schwächer und die einzelnen Tracks bieten kaum noch Abwechslung, was sich negativ darauf auswirkt, der Platte mehr als drei Durchgänge zu gönnen. Auch die Produktion lädt nicht gerade dazu ein, schmälert sie doch den Hörgenuss stark durch das unausgereifte Abmischen, auch wenn sie auf den ersten Blick geradezu erfrischend bodenständig wirkt. Auch die Lyrics sind nicht gänzlich von schlechten Eltern, aber es scheinen hier einfach kleine Probleme in extrem dramatisierende Sprache gepackt worden zu sein, betrachtet man die Texte zu „Choose Life“ oder „My Daily Holocaust“. Bei „Neopagan (What´s Left To Release) schimmert dann einfach auch das schon erwähnte junge Alter der Bandmitglieder durch, was ein freiwillig komisches Songintro zur Folge hat, was man einfach nur als peinlich und beinahe weinerlich deklarieren muss. Zumindest mit den neuen Medien wissen sie aufgrund ihres jungen Alters besser umzugehen, wenn sie mittels „CCN-TV“ die Welt mit ihrer Humorfreiheit, Pseudo-Gelassenheit und lahmen Tour-Stories bombardieren und sich dabei ganz ernst nehmen. So macht man das ja heute - nicht das man in der Wulst der tausend Mitstreiter untergeht.
Cocoon präsentieren auf „This Is Freedom“ gute Ansätze, aber da muss noch so einiges mehr passieren, wenn sie mit ihrer Musik aus der Masse herausstechen wollen. Nicht nur ist ihr Style seit einigen Jahren geradezu dauerpräsent, die Qualität des Debüts ist einfach schon von vielen Kollegen bei weitem überschritten worden. Man merkt der Band ihren Spaß an, doch sollte man überschüssige Energien lieber darauf verwenden, gute Musik anstatt von billigem Videomaterial zu produzieren. Zeit haben sie ja noch.
Punkte: 05/10
Discographie:
2010 - This Is Freedom LP
2006 - s/t EP
www.myspace.com/unleashcocoon
VÖ: 01.02.2010
Label: Rising Records - www.risingrecords.org
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Tracklist:
01. K.O.M
02. Home
03. Remember The Letters
04. This Way Out... Welcome
05. 35/14
06. My Daily Holocaust
07. Neopagan
08. Choose Life
09. Unleash Tomorrow
10. I Become Myself
11. Follow Me
12. Existence
Laufzeit: 39:02 min
„DEAL, DEAL!!! wir sind gesigned“ schrien die Mannen von Cocoon nicht ganz ohne Stolz, als sie den Vertrag mit dem nicht gänzlich unbekannten Label Rising Records aus England unterschrieben. Jene ermöglichten eine Überarbeitung des ersten Longplayers, der schon fertig aufgenommen war und nunmehr unter dem Titel „This Is Freedom“ in den Läden steht. Der Band, die seit 2006 besteht und aus dem Raum Köln/Bonn kommt, sieht man eine gewisse jugendliche Unbekümmertheit noch an und so kommt es, dass man mit „This Is Freedom“ eine nicht ganz runde Platte produziert hat, der es an vielen Ecken noch mangelt und die dabei fern bleibt von den eigenen Vorbildern.
Jene lassen sich nicht gleich auf den ersten Blick identifizieren, liegen sie doch wahrscheinlich in den verschiedenen Genres zwischen Screamo, Metalcore, der aktuellen Emo-Schiene, Melodic Punk und dem New Metal der 2000er. Da hört man mal eine groovige Strophe ähnlich Ill Nino, einen Moshpart à la Parkway Drive, schnelle As I Lay Dying-artige Melodien oder Mitbrüll-Refrains, die auch von My Chemical Romance stammen könnten. Der Mix, der dabei entsteht, wirkt relativ homogen, und das - leider viel zu lange - Intro bereitet den Hörer atmosphärisch auch ausdruckssicher auf die nächsten 38 Minuten vor, jedoch streuen Cocoon zu wenige Highlights in ihre Musik, was dem Album letztendlich das Genick bricht. Während „Remember The Letters“ noch ein bisschen Hitpotential aufweisen kann und tolle Crew-Vocals parat hat, breitet sich schon nach dem ersten Drittel eine gewisse Langeweile aus, die geprägt ist von der ungemeinen Mittelmäßigkeit von „This Is Freedom“: relativ gute Arbeit an den Gitarren, aber auch kaum mitreißendes oder besonders innovatives Riffing; auf der einen Seite mal eins, zwei gute Breaks und ein paar nette Melodien, auf der anderen Seite aber auch billige Mosheinlagen sowie nerviges und schwachbrüstiges Gekeife; hier recht einfallsreiches Songwriting und cleane Vocals, die sich durchaus zeigen lassen können, da stets das Gefühl, alles schon einmal gehört zu haben. Die Musik ist dabei keinesfalls als schlecht zu bezeichnen und ein paar gute Ideen sind auch in den Songs verbarbeitet worden, irgendwie läuft das alles dennoch ins Leere, um nicht zu sagen in bedeutungslose Räume. Hinten raus wird das Songmaterial dann immer schwächer und die einzelnen Tracks bieten kaum noch Abwechslung, was sich negativ darauf auswirkt, der Platte mehr als drei Durchgänge zu gönnen. Auch die Produktion lädt nicht gerade dazu ein, schmälert sie doch den Hörgenuss stark durch das unausgereifte Abmischen, auch wenn sie auf den ersten Blick geradezu erfrischend bodenständig wirkt. Auch die Lyrics sind nicht gänzlich von schlechten Eltern, aber es scheinen hier einfach kleine Probleme in extrem dramatisierende Sprache gepackt worden zu sein, betrachtet man die Texte zu „Choose Life“ oder „My Daily Holocaust“. Bei „Neopagan (What´s Left To Release) schimmert dann einfach auch das schon erwähnte junge Alter der Bandmitglieder durch, was ein freiwillig komisches Songintro zur Folge hat, was man einfach nur als peinlich und beinahe weinerlich deklarieren muss. Zumindest mit den neuen Medien wissen sie aufgrund ihres jungen Alters besser umzugehen, wenn sie mittels „CCN-TV“ die Welt mit ihrer Humorfreiheit, Pseudo-Gelassenheit und lahmen Tour-Stories bombardieren und sich dabei ganz ernst nehmen. So macht man das ja heute - nicht das man in der Wulst der tausend Mitstreiter untergeht.
Cocoon präsentieren auf „This Is Freedom“ gute Ansätze, aber da muss noch so einiges mehr passieren, wenn sie mit ihrer Musik aus der Masse herausstechen wollen. Nicht nur ist ihr Style seit einigen Jahren geradezu dauerpräsent, die Qualität des Debüts ist einfach schon von vielen Kollegen bei weitem überschritten worden. Man merkt der Band ihren Spaß an, doch sollte man überschüssige Energien lieber darauf verwenden, gute Musik anstatt von billigem Videomaterial zu produzieren. Zeit haben sie ja noch.
Punkte: 05/10
Discographie:
2010 - This Is Freedom LP
2006 - s/t EP
www.myspace.com/unleashcocoon