[Review] Grace.Will.Fall - Second Album
Verfasst: 06.05.2009, 10:31
Grace.Will.Fall - Second Album
Label: Midsummer Records
VÖ: 03.04.09
Tracklist:
01. The Assassination Of Peggy Sue
02. New Song
03. Celebration
04. Heroine
05. Mother Said
06. Dead To Me
07. (So)
08. Bittersweet
09. Pa Tiden
10. 07:53
11. Freedom Pt. 2
12. La Fine
13. (Della Famiglia)
14. Apply Resistance
15. ...By The Way
Laufzeit: 45:16 min
Den „Soundtrack from the hard life on the road“ präsentierend, schaffes es fünf Schweden, mit einem außerordentlich brillanten Mix aus verschiedensten Bereichen der Musikwelt den Hardcore unserer Zeit auf eine neue Ebene zu katapultieren, ohne dabei den Bezug zu den eigenen Wurzeln zu verlieren. Doch von Anfang an …
Die Band Grace.Will.Fall – eine 5-Mann starke Combo aus Jönköping - veröffentlicht mit dem schlicht betitelten „Second Album“ ihren zweiten Tonträger in Albumlänge, wobei die Aufmachung des Booklets und überhaupt der gesamten CD-Hülle sofort durch ihre eigenwillige Optik ins Auge fällt. Keine billigen Posen, sondern völlig gewöhnlich gehaltene Portraits umrahmt von schicken Plakat-Collagen sind da zu sehen, was im Hardcore-Sektor schon eher eine Seltenheit ist und auf eine gewisse Eigenständigkeit der Band schließen lässt. Und jene zeigt sich dann auch sehr schnell mit dem Hören der Platte. Mit einer immensen Intensität geht es sofort los, und jene wird bis zum Schluss aufrecht gehalten. Musikalisch wird dabei eine ganz eigene Art Post-Hardcore erschaffen, der sich nur selten der gängigen Songstrukturen und -elementen bedient und frei von aktuellen Trends ist . Das Album beginnt dabei mit zwei wirklichen Hits, die besser nicht hätten sein können. Unglaublich abwechslungsreich, mal rockig-groovend, dann wieder rotzig-schnell, gepaart mit harten Breaks und leichten Anleihen aus den Reihen des Mathcores, einigen Mitbrüll-Passagen, ständigen Variationen der Melodien, für die die Schweden wirklich ein Gespür haben und welche stets an der rechten Stelle ihre Vielfalt verbreiten, und mittels einer sehr intensiv vorgetragenen Stimme entstehen so musikalische Diamanten, die trotz der beinahe ungestüm und chaotisch wirkenden Vortragsweise so durchdacht wirken, dass es schon beinahe beängstigend ist. Hier werden Ideen bis zum Ende gedacht und keine Gefangenen gemacht. Das Ganze wird dennoch angenehm rau vorgetragen und zur Unterstützung des eigenständigen Soundbildes werden teilweise verschiedenste Instrumente eingesetzt und instrumentelle Skits zwischen den Songs platziert, was dem Album weiterhin eine ungemeine Komplexität gibt. Vergleiche sind dabei sehr schwer: vielleicht hier ein bißchen Breach und da auch ein wenig Refused, aber all das deckt nicht annähernd das musikalische Geschehen auf „Second Album“ ab. Einziger Schwachpunkt ist bei alledem, dass dem Album hinten raus etwas die Luft ausgeht und ein bis zwei Songs nicht ganz das - hohe - Niveau der ersten Plattenhälfte halten können. Nichtsdestotrotz schafft es die Band, authentische, wirklich hochwertige und extrem mitreißende Musik zu erzeugen, die von ihnen selbst (!) perfekt abgemischt wurde und bei jedem Hören mehr Spaß macht.
Insgesamt ist zu sagen, dass Grace.Will.Fall mit ihrem zweiten Longplayer ein großartiges und vielversprechend innovatives Stück Musik erschaffen haben, welches ein enorm hohes Niveau aufweist und trotz – und gerade wegen - seiner Eigenwilligkeit seine Hörer finden wird. Unbedingt Reinhören!
09/10
2009 - Second Album LP
2007 - s/t LP
2006 - Split w/ M:40 7’’
2004 - Split w/ Counterblast 7’’
http://www.gracewillfall.com/
Label: Midsummer Records
VÖ: 03.04.09
Tracklist:
01. The Assassination Of Peggy Sue
02. New Song
03. Celebration
04. Heroine
05. Mother Said
06. Dead To Me
07. (So)
08. Bittersweet
09. Pa Tiden
10. 07:53
11. Freedom Pt. 2
12. La Fine
13. (Della Famiglia)
14. Apply Resistance
15. ...By The Way
Laufzeit: 45:16 min
Den „Soundtrack from the hard life on the road“ präsentierend, schaffes es fünf Schweden, mit einem außerordentlich brillanten Mix aus verschiedensten Bereichen der Musikwelt den Hardcore unserer Zeit auf eine neue Ebene zu katapultieren, ohne dabei den Bezug zu den eigenen Wurzeln zu verlieren. Doch von Anfang an …
Die Band Grace.Will.Fall – eine 5-Mann starke Combo aus Jönköping - veröffentlicht mit dem schlicht betitelten „Second Album“ ihren zweiten Tonträger in Albumlänge, wobei die Aufmachung des Booklets und überhaupt der gesamten CD-Hülle sofort durch ihre eigenwillige Optik ins Auge fällt. Keine billigen Posen, sondern völlig gewöhnlich gehaltene Portraits umrahmt von schicken Plakat-Collagen sind da zu sehen, was im Hardcore-Sektor schon eher eine Seltenheit ist und auf eine gewisse Eigenständigkeit der Band schließen lässt. Und jene zeigt sich dann auch sehr schnell mit dem Hören der Platte. Mit einer immensen Intensität geht es sofort los, und jene wird bis zum Schluss aufrecht gehalten. Musikalisch wird dabei eine ganz eigene Art Post-Hardcore erschaffen, der sich nur selten der gängigen Songstrukturen und -elementen bedient und frei von aktuellen Trends ist . Das Album beginnt dabei mit zwei wirklichen Hits, die besser nicht hätten sein können. Unglaublich abwechslungsreich, mal rockig-groovend, dann wieder rotzig-schnell, gepaart mit harten Breaks und leichten Anleihen aus den Reihen des Mathcores, einigen Mitbrüll-Passagen, ständigen Variationen der Melodien, für die die Schweden wirklich ein Gespür haben und welche stets an der rechten Stelle ihre Vielfalt verbreiten, und mittels einer sehr intensiv vorgetragenen Stimme entstehen so musikalische Diamanten, die trotz der beinahe ungestüm und chaotisch wirkenden Vortragsweise so durchdacht wirken, dass es schon beinahe beängstigend ist. Hier werden Ideen bis zum Ende gedacht und keine Gefangenen gemacht. Das Ganze wird dennoch angenehm rau vorgetragen und zur Unterstützung des eigenständigen Soundbildes werden teilweise verschiedenste Instrumente eingesetzt und instrumentelle Skits zwischen den Songs platziert, was dem Album weiterhin eine ungemeine Komplexität gibt. Vergleiche sind dabei sehr schwer: vielleicht hier ein bißchen Breach und da auch ein wenig Refused, aber all das deckt nicht annähernd das musikalische Geschehen auf „Second Album“ ab. Einziger Schwachpunkt ist bei alledem, dass dem Album hinten raus etwas die Luft ausgeht und ein bis zwei Songs nicht ganz das - hohe - Niveau der ersten Plattenhälfte halten können. Nichtsdestotrotz schafft es die Band, authentische, wirklich hochwertige und extrem mitreißende Musik zu erzeugen, die von ihnen selbst (!) perfekt abgemischt wurde und bei jedem Hören mehr Spaß macht.
Insgesamt ist zu sagen, dass Grace.Will.Fall mit ihrem zweiten Longplayer ein großartiges und vielversprechend innovatives Stück Musik erschaffen haben, welches ein enorm hohes Niveau aufweist und trotz – und gerade wegen - seiner Eigenwilligkeit seine Hörer finden wird. Unbedingt Reinhören!
09/10
2009 - Second Album LP
2007 - s/t LP
2006 - Split w/ M:40 7’’
2004 - Split w/ Counterblast 7’’
http://www.gracewillfall.com/