[Review] Cynic - Traced in Air
Verfasst: 27.11.2008, 04:14
CYNIC - Traced in Air
Label: Seasons of Mist Records - http://www.season-of-mist.com
Tracklist:
01. Nunc Fluens
02. The Space for this
03. Evolutionary Sleeper
04. Integral Birth
05. The unknown Guest
06. Adam's Murmur
07. King of those who know
08. Nunc Stans
Spielzeit: 34:07 min
Cynic ist so eine Band, die Legendenstatus hat, und die ich mir aufgrund dessen, was mir über ihre Musik bekannt war, auch immer mal anhören wollte. Irgendwie kam ich nur nie dazu. Jedenfalls gab es nun gleich mehrere Anlässe, sich die Band doch mal zu Gemüte zu führen...nämlich die Reunion der Band nach 15 Jahren Abstinenz, die damit verbundene Tour mit Opeth und The Ocean und, vor allem, ein neues Album.
Bei dem schon angesprochenen Status dieser Band, bleibt es da natürlich nicht aus, sich auch mit ihrem "Klassiker" zu beschäftigen, namentlich "Focus", bzw. sich generell mit der Bandgeschichte an sich auseinanderzusetzen. Doch zunächst mal beschäftigte ich mich mit "Traced in Air", der neuen Platte und damit eigentlich erst zweiten richtigen Full Length-Veröffentlichung von Cynic. Auf für diese Musik verhältnismäßig knappen 35 Minuten zelebrieren die Amerikaner eine feinfühlige Melange aus Progressive, einer leichten und unaufdringlichen Metal-Kante und fast schon an Post Rock erinnernde, sehr atmosphärischen Instrumentalparts, bei denen man ab und an mal an Oceansize denken muss. Sehr charakteristisch ist dabei der sehr hohe und teils verfremdete Gesang, der sich nach kurzer Eingewöhnungsphase perfekt in die Atmosphäre der Songs einfügt. Diese fließen leicht und rund ineinander und wenn man sich nicht wirklich genau darauf konzentriert, kann man eigentlich kaum Übergänge zwischen den Songs heraushören. Das macht die Musik von Cynic allerdings auch aus. "Traced in Air" funktioniert als Ganzes und läuft wie ein Film ab, und zwar immer mit der Spannungskurve im oberen Bereich. Mit jedem Durchlauf findet man wieder etwas Neues auf "Traced in Air", z.B. sind mir anfangs die Growls, die an garnicht mal so wenigen Stellen den normalen Gesang doppeln, kaum aufgefallen.
Diese, um jetzt mal eine Brücke zur Bangeschichte und dem Klassiker "Focus" zu schlagen, sind nun allerdings auch sehr viel dezenter eingesetzt und nicht mehr ein ganz so starker Bestandteil von Cynics Gesamtsound. Und das ist auch einer der Gründe, warum einem "Traced in Air" nicht mehr ganz so metallisch vorkommt, wie noch das Debüt. Denn rein musikalisch bzw. instrumental betrachtet, hat sich eigentlich nicht wahnsinnig viel geändert, abgesehen mal davon, dass schon aufgrund der Produktion das Ganze etwas zeitgemäßer wirkt.
"Traced in Air" ist jedenfalls ein wahnsinnig gutes Album. Das musikalische Niveau tendiert auf jeden Fall gegen 110%, dabei wirken die Songs allerdings nie zu verkopft, sondern tatsächlich sogar recht emotional und eingängig. Dazu trägt natürlich die Kompaktheit der Platte mit ihren 35 Minuten stark bei, so gesehen ist die fürs Genre verhältnismäßig kurze Spielzeit auf keinen Fall als Manko zu betrachten. Eher das Gegenteil ist der Fall. Nachdem ich mir nun auch genügend Zeit für "Focus" genommen habe, kann ich mir kaum vorstellen, dass Cynic ihre Fans mit "Traced in Air" enttäuschen werden, denn man kann trotz einiger Veränderungen hier nicht wirklich von einem dramatischen Stilbruch sprechen. Nach meinem Empfinden hat dieses Album genauso viel Zeug zum Klassiker, wie eben "Focus", denn es ist neben seiner grundsätzlichen Klasse vor allem eines: Zeitlos.
10 von 10 Punkten
Discographie:
1993 - Focus
2008 - Traced in Air
http://www.myspace.com/cyniconline
Label: Seasons of Mist Records - http://www.season-of-mist.com
Tracklist:
01. Nunc Fluens
02. The Space for this
03. Evolutionary Sleeper
04. Integral Birth
05. The unknown Guest
06. Adam's Murmur
07. King of those who know
08. Nunc Stans
Spielzeit: 34:07 min
Cynic ist so eine Band, die Legendenstatus hat, und die ich mir aufgrund dessen, was mir über ihre Musik bekannt war, auch immer mal anhören wollte. Irgendwie kam ich nur nie dazu. Jedenfalls gab es nun gleich mehrere Anlässe, sich die Band doch mal zu Gemüte zu führen...nämlich die Reunion der Band nach 15 Jahren Abstinenz, die damit verbundene Tour mit Opeth und The Ocean und, vor allem, ein neues Album.
Bei dem schon angesprochenen Status dieser Band, bleibt es da natürlich nicht aus, sich auch mit ihrem "Klassiker" zu beschäftigen, namentlich "Focus", bzw. sich generell mit der Bandgeschichte an sich auseinanderzusetzen. Doch zunächst mal beschäftigte ich mich mit "Traced in Air", der neuen Platte und damit eigentlich erst zweiten richtigen Full Length-Veröffentlichung von Cynic. Auf für diese Musik verhältnismäßig knappen 35 Minuten zelebrieren die Amerikaner eine feinfühlige Melange aus Progressive, einer leichten und unaufdringlichen Metal-Kante und fast schon an Post Rock erinnernde, sehr atmosphärischen Instrumentalparts, bei denen man ab und an mal an Oceansize denken muss. Sehr charakteristisch ist dabei der sehr hohe und teils verfremdete Gesang, der sich nach kurzer Eingewöhnungsphase perfekt in die Atmosphäre der Songs einfügt. Diese fließen leicht und rund ineinander und wenn man sich nicht wirklich genau darauf konzentriert, kann man eigentlich kaum Übergänge zwischen den Songs heraushören. Das macht die Musik von Cynic allerdings auch aus. "Traced in Air" funktioniert als Ganzes und läuft wie ein Film ab, und zwar immer mit der Spannungskurve im oberen Bereich. Mit jedem Durchlauf findet man wieder etwas Neues auf "Traced in Air", z.B. sind mir anfangs die Growls, die an garnicht mal so wenigen Stellen den normalen Gesang doppeln, kaum aufgefallen.
Diese, um jetzt mal eine Brücke zur Bangeschichte und dem Klassiker "Focus" zu schlagen, sind nun allerdings auch sehr viel dezenter eingesetzt und nicht mehr ein ganz so starker Bestandteil von Cynics Gesamtsound. Und das ist auch einer der Gründe, warum einem "Traced in Air" nicht mehr ganz so metallisch vorkommt, wie noch das Debüt. Denn rein musikalisch bzw. instrumental betrachtet, hat sich eigentlich nicht wahnsinnig viel geändert, abgesehen mal davon, dass schon aufgrund der Produktion das Ganze etwas zeitgemäßer wirkt.
"Traced in Air" ist jedenfalls ein wahnsinnig gutes Album. Das musikalische Niveau tendiert auf jeden Fall gegen 110%, dabei wirken die Songs allerdings nie zu verkopft, sondern tatsächlich sogar recht emotional und eingängig. Dazu trägt natürlich die Kompaktheit der Platte mit ihren 35 Minuten stark bei, so gesehen ist die fürs Genre verhältnismäßig kurze Spielzeit auf keinen Fall als Manko zu betrachten. Eher das Gegenteil ist der Fall. Nachdem ich mir nun auch genügend Zeit für "Focus" genommen habe, kann ich mir kaum vorstellen, dass Cynic ihre Fans mit "Traced in Air" enttäuschen werden, denn man kann trotz einiger Veränderungen hier nicht wirklich von einem dramatischen Stilbruch sprechen. Nach meinem Empfinden hat dieses Album genauso viel Zeug zum Klassiker, wie eben "Focus", denn es ist neben seiner grundsätzlichen Klasse vor allem eines: Zeitlos.
10 von 10 Punkten
Discographie:
1993 - Focus
2008 - Traced in Air
http://www.myspace.com/cyniconline
