[Review] The Ocean - Precambrian
Verfasst: 28.11.2007, 01:38
THE OCEAN - Precambrian
Label: Metal Blade - http://www.metalblade.de
VÖ: 09.11.2007
Running Time: 83:53 min
CD 1 - Hadean / Archean
I. Hadean
01. Hadean
II. Archean
02. Eoarchean
03. Paleoarchean
04. Mesoarchean
05. Neoarchean
CD 2 - Proterozoic
III. Palaeoproterozoic
01. Siderian
02. Rhyacian
03. Orosirian
04. Statherian
IV. Mesoproterozoic
05. Calymmian
06. Ectasian
07. Stenian
V. Neoproterozoic
08. Tonian
09. Cryogenian
The Ocean sind mir das erste Mal mit dem Release ihrer EP "Fogdiver" auf den Schirm gekommen. Diese hatte damals 5 rein instrumentale Songs zu bieten, die von sphärisch verspielt bis brachial einiges zu bieten hatte. Ich dachte mir damals allerdings, dass Vocals trotzdem nicht schaden würden. So geschehen auf den folgenden Full Length Platten "Fluxion" und "Aeolian", die Schritt für Schritt brachialer wurden, dabei aber nie diese typische symphonische Note verloren. Letztere ging mir dann auch richtig gut rein mit ihrer Kompromisslosigkeit. Ein Element, dass das Berliner Kollektiv bis dahin so deutlich nicht ausgereizt hatte. Die Ankündigung zur neuen Platte klang dann sehr vielversprechend. Ein Konzeptalbum zur Entstehung der Erde, aufgeteilt in 2 CD's... einer eher kurzen und härteren und einer weiteren, eher sphärischen und komplexen CD.
Und nun liegt das gute Stück vor mir. Und das Artwork haut mich wirklich um: Ein absolut den Term "deluxe" verdienendes Digipak, wahnsinnig aufwendige Booklets mit Prägungen und allem Pi-Pa-Po, dass man eigentlich nicht unbedingt so erwartet. Das hat auf jeden Fall Tool-Niveau und macht auch in einer sonst eher drögen CD-Sammlung ordentlich was her. Bilder gibt es hier und hier zu sehen.
Die kürzere CD mit dem Titel "Hadean / Archean" ist schon in optischer Hinsicht ein Leckerbissen. Die Spielzeit beträgt rund 22 Minuten und die Songs erinnern sehr an die Marschrichtung der "Aeolian". Treibend, brachial und recht kompromisslos wird da vorgegangen. Und mit "Eoarchean" hat man sogar einen richtigen, kleinen Hit am Start. Auch die anderen Songs gehen gut durch, lediglich das etwas zu sehr ausgereizte Anfangs-Thema von "Neoarchean" geht mir ein bisschen auf den Geist.
Auf der deutlich längeren zweiten CD mit dem Titel "Proterozoic" geht es deutlich vielschichtiger zu Werke. Das Intro mit dem Saxophon erinnert mich mit Wohlwollen an den Opener der letzten Callisto-Scheibe und danach wird mit einem knapp 11 minütigen Stück auch ein wahrer Mammut von Song aufgefahren. Atmosphärisch hat das Ganze irgendwie Film Noir-Charakter. Ist schon beeindruckend. Den folgenden Song "Rhyacian" kenne ich aus dem Live-Programm des Kollektivs ganz gut...und er ist für diesen Part des Albums auch recht kompakt und eingängig ausgefallen, schlägt also eine ganz gute Brücke zwischen den zwei Extremen, die The Ocean bedienen. Von diesem Punkt an verschwimmen allerdings so langsam die Grenzen zwischen den Songs und die cineastishe Atmosphäre gibt "Proterozoic" einen sehr Sountrack-mäßigen Charakter. Von dort an kann man das Gesamtwerk einfach auf sich wirken lassen. Die ab und an eingesetzten Streich-Instrumente verleihen dem Material noch mehr Tiefe und Dramatik, alles wirkt genau richtig dosiert und homogen.
"Precambrian", mit seinen 2 CD's, dem aufwendigen Artwork und der sehr hohen Spielzeit, hat jedenfalls einiges zu bieten. Die Aufteilung macht auch Sinn und geht vollends auf und beide CD's können auch gut unabhängig voneinander gehört werden. "Proterozoic" ist dabei sicherlich der Part mit der höheren Langzeitwirkung und deutlich mehr Tiefgang, er erfordert aber auch mehr Aufmerksamkeit und Geduld. Hat man diese, wird man mit diesem Album insgesamt viel Zeit verbringen...und das mit gutem Grund. The Ocean haben hier ihr mit Abstand stärkstes Werk abgeliefert und man kann sich die Frage stellen, ob damit die Messlatte für die eigenen folgenden Releases nicht schon fast unerreichbar hoch gesetzt ist. Die Superlative sind jedenfalls im Gesamtpaket ziemlich ausgereizt.
9 von 10 Punkten
Discographie:
2001 - Island / Tides
2003 - Fogdiver EP
2004 - Fluxion
2005 - Queen of the Food-Chain / Inertia 7"
2005 - Split 7" w/ Burst
2005 - Aeolian
2005 - Fluxion / Aeolian 3 LP Box
2007 - Precambrian
http://www.theoceancollective.com
http://www.myspace.com/theoceancollective
Label: Metal Blade - http://www.metalblade.de
VÖ: 09.11.2007
Running Time: 83:53 min
CD 1 - Hadean / Archean
I. Hadean
01. Hadean
II. Archean
02. Eoarchean
03. Paleoarchean
04. Mesoarchean
05. Neoarchean
CD 2 - Proterozoic
III. Palaeoproterozoic
01. Siderian
02. Rhyacian
03. Orosirian
04. Statherian
IV. Mesoproterozoic
05. Calymmian
06. Ectasian
07. Stenian
V. Neoproterozoic
08. Tonian
09. Cryogenian
The Ocean sind mir das erste Mal mit dem Release ihrer EP "Fogdiver" auf den Schirm gekommen. Diese hatte damals 5 rein instrumentale Songs zu bieten, die von sphärisch verspielt bis brachial einiges zu bieten hatte. Ich dachte mir damals allerdings, dass Vocals trotzdem nicht schaden würden. So geschehen auf den folgenden Full Length Platten "Fluxion" und "Aeolian", die Schritt für Schritt brachialer wurden, dabei aber nie diese typische symphonische Note verloren. Letztere ging mir dann auch richtig gut rein mit ihrer Kompromisslosigkeit. Ein Element, dass das Berliner Kollektiv bis dahin so deutlich nicht ausgereizt hatte. Die Ankündigung zur neuen Platte klang dann sehr vielversprechend. Ein Konzeptalbum zur Entstehung der Erde, aufgeteilt in 2 CD's... einer eher kurzen und härteren und einer weiteren, eher sphärischen und komplexen CD.
Und nun liegt das gute Stück vor mir. Und das Artwork haut mich wirklich um: Ein absolut den Term "deluxe" verdienendes Digipak, wahnsinnig aufwendige Booklets mit Prägungen und allem Pi-Pa-Po, dass man eigentlich nicht unbedingt so erwartet. Das hat auf jeden Fall Tool-Niveau und macht auch in einer sonst eher drögen CD-Sammlung ordentlich was her. Bilder gibt es hier und hier zu sehen.
Die kürzere CD mit dem Titel "Hadean / Archean" ist schon in optischer Hinsicht ein Leckerbissen. Die Spielzeit beträgt rund 22 Minuten und die Songs erinnern sehr an die Marschrichtung der "Aeolian". Treibend, brachial und recht kompromisslos wird da vorgegangen. Und mit "Eoarchean" hat man sogar einen richtigen, kleinen Hit am Start. Auch die anderen Songs gehen gut durch, lediglich das etwas zu sehr ausgereizte Anfangs-Thema von "Neoarchean" geht mir ein bisschen auf den Geist.
Auf der deutlich längeren zweiten CD mit dem Titel "Proterozoic" geht es deutlich vielschichtiger zu Werke. Das Intro mit dem Saxophon erinnert mich mit Wohlwollen an den Opener der letzten Callisto-Scheibe und danach wird mit einem knapp 11 minütigen Stück auch ein wahrer Mammut von Song aufgefahren. Atmosphärisch hat das Ganze irgendwie Film Noir-Charakter. Ist schon beeindruckend. Den folgenden Song "Rhyacian" kenne ich aus dem Live-Programm des Kollektivs ganz gut...und er ist für diesen Part des Albums auch recht kompakt und eingängig ausgefallen, schlägt also eine ganz gute Brücke zwischen den zwei Extremen, die The Ocean bedienen. Von diesem Punkt an verschwimmen allerdings so langsam die Grenzen zwischen den Songs und die cineastishe Atmosphäre gibt "Proterozoic" einen sehr Sountrack-mäßigen Charakter. Von dort an kann man das Gesamtwerk einfach auf sich wirken lassen. Die ab und an eingesetzten Streich-Instrumente verleihen dem Material noch mehr Tiefe und Dramatik, alles wirkt genau richtig dosiert und homogen.
"Precambrian", mit seinen 2 CD's, dem aufwendigen Artwork und der sehr hohen Spielzeit, hat jedenfalls einiges zu bieten. Die Aufteilung macht auch Sinn und geht vollends auf und beide CD's können auch gut unabhängig voneinander gehört werden. "Proterozoic" ist dabei sicherlich der Part mit der höheren Langzeitwirkung und deutlich mehr Tiefgang, er erfordert aber auch mehr Aufmerksamkeit und Geduld. Hat man diese, wird man mit diesem Album insgesamt viel Zeit verbringen...und das mit gutem Grund. The Ocean haben hier ihr mit Abstand stärkstes Werk abgeliefert und man kann sich die Frage stellen, ob damit die Messlatte für die eigenen folgenden Releases nicht schon fast unerreichbar hoch gesetzt ist. Die Superlative sind jedenfalls im Gesamtpaket ziemlich ausgereizt.
9 von 10 Punkten
Discographie:
2001 - Island / Tides
2003 - Fogdiver EP
2004 - Fluxion
2005 - Queen of the Food-Chain / Inertia 7"
2005 - Split 7" w/ Burst
2005 - Aeolian
2005 - Fluxion / Aeolian 3 LP Box
2007 - Precambrian
http://www.theoceancollective.com
http://www.myspace.com/theoceancollective
