[Review] Reflux - The Illusion of Democracy

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omerta
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[Review] Reflux - The Illusion of Democracy

Beitrag von omerta »

REFLUX - The Illusion of Democracy

Prosthetic Records

Bild

Runtime: 53:53 min


01. Above the Pyramid and the Eye
02. Thoughts dictate Reality
03. An Ode to the Evolution of human Consciousness
04. The sudden Realization...
05. ...of what you were missing
06. -=[]=-
07. Single File to bliss
08. There's no Sunlight in my Cubicle
09. The Keats Persona
10. 1984 - 2004
11. Modern Day Babylon


Reflux haben mit "The Illusion of Democracy" im letzten Jahr ihr Debütalbum veröffentlicht, zu dem ich hier ein paar Worte verlieren möchte...waren sie für mich doch der gewichtigste Grund, sich zum lokalen Tourtermin mit Darkest Hour zu bewegen. Live vollkommen überzeugend bis beeindruckend, bleibt für viele sicher die Frage, wie viel davon auf CD rübergebracht wird.
Beginnt der Opener erst noch recht straight, verliert er sich nach und nach in immer komplizierteren, aber dennoch stets nachvollziehbaren Strukturen. Schon der zweite Song "Thoughts dictate Reality" setzt da noch einen drauf! Nach einem noch melodischem Beginn wird der Song von Part zu Part immer verschachtelter...um dann wieder in die nette Melodie des Anfangs zurückzufinden. Da kristallisiert sich schnell heraus, wo die Stärken von Reflux liegen: Gerade, wenn man denkt, das Tech-Metal(core)-Gemisch wird zu konfus, glänzen Reflux mit eingängigen Parts, einprägsamen Melodien und der nötigen Portion Mosh. Das die Produktion dabei stimmt, unterstützt natürlich die eingängige Seite der Amerikaner. "The sudden Realization" (mit interessanten elektronischen Spielereien) und "Single File to bliss" bestätigen den gekonnten Spagat zwischen technischer Spielerei und treffsicheren Arrangements noch und spätestens beim Instrumental "The Keats Persona" horcht man abermals auf! Sind Instrumentals oftmals nur langweilige Lückenfüller, begeistert dieses hier einfach...und für mich persönlich ist es sogar eins der großen Highlights auf der Platte! Nach einem etwas anstrengenden Interlude und einem weiteren wirklich richtig gutem Song ist dann Schluss.
Fazit: "The Illusion of Democracy" ist ein sehr gutes und anspruchsvolles Album, dass immer im richtigen Moment straight und eingängig wird. Diese Balance dürfte Anhängern von Tech-Metal genauso wie Anhängern von Metalcore ziemlich zusagen! Wer sich live nicht schon eigentlich hat überzeugen lassen, kann das gerne mit dieser Scheibe nachholen!

8 von 10 Punkten


Discographie:
2004 - The Illusion of Democracy


http://www.refluxsound.com
Chrischi
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Beitrag von Chrischi »

live wars ganz gut.
die jungs haben definitiv einiges drauf an ihren instrumenten, das songwriting lässt aber echt zu wünschen übrig find ich...
xfilypz
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Beitrag von xfilypz »

was wünschst du dir denn?
omerta
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Beitrag von omerta »

ich schätz mal ein intro/strophe/bridge/strophe/refrain/strophe/refrain/bridge/refrain/refrain-schema. :lol:
x-irgendwasirgendwas-x
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Beitrag von x-irgendwasirgendwas-x »

omerta hat geschrieben:intro/strophe/bridge/strophe/refrain/strophe/refrain/bridge/refrain/refrain-schema. :lol:
:lol: :lol: :lol: Klingt nach FTW :lol: :lol: :lol:
SevEreD
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Beitrag von SevEreD »

reflux reihen aber echt einfach viele versch. (wenn auch gute) themen hintereinander an. aber live echt geil
überbollo
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Beitrag von überbollo »

hat aber auf jeden fall viel struktur, die sich nicht sofort erschließen lässt. pyramidaler aufbau, finalstrukturen und so...teilweise halt ziemlich subtil aber super gemacht. zieht sich übrigens auch fast konzeptartig über die ganze länge des albums und lässt sich sogar mit den lyrics in bezug stellen.

einfach nur sachen aneinanderzureihen ist auch gar nicht soooo einfach, wie man vielleicht denken mag...das muss schon passen. ist halt eine progressive art von songwriting. i dig it.

nochmal ein wort zu den lyrics: schade, dass zu denen im review kein wort verloren wurde. die sind auf jeden fall verdammt sophisticated in einer zeit, wo bands immer mehr wert auf ihr äußeres erscheinungsbild und immer weniger wert auf politische statements bzw. wenigstens reflexion legen.
STEVE
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Beitrag von STEVE »

überbollo hat geschrieben:hat aber auf jeden fall viel struktur, die sich nicht sofort erschließen lässt. pyramidaler aufbau, finalstrukturen und so...teilweise halt ziemlich subtil aber super gemacht. zieht sich übrigens auch fast konzeptartig über die ganze länge des albums und lässt sich sogar mit den lyrics in bezug stellen.

wie machts??
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Beitrag von überbollo »

das thema ist die zunehmende verwirrung, die die entwicklung demokratischer strukturen (vornehmlich natürlich der US amerikanischen) bei den menschen anrichtet, die sich in sicheren verhältnissen glauben und sich in einem wust von komplexen strukturen und abläufen wiederfinden, die evtl. sogar anarchisch anmuten.

wenn du dir die musik über das ganze album anhörst und zu dem textlichen bezug setzt, findest du da interessante parallelen.
xfilypz
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Beitrag von xfilypz »

welche?
oder ist genannte komplexität des verwirrungszustandes bereits die parallele zu selbiger in der struktur der musik?
überbollo
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Beitrag von überbollo »

z.b. der aufbau: erst relativ straight, man könnte sich fast in sicherheit über das wiegen, was jetzt kommt, dann zunehmend komplexer, dann die unerwarteten instrumentals, das interlude am schluss etc.

ist natürlich nur ein interpretatorischer ansatz, aber die musik und die textaussage lässt ein mehr an reflexion ausdrücklich zu.

aber die band hat auch generell den anspruch, allgemeine gesellschaftliche verwirrungszustände, hoffnungslosigkeit, den wegbruch fester rahmenbedingungen usw. mit der zerissenheit und komplexität in ihrer musik auszudrücken. wie das bestimmt auch bei anderen bands ähnlicher genres der fall ist, mal mehr oder weniger bewusst.

erinnert in der ambition teilweise sehr an frühe candiria, die auch mit chaptern gearbeitet haben, wo sinn- und musikalischer inhalt miteinander verknüpft waren.
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