[Review] Neuraxis - Trilateral Progression

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omerta
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[Review] Neuraxis - Trilateral Progression

Beitrag von omerta »

NEURAXIS - Trilateral Progression

Willowtip Records

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Runtime: 35:11 min


01. Introspect
02. Clarity
03. Thought Adjuster
04. Shatter the Wisdom
05. Monitoring the Mind
06. A curative Struggle
07. Chamber of Guardians
08. Caricature
09. Axioms
10. The Apex


Die Kanadier Neuraxis bringen mit "Trilateral Progression" nach einer Vielzahl von Releases ihr bisher abwechslungsreichtes Album an den Mann. Musikalisch bekommt man dabei technischen und progressiven Death-Metal serviert, der entfernt an Opeth und noch entfernter an Beneath the Massacre erinnert...produziert wurde von Yannick St. Almand, der bereits bei Bands wie Ion Dissonance, den bereits genannten Beneath the Massacre und Despised Icon die Regler in der Hand hatte.
Nach einem kurzen Intro wird man von einem Blastbeat begrüßt, im weiteren Verlauf des Songs "Clarity" wird nur ab und zu der Fuß vom Gaspedal genommen, um im Mid-Tempo-Bereich ein paar melodische Parts einzuflechten. Beeindruckend wirkt schon hier die Art und Weise, auf die Neuraxis trotz des extremen Tempos und den vielen Balsts melodisch und angenehm hörbar klingen. Im folgenden Song "Thought Adjuster" steigert man diese Hörbarkeit z.B. mit einem netten Solo, dass Genre-untypisch nicht allzu verfrickelt ist, sondern viel eher sehr melodisch daherkommt. Bei all den technisch versierten Frickel- und Blast-Einlagen wunder ich mich mit Fortschritt der Platte, wie wenig anstrengend das alles ist. Die Fähigkeit, Gefrickel und große Komplexität so kompakt umzusetzen haben meiner Meinung anch nur wenige Bands...Neuraxis selbst haben das auf ihren vorhergegangen Scheiben nicht annähernd hinbekommen. "Chamber of Guardians" ist für mich das nächste Highlight. Dieser Song beginnt mit einer sehr emotionalen, clenanen Gitarren-Melodie und wechselt nach einem kurzen Mid-Tempo-Part in üblich komplexe und melodisch ausgeklügelte Arrangements, die mal wieder von hohem Tempo dominiert sind. Spätestens hier fällt einem auch der vielfältige Gesang auf, der von hohem Gekreische bis zu tiefen Grunts und allem dazwischen ein anständiges Spektrum abdeckt. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass eine cleane Stimme für Neuraxis eine Bereicherung wäre...dann wären Vergleiche mit Opeth z.B. mehr als Angebracht, die musikalisch sicherlich inspirierend auf Neuraxis gewirkt haben dürften. Nach zwei sehr kurz ausfallenden Songs wird man mit "The Apex" aus "Trilateral Progression" entlassen. Dieser Song endet nach einem Fade Out mit einem kitschigen, aber typisch metallischem Keyboard-Outro.
Fazit: Wenige Bands verstehen es technisch so extrem versiertes Material mit so guten Melodien zu kreuzen, wie Neuraxis. Das die Melodien dabei mehr unterschwellig als offensichtlich eingearbeitet werden, spricht für das Können und vor allem den Reifeprozess der Kanadier. Man macht es sich nicht einfach, erzielt aber trotz der hohen Komplexität eine überraschend angenehm einfache Hörbarkeit. Vergleichen kann man Neuraxis eigentlich am ehesten noch mit Opeth, allerdings ohne deren ausschweifende Art zu musizieren und auch ohne deren Clean-Parts. Insgesamt sehr großes Tennis...Leute die gern sehr guten Metal hören, sollten die Scheibe umgehend mal checken. "Trilateral Progression" offenbart quasi keine Schwächen und kann von Anfang bis Ende überzeugen...bei mir landet die Platte jedenfalls nahezu täglich im Player.

9 von 10 Punkten


Discographie:
1997 - Imagery
1999 - In Silence Promo
1999 - Virtuosity Promo
2001 - A Passage into Forlorn
2002 - Truth Beyond...
2004 - Imagery / A Passage Into Forlorn (Re-Issues)
2005 - Trilateral Progression
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