Der Techniker aus Thüringen am 29.08.2005 19:23
Homepage:
http://www.gahma-concerts.de.vu
Nachdem an diesem sonnigen Montag alle Beteiligten wieder ihren geregelten Hauptbeschäftigungen nachgehen und man zwei Tage lang das Geschehene in aller Ruhe verdauen konnte, möchte ich eine abschliessende Bilanz aus meiner persönlichen Sicht ziehen und das durchaus gelungene Wochenende noch einmal für alle Revue passieren lassen:
Zuerst einmal gilt der Dank allen Bands, die sich bereiterklärt haben, die erste Veranstaltung unter dem Banner der höllischen Lust zu unterstützen und mit ihrer individuellen Performance aufzuwerten. Da wir von Anfang an darauf bedacht waren, entgegen anderer Festivals mit musikalischer Vielfalt zu überzeugen, sollte auch für alle etwas dabeigewesen sein.
Wie man im Vorfeld im Gästebuch desöfteren nachlesen konnte, kamen einige Besucher mit der doch sehr bunten Mischung nicht unbedingt klar, aber abschliessend können wir doch alle zufrieden sein, dass sich auch Vertreter der verschiedensten Kreise miteinander arrangiert haben statt sich mit hohlen Phrasen und provokanten Handlungen gegenseitig das Wochenende zu verderben.
Ein großer Dank gilt auch der gesamten Crew, die stets gute Arbeit leistete und mit der hervorragenden Organisation dafür sorgte, dass das gesamte Open Air reibungslos ablaufen konnte. Allein an dieser Tatsache können sich diverse andere Festivals, die schon einige Jahre länger bestehen, eine dicke Scheibe abschneiden, denn es kam weder zu unvorhergesehenen Versorgungsengpässen noch zu Problemen seitens der kompletten technischen Ausrüstung, die an diesem Wochenende zur Verfügung stand.
Nachdem ich nun zwei Tage lang Zeit hatte, diverse Einträge und Foren bezüglich des HELLS PLEASURE 2005 zu durchstöbern, können wir auf jeden Fall im großen und ganzen zufrieden sein mit dem, was hinter uns liegt. Klar wäre es schön gewesen, wenn ein paar Leute mehr dagewesen wären, aber hat nicht jedes Festival, dass heutzutage ein regelmässiges und traditionelles Dasein fristet, irgendwann einmal klein angefangen ? Ich selbst empfand die Besucherzahlen als angenehm und es herrschte eine gemütliche Atmosphäre auf dem gesamten Festivalgelände, was ich von meinem Technikturm aus zwei Tage lang komplett mitverfolgen konnte. Doch leider ist nicht immer alles für jeden einzelnen Besucher so perfekt, dass nicht nach Abschluss der Veranstaltung doch einige kritische Stimmen lautwerden, aber das betrifft wohl nicht nur uns, sondern alle, die ein Festival dieser Art auf die Beine stellen, darum möchte ich ein paar vereinzelte Punkte ansprechen.
Zuerst möchte ich ein paar Worte zur Security abgeben: Es ist immer logisch, dass sich Leute einer Szene von Anhängern anderer Gesinnungen provoziert fühlen, nur weil deren T-Shirt einen anderen Aufdruck hat als der eigene oder die Frisur vom eigenen Weltbild abweicht, aber wir brauchen uns auch alle nichts vorzumachen, dass wir im Osten leben und bei uns der Anteil der Glatzen, gerade in Thüringen, weitaus höher ist als in anderen Bundesländern, aber wer sich unbegründet daran stört, ohne dass er persönlich angemacht oder provoziert wurde, ist eben auch nicht unbedingt besser. Klar stösst es dem einen oder anderen sauer auf, wenn man mehr als deutlich erkennen kann, dass die Leute, die für Ordnung und Sicherheit eingeteilt worden sind, ganz klar einer bestimmten Szene zuzuordnen sind, aber trotzdem haben die Jungs einfach ihren Job gemacht und sich bereiterklärt, unsere Veranstaltung zu unterstützen. Ich selbst habe an dem ganzen Wochenende von meinem Turm aus nichts gesehen, was die gemütliche Atmosphäre beeinträchtigt hat, und damit meine ich nicht nur das Wirken der Ordnungsgruppe, sondern auch das Zusammenleben zwischen Metalfans und Anhängern der Hardcore-Fraktion. Leider kann ich nicht beurteilen, was an der Kasse oder auf dem Zeltplatz vonstatten ging, aber ich denke, dass es zu keinem grösseren Zwischenfall kam und alles friedlich und angenehm abgelaufen ist. Die im Vorfeld abgegebenen Statements einiger Leute, die einem Boykott aufgrund der Anwesenheit verschiedenster Gruppierungen gleichkamen, erwiesen sich im Laufe der ganzen Veranstaltung glücklicherweise nur als heisse Luft.
Einige Besucher haben im Forum zum Ausdruck gebracht, dass es leider kein veganes Essen zu kaufen gab, da wir in der Vorplanung lediglich die Versorgung der Bands auf diesem Wege gesichert hatten, aber das sind alles Dinge, die man im nächsten Jahr besser machen kann. Niemand sollte vergessen, dass eine Vorplanung in diesem Ausmasse definitiv Lücken aufweisen kann, da die gesamte Organisation eines zweitägigen Open Airs ohnehin wochenlang vorher rund um die Uhr damit beschäftigt ist, jegliche Bedürfnisse abzusichern und in die Gesamtplanung einzubeziehen, aber aus Fehlern lernt man bekanntlicherweise und somit dürfte im nächsten Jahr auch die Versorgung für die fleischlose Fraktion gesichert sein.
Abschliessend möchte ich allen danken, die an diesem Wochenende anwesend waren und somit bewiesen haben, dass auch in unserer Region die Nachfrage nach Veranstaltungen dieser Art besteht und man durchaus in der Lage ist, sich einfach mal zwei Tage bei guter Musik zu entspannen, zu feiern oder neue Kontakte zu knüpfen. Ihr seid es, die uns dazu motivieren, das ganze im nächsten Jahr zu wiederholen und Ihr werdet es sein, die eines Tages mit stolz geschwellter Brust behaupten können, dass sie auf dem allerersten HELLS PLEASURE dabei waren. KEEP METAL ALIVE !!!
P.W. Engel, 29.August 2005