CD - Century Media Records
LP - Lifeforce Records
VÖ: 26.04.2004
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Tracklist:
01. Echoes (Intro)
02. The Weapon They Fear
03. The Only Truth
04. Architects Of The Apocalypse
05. Voice Of The Voiceless
06. Numbing The Pain
07. To Harvest The Storm
08. Rìsandi Von (Outro)
09. Bleeding To Death
10. Tree Of Freedom
11. The Dream Is Dead
12. Deyjandi Von (Outro)
Gesamtspielzeit: 52:27 min (Promo)
Review:
2 Jahre hat es gedauert, aber nun endlich ist es da: Das dritte volle Studio-Album der Metalcore-Könige aus Saalfeld!
Bei der Fülle an Releases in Sachen Metal- und Hardcore, war ich schon gespannt wie HSB vielleicht versucht aus der Masse hervorzuheben. Und eines ist den Saalfeldern in jedem Falle gelungen: sie haben ein hochgradiges und vielseitiges Album produziert, das den unverwechselbaren Stil von HSB nicht verloren hat. Der Sound klingt einfach viel fetter und brutaler und Marcus shoutet in allerbester Manier.
Doch greifen wir noch nicht zuweit vor, der Beginn der Odysee von "ANTIGONE" (genannt nach einer griechischen Mythologie-Figur) gestaltet ein traurig-schönes Intro, untermauert mit Streichern und Piano, welches extra nur für dieses Album komponiert wurde (Ólafur Arnalds). Kaum sind die letzten Töne dieses instrumentalen Stückes verklungen, hämmert es nur noch aus den Boxen und "The Weapon They Fear" wälzt mit einer Härte und Brutalität alles weg, so dass es nicht wundert, dass HSB zu diesem Song ihr erstes Video drehen werden. Weiter geht es mit "The Only Truth", das mit einem sehr eingängigen Metalriff zu begeistern weiß und schon nach kurzer Zeit von bösem Double Bass abgelöst wird... alles eingerahmt in gut hörbarer Melodie. Dieses Schema wird in den folgenden Songs in etwa beibehalten, was aber nicht heißen soll, dass es langweilig wird. Im Gegenteil, "Voice Of The Voiceless" ist einer meiner persönlicher Highlights. Allein schon wenn ich mir vorstelle wie dieser hochmelodische Track live abgehen wird, gerade bei den vielen Einladungen zum Mitsingen.
Eigentlich wollte ich nicht auf jeden einzelnen Track eingehen, aber das ist bei der Platte nicht so einfach. Der Grund? Nun mit "Numbing The Pain" haben HSB den zugleich düstersten und textlich (so weit ich es raushören konnte) besten Song eingespielt. Der Track besticht durch ein untypisches Riff, dass den Hörer fast durchweg begleitet. Den Ausklang bildet wieder ein Klavier, was den Song einfach grandios abrundet.
Nach diesem Lied folgt "To Harvest The Storm"... der absolut beste Song auf der Platte, wenn nicht sogar der beste Song den HSB jemals geschrieben haben (Anmerk. v. xHighFidelityx). Beginnend mit einem Double Bass-Gewitter entpuppt sich "der Sturm" bald als Emo-Stück (Augenzwinker) - nein so "schlimm" ist es dann doch nicht, aber es stimmt tatsächlich: Marcus singt das erste Mal richtig clean und unterstreicht noch einmal die Tatsache, dass die Thüringer mehr drauf haben als eintöniges Gedresche. Zum Ende hin bildet der Track, der auch den ein oder anderen Moshpart aufweisen kann, die perfekte Basis zur Symbiose mit dem nun-folgendem ersten Outro. Warum HSB "mitten" in der Platte ein (erstes) Outro gemacht haben, kann ich leider nicht sagen, aber es ist, wie schon das Intro, ein sehr ruhiger Streicher-Piano-Mix.
Nach diesem sehr besinnlichen Outro, gibts wieder voll eins auf die Mütze, mit den härtesten Songs von "ANTIGONE". "Bleeding to death" - mein absoluter Favorit der Platte (Anmerk. v. Niffi) wälz echt alles bisherige nieder und ich glaube soviel Power hat HSB in noch keinem Stück gezeigt. Wahnsinn! Bleibt noch zu sagen, dass "Tree Of Freedom" neben einigen Moshmöglichkeiten einen sehr geilen Mitsing-Part hat. Zum Schluß kommt das etwas eigenwillige "The Dream Is Dead" daher, welches vom zweiten Outro perfekt eingerahmt wird. Bei diesen Song fällt allerdings auf, dass er sehr viele unterschiedliche Elemente (elektronisch zu Beginn, weibliche Gaststimme im Refrain und Sprechgesang vom Sänger) mit sich bringt, vielleicht auch deshalb ein wenig überladen klingt.
Glaubt nicht das wir für dieses Review bezahlt werden, nur weil wir von dieser Platte so schwärmen - es ist einfach ein fantastisches Album, das neben vielen neuen Elementen den gewohnten HSB Style in sich birgt (was manch einer vielleicht für langweilig bzw. für keine Weiterentwicklung halten mag)! Noch brutaler und fetter produziert als "Whatever it may take" und mit viel Melodie untermalt! Für Fans von Heaven Shall Burn ist "ANTIGONE" allemal Pflicht, Skeptiker sollten zumindest einmal reinhören! (9/10 Punkten)