[Review] OBSCENITY – Atrophied In Anguish

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mcflemmig
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[Review] OBSCENITY – Atrophied In Anguish

Beitrag von mcflemmig »

OBSCENITY – Atrophied In Anguish

VÖ: 14.09.2012
Label: Apostasy Records

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Tracklist:
01. Erase the divine
02. All you can kill
03. Atrophied in anguish
04. From heroic to depraved
05. Swine to the slaughter
06. Perfect pain
07. Neurotic frenzy
08. Diary of a scapegoat
09. Monoistic living
10. Hysterical illusion

Spielzeit: 37:12 min

Nach einigen Jahren der Abstinenz begann Gitarrist Hendrik Bruns im Jahre 2010 aus den Bruchstücken des ehemaligen Erfolgsgaranten OBSCENITY wieder ein handfestes DeathMetalformat zusammenzufügen. Da kam aus Tampa, Florida, ein gewisser Herr Rudes, bei dem der Name absolut Programm beschreibt, da kehrte ein Ex-Drummer längst vergessener Tage (Sascha Knust, 1989-2000) zurück und da wurde zusätzlich noch frisches Material an Gitarre sowie Bass rekrutiert, in Form von Ex-TEARS OF DECAY Basser Jörg Pirch sowie Gitarrist Christoph Weerts. Sieht verdächtig nach krampfhafter Reunion unter dem Banner eines in die Jahre gekommenen Namen aus, denn viel bandprägendes Humankapital findet sich in OBSCENITY 2012 nicht mehr unbedingt.

Neben einigen Festivalauftritten und Supporten namenhafter Bands kam man über den Status höchst ambitioniertem Undergrounds auch nie wirklich hinaus, vielleicht auch deshalb die Pause nach dem 2006 erschienenen Album „Where Sinners Bleed“ und vielleicht auch aus Trotz dessen nun der gestartete Neuanfang, mit welchen Ambitionen auch immer.

Musikalisch überkommt den Hörer ein gewohnt brutales Metalbrett, inklusive nahezu all seiner Elemente die es als solches charakterisieren: rasende Blastbeats mit knackig produziertem Doppelfuss, nordisch anmutende Gitarrenwände die immer wieder mittels fast schon klassischen Soli aufgebrochen werden, wenig bis überhaupt keine Grooves (warum auch), dafür geht es für DeathMetal – Verhältnisse recht eingängig daher und die Neuverpflichtung an den Growls macht sich wirklich absolut bezahlt! Eine gelungene Mixtur aus alten Blastparts und mehr melodischen Leads und Melodien, was aus der Platte letzten Endes ein wirklich gelungenes Stück Metal macht.

Fazit: Wenn ich höre wie in „Swine to the Slaughter“, „Diary of a Scapegoat“ oder dem meiner Meinung nach unangefochtenen Hit, sowie gleichzeitig Rausschmeisser, der Scheibe „Hysterical Illusion“, die alte Schule des Todesmetal perfekt hinübergeht in die etwas direktere Blasterei der Moderne und das alles dann verfeinert wird mittels einer präzisen und doch gewaltigen Produktion des guten Jörg Uken, kann man Herrn Bruns' Reunionswagnis nur als uneingeschränkt gelungen bezeichnen. Dieser Kriegsmaschine fehlt es weder an Treibstoff, noch an Ideen oder Schlachtfeldern! Und ja, dann haben sie halt bereits 23 Jahre auf dem Buckel... dann halt auf die nächsten 23!

Punkte: 7/10

Discographie:
Suffocated Truth - 1992
Perversion Mankind - 1994
The 3rd Chapter - 1996
Human Barbecue - 1998
Intense - 2000
Cold Blooded Murder - 2002
Where Sinners Bleed - 2006
Atrophied in Anguish - 2012
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