[Review] G.M.B.C - Complete Omnivore

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mcflemmig
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[Review] G.M.B.C - Complete Omnivore

Beitrag von mcflemmig »

G.M.B.C - Complete Omnivore

VÖ: 24.08.2012
Label: En Veux Tu En V'La (EVTEVL)

Bild

Tracks:
01. Baldwin's Case
02. Evil Sex Machine
03. Platini Beach
04. Ras Ras Rasputin
05. Fat On Cry
06. Moto Salad
07. Ze Do Caxao
08. Rice Poney

Spieldauer: 14:19 min

Während der Recherche über die Band, mit vollem Namen schimpft man sich wohl "Good Morning Burning City", stieß ich auf ein paar seltsam anmutende Eigendefinitionen des französisch stammenden Ensembles die ich hier im Vorfeld kurz vorstellen möchte, denn neben der offensichtlich postapokalyptischen, posthardcoreischen, postdynamischen, postmetallischen und alles in allem absolut wild-chaotischen Grundausrichtung werden unter anderem auch seltsam blumige Umschreibungen wie diese hier unters Volk gebracht: "A Post Hardcore totally wild with velocity and metallic guitars with a clear goal: being to rock what a wooden leg is to Cambodia". O-o-ok!? Nice.. Something else? "An uncompromising dynamic, a chaotic emergency, the rage of a one-legged in a contest of ass-kicking." AAHH, natürlich, the rage of a one-legged in a contest of ass-kicking...! "Superotic Vagina's Clockwork" is one of the sickest videos I've seen since Tool's "Sober" and "Prison Sex"!" DAMN!!! Jetzt reichts, denn entweder vergreift man sich hier derbe im Ton oder die Herren G.M.B.C. bieten wirklich grosse Kunst und können sich eben erwähnte Propaganda leisten...

Ohne es grossartig spannend zu machen: "Complete Omnivore" ist ein energetischer Kracher vom feinsten und versprüht soviel ungestüme Aggression das es schon fast nicht mehr zum aushalten ist! Jeder Song ist "pure power", teils chaotisch, teils rockig, teils verspielt, aber immer wieder auch mit ordentlich Metalkante und einem stets angepissten Vocalisten ausgestattet. Grad eben noch feuern Leadgitarren Solos im fast schon bluesigen Soundgewand, kracht es plötzlich im Gebälk, das Gain steht wieder auf Maximum und im Pit herrscht überfallartiger Ausnahmezustand. Dabei wechseln posttypisch schräge Gitarren herrlich mit mehr eingängigen Grooves oder Blastattacken und auch das Druming versteht sich gekonnt in Szene zu setzen ohne dem Gesamtkonzept zu sehr die Show zu stehlen - siehe vor allem die absolut tanzbaren Smasher "Evil Sex Machine" (!!) und "Platini Beach", aber auch verstörende Noiseattacken wie "Fat on Cry", "Ze Do Caxao" (mit seinem alles zerberstenden Finale) oder "Moto Salad", welcher klingt als hätten sich Pantera an ihrem Medizinschrank vergriffen.

Auf den Spuren von "Converge", jedoch mit der Inspiration unzähliger weiterer Einflussgrössen ausgerüstet - positionieren wir sie mal im Bereich zwischen "Daughters" und "Napalm Death" - werden hier 8 unaufhaltsame Posthardcoreetüden zelebriert - futuristisch, aggressiv, grindend, groovend, gnadenlos!

Aufgrund ungemeiner technischer Begabung und der Güte der Interpreten ihre Konsumenten nicht mittels fünfminütiger ChaoticWerke völlig an die Wand zu unterhalten, konnte in "Complete Omnivore" Shorttrackentertainment aller erster Güte geschaffen werden! Nicht länger als 14:19min wildern G.M.B.C. durch brachiales Hardcoreland ohne sich an Embargos oder Konventionen zu halten. Die nun vorzüglich harmonierende Überleitung zu Cambodia erspare ich mir mal an dieser Stelle, jedoch: wäre ich ein Einbeiniger beim Arschtritt-Kontest, genau dieser Scheiss wäre von Nöten um so richtig auf Touren zu kommen!

Ach ja, und "Supererotic Vagina's Clockwork" ist tatsächlich eines der sickesten visuellen Erlebnisse seit langem (wenn auch schon 2 Jahre alt) ...

Punkte: 8/10

Discographie
2002 - New haircut and cutter"s out
2004 - Big bang boogie
2006 - The holy handgrenade of antioch
2011 - French metal compilation: Dans un nid de vipère
2012 - Complete Omnivore

http://gmbc.bandcamp.com/
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