VÖ: 04.05.2012
Label: DIY
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Tracklist:
01. Beyond Chaos (Wing Salute)
02. Voodoo Goat Sacrifice
03. Neck Swaying Threat
04. Sciaphobia
05. Twist Preen
06. Nothingness (Inverted Wing Salute)
Spielzeit: 24:06 Minuten
Jaaa! Es gibt sie noch. Die Bands, die sich nicht den aktuellen Trends anbiedern, die mit Leidenschaft und Kreativität Genregrenzen über den Haufen werfen und einfach ihren Stiefel durchziehen.
Eines dieser seltenen Exemplare sind die 5 Verrückten von Jaked Off Shorts And Loaded Heads, kurz J.O.S.A.L.H.. Diese veröffentlichten jüngst die 6 Track starke EP Flamingo Room. Beim ersten Blick auf das Cover der Platte lässt schon erahnen, dass man es hier mit etwas Durchgeknalltem zu tun bekommt. Und das bekommt man definitiv.
Die Deutschen zelebrieren auf ihrer zweiten Platte das, was man wohl am ehesten als Crossover bezeichnen könnte. Da Crossover im Allgemeinen aber nur einen mittelprächtigen Ruf genießt, muss man das aber schon wieder relativieren, denn die Jungs „crossen“ so ziemlich alles was ihnen gerade so durch den Kopf geht und passen damit sowieso in keine Schublade.
Hier wird übel rumgebrüllt, bevor schiefer Klargesang einsetzt, geflüstert wird oder man schon in Richtung Rap tendiert. Da werden doch glatt Erinnerungen an die vergangenen NuMetal Zeiten wach. Dazu gibt es elektronische Schnipsel, funkige Ausflüge und Experimentelle Parts, und im nächsten Moment klingt es einfach nach ehrlicher Rockmusik und wird zum Teil fast balladesk.
Diese Beschreibung klingt nach einem anstrengenden Hörerlebnis. Ist es auch, wenn man sich aber darauf einlässt wird man belohnt. Denn der wirre Soundmix ist erstaunlich eingängig und wirkt nicht zerfahren. Trotz dem ganzen Durcheinander passen die Teile perfekt zusammen und es entstehen mehr als stimmige Songs, die vor allem durch eins glänzen können: verdammt kreative Ideen.
In Lied Nummer 4 „Sciaphobia“ beispielsweise beginnt alles entspannt und ruhig, bevor man sich immer mehr steigert und in aggressivem Schreien endet. Da passt einfach alles. Natürlich ist hier auch nicht alles neu, was in den heutigen Zeiten kaum, bzw. fast gar nicht mehr möglich ist. Hier und da hört man die alten Korn heraus, mal klingt der Gesang nach Fred Durst und ab und an fühlt man sich an die Großtaten von System Of Down erinnert. Diese Ähnlichkeiten sind hier aber nicht negativ zu bewerten, da nicht abgekupfert wurde sondern den Einflüssen ein ureigener Stempel aufgedrückt worden ist.
So entwickelt sich die EP zu einem wahren Ohrenschmaus für alle Hörer ohne Scheuklappen. Die ganzen „wahren“ Metalfans werden darüber nur müde lächeln können, wenn überhaupt. Wer aber mal Lust auf ein gepflegtes Durcheinander hat, bei dem eine perfekt aufeinander eingespielte Band einen Crossover-Metal-Was-auch-immer-Mix in einer hochinteressanten Weise und viel Humor darbietet, sollte sich die EP schleunigst zulegen!
Punkte: 08/10
Discographie:
2012 - Flamingo Room EP
2008 - Feeding The Future
Links:
http://www.fakedreality.de
http://www.facebook.com/jakedoffshortsandloadedheads