VÖ: 17.04.2012
Label: Rügencore Records (http://www.ruegencore-records.de)

Tracklist:
01. Le presentamos - Infierno
02. Captured in life
03. Hope and pain
04. Delorian
05. Da Vinci's secret
06. Full throttle
07. The crown
08. Fill my mind
09. Leaving was my cure
10. Dialogue in minor
11. Deception
Spieldauer: 37:06 min
Die größte deutsche Insel Rügen ist zugegebenermaßen nicht gerade eine namhafte Geburtsstätte von Metalbands, ASTRAY halten aber die Fahne hoch und liefern seit einiger Zeit eben solche Veröffentlichungen ab. 2012 ist mit "Infierno" wieder ein neues Album am Start und es soll auch Aufgabe dieses Reviews sein festzustellen, ob sich Rügen in naher Zukunft zum deutschen Bay Area entwickeln wird.
"Infierno" beginnt mit einem sehr gelungenen und stimmungsvollen Intro, das nach einer knappen Minute in den Opener-Track "Captured in life" überleitet. Dieser ist bandtypisch recht straight gehalten und vereint im Midtempobereich vornehmlich klassischen Metal mit größtenteils klarem Gesang und einer starken Zuneigung zum Melodiespektrum der Göteborger Schule (liegt ja räumlich gesehen auch näher dran als, sagen wir mal... Garmisch-Partenkirchen). Entsprechend gibt es auch immer wieder schön anzuhörende Leads und Soli zu hören, die allesamt technisch sauber, mit viel Understatement und vor allem sehr professionell rüberkommen. Gerade der überwiegende Einsatz vom Zweistimmigkeit seitens der Gitarren verleiht dem Material hier gehörigen Drive.
An dieser Stelle sollte ich fairerweise wohl erwähnen, dass man so wirklich Innovatives auf "Infierno" eher vergeblich gesucht. Das Drumming ist angesichts des über weite Strecken überwiegenden klassischen Metals sehr linear gehalten. Was ASTRAY aber gut machen ist die gekonnte Vermischung dieser altbekannten Trademarks. Der stete Wechsel zwischen Cleangesang und Shouting, zwischen Powerriffs, Breakdowns und melodischen Soli ist mitreißend und hebt die Rügener doch aus der Masse der ansonsten herzlich innovationslosen Genrekonkurrenz hervor. Die Stimme des Sängers wird aller Voraussicht nach Geschmackssache sein, mir gefällt sie auf jeden Fall.
"Infierno" ist also alles in allem ein starkes Stück modernen Metals geworden und wird den Status von ASTRAY weiter untermauern. Alle elf Songs sind gekonnt arrangiert und lassen die gesamte Platte schön stimmig wirken. Natürlich fehlen auch die Festivalkracher der Marke Pommesgabel in die Luft, SLAAAYER! brüllen und mit einem halb verschütteten Bier in der Pfote den Refrain stückchenweise mitgröhlen nicht. Für die nächste Runde wünsche ich mir dann aber etwas Abwechslung in den einzelnen Parts und stellenweise eine etwas rhythmischere Herangehensweise.
Punkte: 7/10
Disko:
2012 - Infierno
2010 - The Die Is Cast EP
2007 - Silence Is Not An Option
2006 - Reincarnated EP
Links:
http://www.astray-ruegen.de