VÖ: 09.03.2012
Label: Ampire Records - http://www.ampire-records.com
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Tracklist
01. Dreamers
02. Break Out Hero
03. Goden Dawn
04. Karli Kayin Ormaninda
05. This Time
06. Words Fail (Hungover Version)
Laufzeit: 26:57 min
Manchmal braucht gut Ding´ Weile; warum die EP der Band Ayefore jedoch so lange auf sich hat warten lassen, bleibt im Dunkeln. Geschlagene drei Jahre hat es gedauert, ehe das bereits 2009 aufgenommene Material für „Burnout Juggernaut“ nun endlich auch auf dem Markt erschienen ist. Ohne den Grund dafür anzugeben – ist ja schließlich kein Käse oder Wein, die Musik – haben die sechs Songs nun aber wie erwähnt doch das Licht der Welt erblickt und bieten einen gefüllten Reigen an Alternative Rock, Folk und weiteren Styles aus der gesamten Welt, die alle aufzuzählen müßig wäre, da man an dieser Stelle schon vorwegnehmen kann, dass die EP ein ordentlicher Schuss in den Ofen ist.
Die Band, die bereits seit etwa zehn Jahren aktiv ist und sich mit ihrem Debüt bereits eine kleine Fanbase erspielen konnte, hat in den letzten Jahren einen recht eigenständigen Sound entwickelt, was nun auch auf der EP weiter fortgesetzt wurde. Wenn die fünf Frankfurter mal nicht zusammen musizieren, kann man sie auch in Workshops der „Volkswagen Sound Foundation“ antreffen, wo sie zusammen mit anderen jungen Bands gefördert werden. Und um den Bogen nun mal auf das „aktuelle“ Material zu spannen: die Jungs sollten noch einiges lernen. Etwa das Schreiben von spannenenden Songs. Oder das mitreißende Vortragen eben jener. Diese beiden Dinge liegen der Band nämlich allerhöchstens semi-optimal, so dass das konzentrierte Rezipieren der präsentierten Tracks nicht immer von Erfolg gekrönt ist.
Vereinzelt plätschern nämlich die Passagen der Songs nur vor sich hin, und auch der Frontmann klingt beinahe wie gelähmt, auf jeden Fall jedoch sehr einschläfernd. Obwohl das Songwriting recht abwechslungsreich gestaltet wurde, kann man es nicht wirklich würdigen, da sich das Quintett z.B. an orientalischer Musik („Karli Kayin Ormaninda“) probiert, inklusive den dazugehörigen Instrumenten, dabei jedoch das Gefühl, welches jene originäre Musik besitzt, nicht annähernd so gut transportieren kann. Dadurch klingt man wie eher wie verzweifelte Kopien als melancholische Musiker, was hin und wieder auch schmerzhaft für die Ohren ist. „Aufgewertet“ wird dies mit rockigen, rumpligen Passagen, die klingen, als ob sie aus einer anderen Zeit wären und gerade KoRn für sich entdeckt hätten. Dazu flüstert man, quält sich, leidet irgendwie vor sich hin, singt, redet, irgendwie alles, irgendwie nichts. Dass all das nicht hängenbleibt, keine Frage.
Von der Technik und den Instrumenten her ist das alles gar nicht übel, manchmal gar wirklich gut, aber das Gesamtkonstrukt der Platte lässt die Liebe zur Musik, das Gefühl für den Song, die Leidenschaft, jenen vorzutragen, die Authentizität, die einfach in einer gewissen Art und Weise präsent sein muss, die Energie, all das auf den Hörer oder die Hörerin übertragen zu können, komplett missen. Und so sämtliche qualitativen Merkmale der Platte davon segeln.
Sucht man ganz freimütig nach einem Grund für die späte Veröffentlichung der Platte, man hat es nicht schwer, einfach die Unausgereiftheit der Platte auszumachen, so weit daneben kann man damit nicht liegen. Klar, es gibt gute Momente, besonders auf dem letzten Track der Platte, aber im Großen und Ganzen ist „Burnout Juggernaut“ eine immens langweilige EP, die es dazu partiell sogar noch schafft, zu nerven – und das ist schon ein Kunststück.
Punkte: 04/10
Discographie
2012 - Burnout Juggernaut EP
2008 - Smoking Gum Evidence LP
http://www.ayefore.de/page.html