VÖ: 28.10.2011
Label: DISTRICT 763 RECORDS - http://www.facebook.com/DISTRICT763
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Tracklist:
01. Maybe Next Time
02. Better Endings
03. Social Network
04. Interlude
05. Sins
06. Fatality
07. Sleppard
08. Catch'N'Run
09. Twenty Eight
10. Like a Robot
11. The Way It Is
12. Bipolar
Spieldauer: 38:23 min
Was ist ein Most Wanted Monster? Wo kommte es her, was will es von mir und warum setzt es mich mit den Songs, die es schreibt, so beständig zwischen die Stühle, dass ich am Endes des Tages (respektive Albums) gar nicht mehr weiß, was ich dazu überhaupt sagen will. Gut, das könnte wiederum so sein, da das Album der Karlsruher Band den Titel "Bipolar" trägt - zweipolig, wie das Wassermolekül, mit anziehenden und abstoßenden Seiten. Eine Formulierung, die auf die zwölf Songs dieses Albums ebenso gut zutrifft.
Als kurze Zusammenfassung: Most Wanted Monster haben sich einer auf dem Papier recht krude anhörenden Mischung aus Punk, Hardcore, Metal, Electro und Pop verschrieben, die zum einen recht gut in die momentan vorherrschende Musiklandschaft im Bereich der härteren Gangart passt. Andererseits ist auch das ein schwerwiegendes Problem, da es eben enorm viele Kollegen gibt, die das zum Teil schon seit gefühlten zweihundertdrolfzehn Jahren so machen bzw. machten (Horse - The Band, Hanni Kohl, Bionic Ghost Kids, um mal Einige zu nennen).
Die Platte beginnt dann mit "Maybe next time" aber recht vielversprechend: Mit Understatement gesetzte Beats, cooles Riffing und offensichtlich jemandem am Mikro, der etwas davon versteht, was er da tut. Sicherlich ist die Art und Weise des Gesangs Geschmackssache, da es doch schon sehr in die Pop-Punk-Ecke abdriftet. Insgesamt korrespondiert das aber mit der Instrumentierung gut. Die eingangs erwähnte Genremixtur bestimmt dann auch fortlaufend die Arrangements auf "Bipolar": "Social network" beginnt mit Trance-Synthesizern, bevor dann auf einen Breakdown auch mal ein bisschen in der Dubstep-Schublade gestöbert wird. Typisch auch für diese Musikgattung scheint das Auftreten eines Interludes zu sein, welches auch immer "Interlude" genannt wird. Dieses fällt hier recht unspektakulär, wenngleich stimmig in Form eines Piano-Instrumentals aus.
Auch die zweite Hälfte des Albums zeichnet sich durch mannigfaltige Stilausbrüche aus, wobei das dahinterstehende Schema recht schnell klar wird: möglichst vielfältig, möglichst drastische Übergänge zwischen Metal und Techno (siehe "Fatality"), vereinzelte Samples (beispielsweise das schon öfter einmal gehörte Streetfighter-"Fight!") und mittendrin möglichst catchy und mitreißende Hooks. Es scheint wohl die We Butter The Bread With Butter- Zielgruppe zu sein, auf die hier abgezielt wird, wobei sich die geneigte Leserschaft hier nicht abgestoßen fühlen soll: qualitativ gehen Most Wanted Monster hier weitaus hochwertiger zur Sache, sowohl was die Elektro- ("Like a robot"), als auch die konventionellen Parts angeht.
Schlussendlich ist das Gehörte durchaus überzeugend und die Produktion ordentlich. Jedoch fehlt mir irgendwie der Biss sowie die viel beschworene Abwechslung. Denn trotz vielfältigen Einflüssen klingt "Bipolar" über weite Strecken doch zu austauschbar und repetitiv. Highlights sind aber definitiv vorhanden und somit können Freunde der fröhlichen Genremischerei mit einer Fixierung Richtung Postcore und Hausnummern wie Enter Shikari im Fernen und His Statue Falls im Näheren durchaus mal ein Ohr riskieren.
Punkte: 6/10
Disko:
2011 - Bipolar
Links:
http://www.mostwantedmonster.com
http://www.facebook.com/mostwantedmonster