[Review] The Handshake Affair - I Am Everywhere

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GotB
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[Review] The Handshake Affair - I Am Everywhere

Beitrag von GotB »

The Handshake Affair - I Am Everywhere

VÖ: 8. Juli 2011
Label: DIY

Bild

Tracklist:
01. I walk all the line
02. Rumblebum
03. Where is hell
04. Inde pen dance day II
05. Premonition
06. Say hello to Mr. Marsh
07. Skeletons
08. Windwasting
09. Jurassic Fr.T.
10. We're getting company

Spieldauer: 32:16 min

The Handshake Affair, mittlerweile doch schon durchaus bekannt im deutschen Metal-/Hardcore, das kann man schon so sagen. Da stand ich schon mit gewissen Erwartungen an die Scheibe vor diesem Review, also fix die CD eingelesen, in den Winamp gehauen und siehe da: Ich war überrascht, sollte das neue (bzw. aufgrund des Release-Termins im Juli sollte man wohl eher aktuelle) Debüt-Album "I Am Everywhere" doch tatsächlich über zweieinhalb Stunden gehen? Das zumindest versuchte mir zumindest der Winamp weiß zu machen. Nach einer kurzen Anwendung des Common Sense und der Versicherung meinerseits, dass ich gerade keine Doppel-CD eingelesen habe, komme ich zu dem Schluss: Da ist wohl was mit den mp3-Tags schief gelaufen, "I Am Everywhere" läuft nur für eine gute halbe Stunde und ist insgesamt nicht mal schlecht.

Gut, ich muss schon eingestehen, dass ich beim Opener "I walk all the line" doch schon das Gefühl hatte, das Eine oder Andere schon mal gehört zu haben: Breakdown-Mosh mit eingestreutem Synthesizereinsatz und einer ziemlich brutal rüberkommenden Stimme. Aber warum auch nicht? Die Arrangements treiben den Song permanent nach vorne, auch Stimmungswechsel sind vorhanden und so macht das alles durchaus Spaß. Die Synthesizer wurden scheinbar als dauerhaftes Element in die Musik von The Handshake Affair integriert, sind zwar nicht überpräsent vertreten, wie das Bands wie Attack!Attack! machen, werden aber sehr häufig zum Andicken des Sounds verwendet. Das Gehörte bewegt sich abgesehen davon meist irgendwo zwischen klassischem Metalcore bis hin zu melodischen Postcore. Screamoparts gibt es auch ab und an zu hören, genauso wie Clean-Gesang.

Richtig gut gefallen mir auf "I Am Everywhere" Song wie "Where is hell", die zum Einen äußerst druckvoll nach vorne gehen, zum anderen aber auch mal einen unerwarteten Moshpart aus dem Ärmel schütteln. Das Gehörte erinnert dann zumeist an Bands wie Blonk, wenn auch ich finde, dass es insgesamt etwas an Abwechslung mangelt. So ähneln sich die Songs, gerade in den Versen zeitweise doch sehr. Das versucht man zwar mit gelegentlichen Scratch-Effekten (beispielsweise bei "Premonition") zu kompensieren, auf die gesamte Spieldauer gesehen fällt es dann aber doch auf. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Produktion, die mir insgesamt zu undifferenziert ist, gerade seitens der Gitarren, und der inflationäre Einsatz des Bassdrops zu Beginn von Breakdowns - mhuaah, was ganz Neues. Gegen einen von den Dingern sagt ja auch keiner was, wenn er songdienlich positioniert ist.

Alles in allem ist "I Am Everywhere" ein durchaus hörbares Album geworden, was seine Stärken aus wirklich druckvollen Einzelparts zieht. In der Gesamtheit verbrauchen sich die Strukturen dann aber doch recht schnell, weshalb hier doch Punkte abgezogen werden müssen. Freude von Breakdown-lastigem modernden Hardcore können aber auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren.

Punkte: 6/10

Disko:
2011 - I Am Everywhere

Links:
http://www.facebook.com/TheHandshakeAffair
weihnachtsmann
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Re: [Review] The Handshake Affair - I Am Everywhere

Beitrag von weihnachtsmann »

Böse Zungen behaupten:

1. Postcore gibt es nicht, das ist nur ein beknacktes Modewort für Post-Hardcore. Wie du das aber in einer permanenten Stringenz benutzen kannst (nicht in diesem Review, sondern allgemein) ist mir leider absolut schleierhaft, v.a. auch teilweise an den falschesten Stellen (Walking With Strangers/Texas In July anyone?!).
2. Wer anno 2011 (immer!)noch den Term "Moshpart" für Breakdown benutzt, gehört gehauen. Ich möchte nicht "falsch" sagen, aber er ist so oder so veraltet, überholt - schlichtweg grausam.
"Breakdown" ist gut, anerkannt und kann nicht missverstanden werden. Auf verschiedene Tempi kann man immernoch anderweitig eingehen respektive weiterführende, sekundäre/adjektivische Ausdrücke verwenden.
Und 3. was definitiv am allerschlimmsten ist: benutz' bitte noch öfter "schon", am besten immer doppelt im Satz. Hat im Review noch nicht ausgereicht.
Naja, vielleicht warst du beim Schreiben auch nicht ausgeschlafen, ich weiß es nicht. Ich bin jedenfalls weitaus besseres von dir gewöhnt (Architects, ABR, Emmure - alles exzellente reads)...Wir werden wohl alle mal alt. Demnächst bitte wieder etwas selbstkritischer.

Peace out.
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Re: [Review] The Handshake Affair - I Am Everywhere

Beitrag von GotB »

Danke für's Feedback, sowohl positiv als auch negativ, aber ein paar Zeilen möchte ich dazu dennoch verlieren.

1. "Postcore", "Post-Hardcore", das ist nun wirklich gehoppt wie gesprungen, meines Erachtens. Ich verwende beide Begriffe, oft auch aus Gründen, um ausreichende sprachliche Varianz zu erhalten. Wenn ich es benutze bei Interpreten, die eher weniger mit dem Genre zu tun habe (so bsw. mit extremer "Stringenz", wie du es bei Walking With Strangers/Texas In July angeführt hast), dann benutze ich es aber gleichzeitig immer als Referenzpunkt ("fast Postcore-artig", "abdriftend").

2. Diese Formulierung "Moshpart ist überaltet" teile ich zwar nicht wirklich, aber okay. Ich benutze Breakdown nur dann, wenn ich wirklich auf einen Part anspielen will, in dem das gefühlte Songtempo zusammenbricht und somit wirklich ein Einschnitt im Arrangement stattfindet; Moshpart hingegen bei abgedämpfter Tanzmusik, auch im konstanten BpM-Bereich. Ich benutze die Begriffe also beide, aber nicht äquivalent, denn das sind sie in meinen Augen nicht.

3. Okay, ich weiß worauf du hinaus willst und dass es einen Satz gibt, in dem 3mal "schon" auftritt. Asche über mein Haupt, aber auch so etwas kann passieren.
Baalisto
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Re: [Review] The Handshake Affair - I Am Everywhere

Beitrag von Baalisto »

weihnachtsmann hat geschrieben:Böse Zungen behaupten:

1. Postcore gibt es nicht, das ist nur ein beknacktes Modewort für Post-Hardcore. Wie du das aber in einer permanenten Stringenz benutzen kannst (nicht in diesem Review, sondern allgemein) ist mir leider absolut schleierhaft, v.a. auch teilweise an den falschesten Stellen (Walking With Strangers/Texas In July anyone?!).
2. Wer anno 2011 (immer!)noch den Term "Moshpart" für Breakdown benutzt, gehört gehauen. Ich möchte nicht "falsch" sagen, aber er ist so oder so veraltet, überholt - schlichtweg grausam.
"Breakdown" ist gut, anerkannt und kann nicht missverstanden werden. Auf verschiedene Tempi kann man immernoch anderweitig eingehen respektive weiterführende, sekundäre/adjektivische Ausdrücke verwenden.
Und 3. was definitiv am allerschlimmsten ist: benutz' bitte noch öfter "schon", am besten immer doppelt im Satz. Hat im Review noch nicht ausgereicht.
Naja, vielleicht warst du beim Schreiben auch nicht ausgeschlafen, ich weiß es nicht. Ich bin jedenfalls weitaus besseres von dir gewöhnt (Architects, ABR, Emmure - alles exzellente reads)...Wir werden wohl alle mal alt. Demnächst bitte wieder etwas selbstkritischer.

Peace out.
was fürn sinnloser post.
hast du das "Hardcore-Wörterbuch" geschrieben oder was?
Und wenn du dir mal das Wort "BreakDOWN" auseinandern nimmst dann hat der reviewer recht, wenn er sagt das auf der Scheibe "Moshparts" sind. Ich sehe hier nämlich den gleichen Unterschied. Abgesehen davon das "Mosh" nicht immer Kickbox/Tret- Action sein muss, sondern einfach nur einen "Abgehpart" bezeichnet.

Btw. die Scheibe ist ganz gut. Erinnert zeitweise an MISERY SIGNALS oder etwas an FTFD. "Handshake Affair" heben sich auf jeden Fall von dem ganzen anderen Kinder-Metalcore-Beatdown-Quatsch ab.
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