[Review] Start A Fire - Maybe This World Is Another Planet´s

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Kingpin
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[Review] Start A Fire - Maybe This World Is Another Planet´s

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Start A Fire - Maybe This World Is Another Planet´s Hell

VÖ: 02.07.2011
Label: Day By Day Records - http://www.daybydayrec.com/

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Tracklist:
01. Wednesday's Monument
02. Bury The Old Case
03. End Of A Year
04. The Sun Will Set On Snow-white Graves
05. Intersection
06. Fragments Of Addiction (ruined Lives And Wasted Smiles)
07. Angstzustand
08. Im Zeitalter Der Bosheit
09. Der Letzte Tanz

Laufzeit: 24:31 min

Nachdem man mit der letztjährig erschienenen EP „Lorelei“ schon eine erste Duftmarke in Form gut geschriebener Songs aus dem Bereich des modernen Hardcores veröffentlicht hat, bringt der Fünfer Start A Fire mit „Maybe This World Is Another Planet´s Hell“ eine weitere EP auf dem Markt, die mit einer ungemein finsteren Atmosphäre aufwartet und dabei mit ausgefeiltem Songwriting sowie Poesie zu überzeugen weiß.

Interessanterweise bringen die ersten fünf Sekunden der EP, die betitelt wurde mit einem Zitat des britischen Autors Aldous Huxley, einen stark nach billigem Street Punk klingenden Crew Shout hervor, der erst einmal für Verwirrung sorgt. Nachdem man jedoch den weiteren Ausführungen der Band gelauscht hat, erkennt man mehr und mehr die genannten Einflüsse wie Ruiner, The Carrier, aber auch Qicksand oder American Nightmare. Start A Fire haben auf „Maybe This World Is Another Planet´s Hell“ eine recht eigene Interpretation von modernem Hardcore platziert, die sehr rau geraten ist und dabei sowohl rotzigen Punk als auch melodischen Rock benutzt, um die neun Songs zu kleinen Dramen umzuwandeln. Viele schnelle Parts lösen sich dabei mit wunderbar melodischen Rock-Parts ab („Bury The Cold Case“) und mitreißende Hooks gibt es ebenso zu hören wie viele stille Momente, die eine immense Emotionalität innehaben und damit zur enorm dichten Atmosphäre der Platte beitragen. Die schafft es nämlich die gesamte Spielzeit hindurch, eine wirklich spürbare Stimmung zu erzeugen, die bestimmt wird von Verzweiflung und düsteren Vorahnungen, was auch textlich sehr gut verarbeitet wurde.

Besonders seien dabei die letzten drei Songs genannt, die zusammen eine Art kleines musikalisches Theaterstück namens „Stadt der tausend Tode – Ein Requiem der Nacht“ repräsentieren, welches aus drei Akten besteht, die allesamt in deutscher Sprache wiedergegeben werden und auch Zitate von Goethe beinhalten, was sich sehr gut einfügt in die lyrischen Ergüsse. Hier zeigen die fünf talentierten Musiker der Band noch einmal, was für ein großes Potential in ihnen steckt, und können wirklich mehr als überzeugen und mitreißen. Langweilig wird die Platte dabei zu keiner Sekunde, und auch die anfänglich leicht nervige Stimme des Frontmann findet irgendwann genau ihren Platz inmitten des abwechslungsreichen Sounds der Band, so dass man schlussendlich den Hut ziehen muss vor diesem Quintett aus Stuttgart.

„Maybe This World Is Another Planet´s Hell“ ist eine richtig starke Platte, die eine enorme Weiterentwicklung zum vorherigen Output darstellt und modernen Hardcore auf einem hohen Niveau zu bieten hat. Man kann gespannt sein, in welche Richtung sich Start A Fire noch hin bewegen werden und wie die Resonanz auf ihre Songs sein wird, aber bisher hat man vieles richtig gemacht und weiß durch das Zusammentreffen von authentischer Leidenschaft, klugem Songwriting, einem rohen Sound sowie intelligenten Lyrics zu beeindrucken. Großes Kino.

Punkte: 08/10

Discographie:
2011 - Maybe This World Is Another Planet´s Hell EP
2010 - Lorelei EP

http://www.facebook.com/startafiremusic
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