[Review] We Came As Romans - Understanding What We've Grown

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GotB
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[Review] We Came As Romans - Understanding What We've Grown

Beitrag von GotB »

We Came As Romans - Understanding What We've Grown

VÖ: 16.09.2011
Label: Nuclear Blast Records (http://www.nuclearblast.de)

Bild

Tracklist:
01. Mis/understanding
02. Everything As Planned
03. What I Wished I Never Head
04. Cast The First Stone
05. The Way That We Have Been
06. War Inside
07. Stay Inspired
08. Just Keep Breathing
09. Views That Never Cease, To Keep Me From Myself
10. What My Heart Held
11. I Can't Make Your Decisions For You
12. Understanding What We've Grown To Be

Spieldauer: 47:37 min

Meine persönliche Vorgeschichte zu We Came As Romans: Bevor ich die das erste Mal gehört habe, waren folgende Gedanken vorherrschend: komischer Name. Machen sicherlich so eine moderne Mucke mit urfetten Breakdowns, hohem Cleangesang und schönen Haaren. Dann mal ein Album von denen in die Hand bekommen, was die musikalische Einschätzung bestätigte. Auf der Never Say Die - Tour letzten Jahres mal live gesehen: okay, stimmte alles. 2011 erscheint nun der Nachfolger zum Debüt "To Plant A Seed" (2009) - "Understanding What We've Grown To Be". Mich freut es, dass hier so konsequent die Metapher mit dem Entwicklungsprozess einer Pflanze fortgeführt wird und das Review beginnt. In der Hoffnung, dass das nächste Werk der US-Amerikaner nicht "And It All Turns To Humus" heißen wird.

Schon der erste Song zeigt, dass hier der Frequenzgang der Saitenfraktion noch ein bisschen mehr in die Badewannenform gebracht wurde - fette Bässe, Mitten raus, Höhen rein. Dazu dicker und böser Verstärker-Sound aus vermutlich amerikanischer Produktion - ja, mir persönlich zwar ein arg moderner Sound, aber steht dieser Art von Musik eigentlich recht gut zu Gesicht. Ansonsten ist "Mis/Understanding" auch schon mal ganz ordentlich geraten. Sicherlich: es ist wieder Clean-Gesang vorhanden, selbiger ist hoch und nicht jedermanns Geschmack, aber an sich ganz okay und vor allem nicht so ultra-Autotune-überladen wie andere Vertreter.

Es zeigt sich weiterhin, dass ich es hier offensichtlich mit einem oft zitierten "logischen Nachfolger" zu tun habe, denn so ziemlich genau das, was ich von We Came As Romans erwartet habe, bewahrheitet sich beim Hören. Das kann man zum Einen als Kritik auffassen, zum Anderen habe ich in letzter Zeit in dieser Sparte ordentlich viele, nun ja, nennen wir es mal Überraschungen, erfahren müssen, wo man sich stellenweise schon gefragt hat, ob manche Bands ihre Songbestandteile auf einem Flohmarkt zusammensuchen. Was We Came As Romans hier bieten hat jedoch Hand und Fuß und geht sogar stellenweise richtig gut ins Ohr, so zum Beispiel "Cast the first stone" oder "War inside". Alles in allem mangelt es dann aber doch ziemlich stark an Vielfalt, denn im Endeffekt lassen sich die Songs auf das AA-Schema (Attack Attack, Asking Alexandria) reduzieren: man verzichte im Refrain auf sämtliche Benutzung von Saiten und Bünden außer den 3 tiefen Leersaiten, dazu massives Growling, als ob man Death-Metaler wäre und nachts auf Friedhöfen spielen würde. Im Refrain outet sich dann aber einer der Band als Mr. Niceguy, ölt das Goldkehlchen und singt sich, gerne auch mit Synthesizer-Untermalung, die schmachtende Seele aus dem Leib.

Das wird auf Dauer langweilig (auf Dauer bedeutet hier mittlerweile mindestens 3 Jahre) und somit geht der Wiederspielwert für dieses Album doch beachtlich nach unten.

Schlecht ist das sicher alles nicht, die Jungs können mehr mit ihren Instrumenten anstellen, als sie nur zu halten - wenn auch nicht viel mehr. Denn im Endeffekt hat man es auf "Understanding What We've Grown To Be" doch mit arg einfach gestrikten Songs zu tun, die sich schnell verbrauchen und nichts, aber auch wirklich gar nichts Neues bieten. Das ist sicherlich schade und für Einige auch nicht zutreffend, da sie mit diesem Album unter Umständen durchaus etwas anfangen können. Ich muss auch zugeben, dass ich bei der Liveshow im letzten Jahr sehr oft mit dem Kopf im Takt mitgenickt habe und möchte das hiermit auch bei der Szenepolizei zur Selbstanzeige bringen. Aber spätestens auf Platte funktioniert der Mix dann keinesfalls länger als 15-20 Minuten.

Punkte: 5/10

Disko:
2011 - Understanding What We've Grown To Be
2009 - To Plant A Seed

Links:
http://www.wecameasromans.com/
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