[Review] One Win Choice - Conveyor

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xschmelzerx
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[Review] One Win Choice - Conveyor

Beitrag von xschmelzerx »

One Win Choice - Conveyor

Ass Card Recs. / Jumpstart Recs - http://www.asscardrecords.com
VÖ: 04.03.2011

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Tracklist:
01. Movements
02. Places
03. Who Threw Out The Itinerary?
04. Act Your Age
05. Paint Me A Better World
06. If Hell Existed
07. Frame Your Favorite Pictures
08. Where My Allegiance Lies
09. Ocean, Luzerne, Monroe
10. A Convincing Argument Against
11. Hands Over Hearts
12. Breathing Normally
13. Release Me

Spielzeit: 32:00 min

Wie hört sich wohl eine Band an, die laut Myspace-Konzertliste ihre nächsten beiden Shows mit LIFETIME und ANTIFLAG spielt und sich gemäß Promozettel sowohl textlich als auch musikalisch vom BOSS und von BAD RELIGION inspirieren lässt … Nun, in erste Linie würde ich meinen: Geil. Wer keine Platten vom Boss hat und nichts mit „Suffer“ oder „Jersey’s best dancers“ anfangen kann, muss sich von mir an dieser Stelle eh einen Mangel an Musikkultur bescheinigen lassen und darf die Lektüre an dieser Stelle abbrechen. Allen anderen möchte ich vor dem eigentlichen Review noch sagen, dass ich Antiflag ziemlich deppert finde.

Jetzt aber zur Platte: One Win Choice kommen aus Jersey und legen uns hier ihre zweite LP auf Ass Card Records (Dortmund) und Jump Start Records (USA) vor. Geboten wird 13 mal melodischer Hardcore-Punk der Marke STRIKE ANYWHERE, RISE AGAINST und LIFETIME, wobei die Betonung definitiv eher auf Punk liegt. Sowohl tempotechnisch als auch von der Härte der Songs schippern die Fünf also eher in ruhigeren Gewässern als zum Beispiel die Kollegen von STRIKE ANYWHERE, was ihnen aber recht gut steht und ab und an tolle HWM-Momente produziert. Die äußerst vielseitige Stimme von Frontmann Dan Kloza hingegen kennt neben klassisch harmonisch-melodischem Gesang auch härtere Gangarten und setzt tolle Akzente mit energischen Shouts. Musikalisch gibt es eigentlich auch nicht viel zu meckern: Kraftvolle Produktion, tolle – weil weder kitschige noch zu rockige – Melodien, abwechslungsreiches Songmaterial und den ein oder anderen Hit.

Bleibt ein bisschen die Frage, was One Win Choice nun von den Millionen anderer guter melodischer Punkbands da draußen unterscheidet. Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht so recht. Für die vielseits gepriesene politische Attitüde und das DIY-Engagement der Band gibt’s von mir nur mäßig Props, weil ich mit diesem oberflächlichen Musik-Aktivismus noch nie viel anfangen konnte. Sicher ist es cool, dass sie nicht über Titten und Alkohol singen und eine Veggie-Truppe sind, aber wenn man als Band auf „Zinn, Orwell, Loewen, Yeates, Achebe etc.“ baut, dann kann ich mir leider nur allzu gut vorstellen, in welche politisch unverbindliche Richtung das geht.

So, jetzt hab ich mir noch ein paar Live-Videos angeschaut, um mein Bild von One Win Choice abzurunden und kann sicher sagen, dass ich mir die Band beim nächsten Gastspiel in der Hauptstadt ansehen und dann dort auch diese flotte Diecut-Gatefold-Cover-LP inklusive DL-Code kaufen würde. Beide Daumen hoch.

Punkte: 08/10

Diskografie:
2011 - Conveyor CD/LP
2009 - Define / Redefine 7inch
2007 - Never Suspend Disbelief
2008 - One Win Choice / Father and Gun Split 7inch

http://www.myspace.com/onewinchoice
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