[Review] Violence Approved - No Free Rides

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Kingpin
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[Review] Violence Approved - No Free Rides

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Violence Approved - No Free Rides

VÖ: 26.03.2011
Label: District 763Records - http://www.myspace.com/district763records

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Tracklist:
01. By My Side
02. No Free Rides
03. Deal
04. Die For It
05. Never Break
06. Für die Ewigkeit
07. Tears Of Rage
08. Rise And Grow
09. Someday
10. In mir

Laufzeit: 28:51 min

Aus dem Saarland stammt mit Violence Approved einer jener Echt-Halter-Bands, die dem NYC-Hardcore frönen und es nicht immer gänzlich schaffen, eigene Wirklichkeit und eigene Vorlieben zu trennen. Klassische Tracks und Survival-Straßen-Lyrics kann man demnach auch zur Genüge auf „No Free Rides“ finden, was zumindest in der oberen Hardcore-Elite nicht ganz auf taube Ohren zu stoßen scheint.

Schaut man nämlich auf die Liste der Features, so liest man da neben Dead End Tragedy, The Warriors auch den alten Haudegen Roger Miret. Jener bringt es dann auf „Die For It“ zu einem netten Shoutout, kommt aber nicht drum herum, sich noch einmal mit Namen vorstellig zu machen. Klar, representing und so, aber ist schon eher lahm und deswegen egal. Das Album an sich ist dann auch ein einziges Klischee: man stirbt für seine Freunde („On My Side“), marschiert im Midtempo, angetrieben von leicht metallisch angehauchten Riffs („Rise And Grow“) und streut immer mal wieder groovende Elemente in die Songs ein („Für die Ewigkeit“). All das wird zwar standesgemäß vorgetragen, schafft es aber kaum, den Hörer wirklich zu begeistern, was auf ihrem 2008´er Debüt noch anders aussah. Zu ähnlich sind die einzelnen Parts, die dann auch noch viel zu oft wiederholt werden; zu schwach sind einfach die meisten Riffs, die mit billigen Metal-Anleihen aufwarten; zu langweilig wird „No Free Rides“ einfach, wenn die Songs einfach nichts überzeugendes zu bieten haben.

Einzige angenehme Überraschung und Abwechslung stellen die Lyrics dar, die einige Male in deutscher Sprache gehalten worden sind. Was dann wiederum in den Texten vorgetragen wird, naja. Eine weitere, sehr kurze Überraschung stellt das melancholisch-melodische Intro von „Tears Of Rage“ dar. Jedoch spinnt sich der Track in seinen drei Minuten zu einem Wulst von verschiedensten Parts, die einfach nur so zusammen geschoben worden sind, was den Song vollkommen unhörbar macht. Hier fehlen zum Teil einfach wirklich die Skills, sowohl was das Songwriting als auch die musikalischen Fähigkeiten angeht. Das nicht alles schlecht ist, zeigt vor allen Dingen der schon erwähnte Track „Für die Ewigkeit“, welcher gut treibend den Kopf nicken und kurz die Laune hochgehen lässt. Wie erwähnt, währt dieses Glück jedoch nur für kurze Zeit. Der Sound der Platte ist insgesamt ganz gut gelungen, aber die Gitarren sägen ein wenig zu sehr, die Bass Drum pflatscht etwas unangenehm und etwas mehr Arschtritt hätte die Produktion schon vertragen können.

„No Free Rides“ erinnert stark an Bands wie Sworn Enemy oder Madball, bewegt sich aber auf einem sehr viel niedrigeren Niveau. Hier werden selbst Fans des Genres nicht glücklich: zu 0815 ist das zweite Album von Violence Approved einfach, um nicht in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Dass man dabei allein in schon völlig bekannten Rollen agiert, macht jenen Umstand nicht besser. Schwaches Release einer eigentlich schon gestandenen Band.

Punkte: 04/10

Discographie:
2011 - No Free Rides LP
2008 - Let The Games Begin LP
2003-2007 - Demos

http://www.myspace.com/violenceapproved
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