VÖ: 24.04.2010
Label: Headsdown Records - http://www.myspace.com/headsdownrecords
Tracklist:
01. Here´s The Civilization Of Queerdom...
02. False Invocation For Fallen Poets
03. The Outcasts Of Outcasts
04. Tabula Rasa (Interlude)
05. Past, Present, Future Tenses Are The Same (Breaking Constancy Is Not Possible)
06. At 3 AM We Hang Heads
07. Sons, Dreams, Homes
08. And Here's To Our Never-ending Goodbyes Sent To Them...
Laufzeit: 20:04 min
Aus dem zur Zeit besonders aufgrund der Installierung eines neuen Mediengesetzes stark in die Medien geratenem Ungarn stammt eine Screamo-Band, die nicht nur durch ihren interessanten Namen, Libido Wins, sondern auch aufgrund schon so einiger Releases für einiges an Aufsehen sorgen konnte. Das Cover und das Inlay doch stark in selbstgestalterischer Konzeption gefertigt, bekommt man auf „The Outcasts Of Outcasts“ recht anständigen Hardcore zu hören, der nicht nur mit tollen Melodien zu beeindrucken weiß.
So erhebt sich nach einem rein instrumentalen und schon ziemlich dramatisch anmutendem Intro mit den ersten Klängen von „False Invocation For Fallen Poets“ ein kraftvolles Stück, welches zwischen den Genres nur so hin und her springt, dennoch aber alles zusammenzuhalten weiß, so dass straighte Parts und chaotisch umherirrende Bruchstücke, zuckersüße Klänge und rigide Gitarrenwände sowie kurz ausgefallene Moshparts und ordentlich straffe Crewvocals eine wunderbare Einheit bilden und man nach 145 Sekunden erstmal kurz innehalten muss, um sicher zu gehen, hier auch ja nichts zu verpassen. Zu leidenschaftlich wird das musikalische Konglomerat vorgetragen, zu prägnant sind die einzelnen Parts, als dass man hier nur so nebenbei mal rein hören kann. Besonders am Sechssaiter schafft man es immer wieder, zum Teil wunderbar verspielte Versatzstücke anzubringen und ständig mitreißende Kräfte heraufzubeschwören. Nach zwei Songs gibt es dann schon das erste Interlude, wiederum großartig - wenn natürlich heute auch nicht mehr sehr einfallsreich - umgesetzt mit atmosphärischen Pianosounds und der Vorbereitung auf die zweite Hälfte des Minialbums. Libido Wins, die mal an Adorno, mal an Give Up The Ghost erinnern, können durch den ungemein starken Frontmann, der mit seinen Vocals, die rau wie Sandpapier sind, ordentlich was wegpusten kann, und das abwechslungsreiche Songwriting auch in den weiteren Kategorien punkten, haben aber auch durch das allgemein roughe Soundbild, welches leider beim Schlagzeug etwas zu karg ausgefallen ist, ständig das nötige Maß an Authentizität, was enorm wichtig in jenen Genrebreitengraden ist. Wie die einzelnen Songs, so sind auch die Lyrics sehr intensiv geraten sowie vor allen Dingen auch sehr anschaulich, umschreiben dabei die ständige Suche nach Liebe, Anerkennung und der eigenen Identität.
So ist schlussendlich zu sagen, dass es nicht viel zu meckern gibt an „The Outcasts Of Outcasts“. Angenehm kurz und bündig gestaltet sich das sehr emotional ausgefallene Werk, was enorm Vorfreude auf weiteren Output der Band schürt. Noch zwei, drei Songs mehr, eine etwas professionellere Erscheinung bzw. ein paar mehr Mühen, was Produktion und Artwork angeht, und die Sache wird richtig rund. Nichtsdestotrotz großen Applaus für ein richtig gutes Minialbum, welches, wie fast jegliche Releases der Band, auf der Homepage der Band zum unentgeltlichen Download bereitsteht. Starkes und verdammt intensives Stück.
Punkte: 08/10
Discographie:
2010 - The Outcasts Of Outcasts
2009 - Split w/ Nothing
2009 - Without Arrows
2008 - Q.E.D.
http://www.myspace.com/libidowins
