[Review] Built On Trust - Save My Soul

Musik Reviews und Filmberichte
Antworten
Kingpin
Merch-Verkäufer
Merch-Verkäufer
Beiträge: 757
Registriert: 28.05.2004, 11:01
Kontaktdaten:

[Review] Built On Trust - Save My Soul

Beitrag von Kingpin »

Built On Trust - Save My Soul

Label: Powertrip Records - www.myspace.com/recordspowertrip
VÖ: 11.09.2010

Bild

Tracklist:
01. Foreword
02. Chapter One (Takeover)
03. Chapter Two (Insight)
04. Chapter Three (Nevermore)
05. Chapter Four (Awareness)

Laufzeit: 11:59 min

Schon längst als fester Bestandteil der sogenannten Szene angesehen, konnten Built On Trust dutzendfach die hiesigen Bühnen einnehmen und sich mit ihrem vom New Yorker Sound geprägten Hardcore eine mehr als anständige Reputation erspielen. Nach der Debüt-LP „Looking Out For Something More“ aus dem Jahre 2008 und stattlichen acht Jahren Bandgeschichte erscheint über Powertrip Records eine 7“ mit dem Interesse schürenden Titel „Save My Soul“. Die Band aus Senftenberg widmet sich darauf recht ausführlich sowie anschaulich eben jener Errettung der eigenen Seele und befasst sich dabei - etwas weniger metaphorisch gesprochen - mit den Hoffnungen und Grenzen, die mit zwischenmenschlichen Beziehungen einhergehen.

Unterlegt wird all dies mit zahlreichen, angenehm kurzen aber dafür umso prägnanteren Skits aus dem erstklassigen Film „The Wrestler“, und jedes einzelne Wort aus dem Munde Mickey Rourkes, besonders mit bildhaften Erinnerungen an die jeweiligen Szenen mit der Tochter von "The Ram" oder seiner Geliebten, trägt zur einer intensiven Stimmung bei, innerhalb jener die Songs ihre Kraft entfalten können. Die musikalische Novelle beginnt dann auch ohne große Umwege mit einem kurzen „Foreword“, welches sofort zeigt, dass Built On Trust weiterhin ihre altbewährte Schiene fahren und immer noch klassischen Hardcore bieten, der an Bands wie Cro-Mags oder True Blue erinnert. „Chapter 1 (Takeover)“ offenbart dann zusätzlich noch recht melodische Riffs und man durchforstet besonders auf Seiten der beiden Gitarristen auch höhere Tonlagen, was dann sogar ein wenig an Betrayed erinnert und sich gut in das Soundbild einfügt. Nette Hook noch eingefädelt, 2-Step-Part angefügt und im Downtempo geendet: traditionelles Outfit, aber gut umgesetzt. Danach geht’s im höheren Tempo weiter, hin und wieder gibt es ein paar herzerwärmende Soli zu hören und auf „Chapter 3 (Nevermoore)“ hat man sich dann noch David Wood (Terror, Down To Nothing) mit in die Booth geholt, was eine angenehme Abwechslung darstellt. Im dritten Kapitel erleben Built On Trust dann auch ihre stärksten Momente, wenn sie teilweise kompromisslos mit schmissigen Riffs im Midtempo durchmarschieren, was Frontmann Marcel am besten zu nutzen weiß und er seine doch recht charakteristischen Vocals präzise über das musikalische Kraftpaket spuckt.

Das Kernthema und damit die Lyrics sowie der gesamte Rahmen inklusive Artwork befassen sich mit der Kraft zwischenmenschlicher Bindungen, dem Hass und der Liebe, den Hoffnungen und Ängsten, die daran knüpfen, aber darüber hinaus auch mit dem Punkt im Leben, an dem man sich nur noch auf sich verlässt und den Sprung in die ungewisse Zukunft allein wagt. Ohne näher auf die einzelnen Lyrics einzugehen, kann man mit Fug und Recht behaupten, dass BOT sich viel Mühe mit den Texten gegeben haben und jene auch mit viel biografischem Material angereichert scheinen, was dem allgemein positiven Eindruck der Platte noch verstärkt.

Leichte Abzüge muss man leider aufgrund der Produktion vornehmen, die insgesamt schlüssig und recht authentisch klingt, die Drums aber etwas zu kraftlos abgemischt wurden. Die verschiedenen Soli, die auf der Platte zu finden sind, besitzen zudem eine recht schwankende Qualität und wissen so nicht immer zu überzeugen.

Abschließend ist zu sagen, dass Built On Trust mit ihrer kleinen Konzeptplatte ein ordentlicher Wurf gelungen ist, vollgepackt mit frischen, tollen Songs und Ideen sowie einer netten Rahmenstory, die durchdacht präsentiert wird, einen roten Faden besitzt und sowohl im Detail als auch im Gesamtbild einfach rund wirkt. „Save My Soul“ ist mehr als ein netter Schmankerl für zwischendurch und hat nicht nur aufgrund seiner Eigenständigkeit ein Platz bei Fans und solchen die es noch werden wollen verdient. Gute Platte vom Anfang bis zum Ende - der Liebe.

Punkte: 07/10

Discographie:
2010 - Save My Soul 7"
2008 - Looking For Something More LP
2006 - Demo 2006
2003 - Demo

www.myspace.com/builtontrust
Antworten