[Review] Placenta - Brutalis

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jpsartre
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[Review] Placenta - Brutalis

Beitrag von jpsartre »

Placenta - Brutalis EP

VÖ: 09.07.2010
Label: Noizegate Records - www.noizgate.net

Bild

Tracklist:
01. Boredom at it's best
02. Trendcutter
03. Brute Willis
04. Yes, You're Ugly
05. Optimus Prime

Spielzeit: 19:07 min

Placenta aus Berlin lassen nach ihrem zweiten Album "Fixed Action Pattern" nicht lange auf sich warten: Eröffnet wird "Brutalis" mit dem Intro-Track "Boredom at Its Best". Und der Name ist hier Programm. Vorneweg gibt's eher belangloses Gehacke mit ein paar relativ interessanten Lead-Parts, die es dann aber doch nicht zu einem richtigen Song gebracht haben, sondern nur für das Intro reichen.

Unmittelbar schliesst sich "Trendcutter" an, der vermeindliche Hit der EP. Der Song großflächig als der Beste des Releases angepriesen. Placenta denken wohl wenig anders, immerhin wurde das erste professionelle Musikvideo der Band zu "Trendcutter" gedreht. Die Nummer ist sowohl songwriterisch stimmig und hat neben dem Despised Icon mäßigen Geballer, und einem ironisch gesetzten Crew Shout, ein dermaßen schweres Ende, das "Trendcutter" das Herz eines jeden Deathcore Fans höher schlagen lassen sollte. Trotz seiner fast epischen Länge von knapp 6 Minuten wird "Trendcutter" nie wirklich langweilig.

"Brute Willis", der einzige Song der "Brutalis" EP, der neben "Trendcutter" bisher online veröffentlicht wurde, ist ein Placenta Song wie er im Buche steht. Hyper-Blast; Meshuggah-Anleihen und ein melodisch gehaltener Chorus. Gut gemeint, drosselt jedoch nach "Trendcutter" die Begeisterung. In "Yes, You re Ugly" geben Placenta sich ungewohnt aber angenehm groovig, verfallen dabei aber stellenweise wieder in alte Gewohnheiten, in High-Speed Blast Beats und eher unspektakuläre Riffs, genauso wie in "Optimus Prime" dem letzten und mit 5:54 min auch längsten Song der Platte . Bei letzterem wendet sich jedoch im Verlauf alles zum besseren. Nach einem bei Placenta schon viel zu oft gehörten Drum Intro und eher belanglosem Gekloppe, schlägt "Optimus Prime" irgendwann ein groovendes Midtempo ein, um schlussendlich unter The Black Dahlia Murder – Leads auszuklingen. Genial ist hierbei die bei Cradle of Filth ausgeliehene Todesorgel die nicht nur musikalisch einen guten ironischen Akzent setzt, sondern eine schöne Klangkulisse für den letzten Akt von Brutalis bildet. Neben "Trendcutter" der Song, den man sich mehr als einmal anhören sollte.

Wenn man sich über Placenta, die in ihrer Bandgeschichte alle erdenklichen Genres der Gitarrenmusik durchlaufen haben, streiten mag, kann man dem Sound von Brutalis absolut nichts aussetzen. Aufgenommen wurde im renommierten Daily Hero Studio wo sich Genre-Größen der harten Töne wie WFAHM, Final Prayer, Today We Rise und Make it Count! die Klinke in die Hand gegeben haben. Allein schon wegen Flo 5Bugs' Mix- und Masteringfähigkeiten tut es nicht weh, sich die EP mal zu Gemüte zu führen.

Entgegen vieler laut werdender Stimmen, die Brutalis als unnötigen Annex des vorhergegangen Albums "Fixed Action Pattern" abstempeln, halte ich das neueste Werk von Placenta für ihr bislang Bestes. Nicht nur soundtechnisch, sondern auch auf Ebene des Songwritings klingt alles kompakter und stimmiger. Die Songs gehen, ohne die auf dem Album in Vielzahl vorhandenen langweiligen Refrains mit Clean Gesang, alle direkt auf die Zehn. Was will der Death Metaller denn auch Anderes?

Punkte: 7/10

Disco:
2010 - Brutalis EP
2009 - Fixed Action Pattern
2007 - Human Abyss - Demo
2006 - No More Fucking Compromisses... - Demo
2003 - Look So Far - Demo

www.myspace.com/placentametal
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