Label: Demons Run Amok Entertainment - http://www.demonsrunamok.de
VÖ: 20.03.2010
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Tracklist:
01. Introduction
02. Your churches still burning
03. Can’t touch this
04. Passion part II
05. Dead or alive feat. Matthi (Nasty)
06. The outcasts
07. Head out feat. Chris (United&Strong)
08. Stuttgart Calling
09. Widerstand
10. The end feat. Kevin (End of Days)
11. Beast from the east
Spieldauer: 31:28
Zwar liegt die Veröffentlichung des zweiten Outputs der Görlitzer Hardcoreler "Feet First” schon ein paar Monate zurück, mir wird dennoch noch die Ehre zuteil, ein Review zum ersten Full- Length- Silberling mit dem Namen "Heaven Home Hell" zu schreiben. Nachdem ich die Scheibe gleich beim Record-Release im H.O.L.Z in Niesky erstanden habe, hat sie sich seitdem einen beachtlichen Rang in meiner Playlist erspielt. Und das hat gute Gründe. Denn vergleicht man ihr aktuelles Album mit der selbstbetitelten 2007er MCD, so ist der Fortschritt klar zu erkennen.
Rein äußerlich weiß "Heaven Home Hell" bereits zu überzeugen: ein gut aufgemachtes Booklet mitsamt Songtexten und einem ordentlichen Artwork mit Bildern aus der Heimat (Görlitz bei Nacht) - das ist 'mal was anderes und eine willkommene Abwechslung, verglichen mit der "ultrahart"- Attitude, die man bei anderen Veröffentlichung dieser Art kennt. Außerdem begegnet man den Genre- Klischees beim Hören von "Heaven Home Hell" noch früh genug.
Dieses beginnt mit einem recht unspektakulären, aber stimmungsvollen Intro, bevor die fünf Jungs mit "Your churches still burning", der Quasi-Fortsetzung des Songs "B.Y.F.C.D." ihrer MCD, loslegen. Und sofort fällt auf: der Sound ist um Welten besser. Die Bassdrum liefert ein ordentliches Pfund, vor allem der Bass kommt schön knackig und auch sonst ist alles im grünen Bereich. Weiterhin haben Feet First ebenfalls im Bereich Songwriting ordentlich zugelegt - die Songstrukturen wirken variabler und es entwickeln sich bei mehrmaligem Durchhören nach und nach Stellen, die in den Gehörgängen hängen bleiben, was nicht zuletzt am wieder hervorragend funktionierenden Gesangsarrangement der beiden Sänger liegt. Vor allem die Kontraste zwischen Death- Growls und Hardcore- Shouts wirken aufgrund der stärkeren Produktion deutlich besser. Die Gitarren sind präzise und songdienlich gespielt, Bass und die wuchtigen Drums sorgen für ordentlichen Schub, vor allem in den Doublebass-Passagen. Großartige Spannungsbögen oder ausufernde Soli sollte man hier trotzdem nicht erwarten.
Als Kritikpunkt könnte man die Texte anführen, denn diese sind (wie erwartet?) eher wenig abwechslungsreich - von Religionskritik, über Antifaschismus und Endzeitszenario bis hin zu dem altbekannten "Meine Band ist die Größte" - Gepose ist alles dabei. Nichts wirklich Neues und Revolutionäres, die Message kommt aber überdeutlich und omnipräsent rüber; Musik und Texte ergänzen sich gut, deutsche und englische Sprache haben gleichermaßen Daseinsberechtigung, wenn auch die Reimschemata, vor allem im deutschen Sprachgebrauch, stellenweise zu unbeholfen und aufgesetzt wirken.
Besonders hervorzuheben wären auf dem Album wohl "Widerstand" und "Dead or alive" (vor allem der Rap-Part!), die sich live als echte Gassenhauer entwickeln, sowie das wirklich abwechslungsreiche "Beast From The East" mit Basser Kay am Mikro und (zumindest auf der Bühne) Sänger Norman am Bass - schöne Sache und immer wieder nett anzusehen.
Alles in allem ist "Heaven Home Hell" eine durchaus gelungene Veröffentlichung und für Feet First eine deutliche Weiterentwicklung in die richtige Richtung. Sicher ist das hier kein "The Ocean", aber die Musik ist absolut stimmig und an Mitsing- und Tanzparts mangelt es keinesfalls. Komplettiert wird die ganze Sache noch von Gastauftritten von Matthi (Nasty), Christian (United and Strong) und Kevin (End of Days) am Mikro.
Fans des gepflegten Hardcores mit Herz und ordentlicher Poser- Attitude kann ich nur sagen: "Feet First, voll in dein Fuck Face, ab geht's" - klare Kaufempfehlung.
Punkte: 8/10
Disco:
2010 - Heaven Home Hell
2007 - Feet First MCD
http://www.myspace.com/feetfirsthc