Label: DIY
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Tracklist:
01. You’re So 2008
02. The Infection
03. Alliterations Are Awesome (Ain't Art Anymore)
04. Face To Face With The Horror
05. Sunny Side Up
06. Until The Heart Stops Beating
07. Fallen From The Throne Of Creation
Spielzeit: 26:03 Minuten
Mit "Means To An End" veröffentlichte die noch sehr junge Band "The Green River Burial" vor kurzem ihre erste EP, die man sich auf deren MySpace-Seite sogar kostenlos herunterladen kann - und der Download lohnt sich definitiv!
Schon in den ersten Minuten schaffen es die vier Frankfurter mich restlos zu begeistern: Statt sich wie viele andere Bands darauf zu verlegen, Death-Metal lediglich mit einer kleinen Prise Hardcore anzureichern, erheben "The Green River Burial" letztere Zutat gleich zum Haupteinfluss in ihrer Musik, ähnlich wie etwa "The Ghost Inside".
In den schnelleren Parts - die übrigens wunderbar zum Two-Steppen geeignet sind - hatte ich oftmals tatsächlich das Gefühl "Hatebreed" oder ähnliche Kost zu hören. Da werden simpel donnernde Gitarren-Riffs mit relativ einfachen Beats und wunderbar rauem Geshoute kombiniert. Aber das ist keineswegs schlecht, ganz im Gegenteil: Mit dieser eher einfach gehaltenen Mischung walzt die Band alles platt, was sich ihnen in den Weg stellt und sorgt beim Hörer für eine unheimlich hohe Dynamik. Unterstützt wird das durch die gute Produktion dieser Platte: Obwohl die Gitarren eine stark verzerrt Klang-Wand bilden, entsteht niemals ein Sound-Brei. Für eine Debut-EP wirklich klasse Arbeit!
Die Breakdowns hingegen sind eindeutig von gängigen Deathcore-Standards inspiriert. Das zeigt sich sowohl in dem wütend gurgelnden Growling des Sängers, als auch in den teilweise geschickt eingewobenen komplexeren Gitarren-Riffs, die einem da präsentiert werden. Dabei finden die Frankfurter wieder einmal genau die richtige Mischung: Diese Riffs machen Spaß, sind aber dennoch nicht zu komplex oder zu häufig eingesetzt. Wunderbar gefallen haben mir auch die tollen Gang-Vocals, die nochmal ordentlich zur Hardcore-Attitüde der Band beitragen und einen hohen Mitgröhl-Faktor liefern.
Mit der Kombination dieser beiden Elemente wird man im Ergebnis dann so heftig durchgeprügelt, wie von einem wütenden Schweine-Bär-Mann. Apropos popkulturelle Zitate: In jedem Lied wird ein solches in Form eines Samples aus Film und Fernsehen präsentiert. So bekommt man beispielsweise kurz vor einem brachialen Breakdown ein Zitat aus der Serie "How I Met Your Mother" zu hören. Dabei sind die Samples niemals übertrieben eingesetzt, sondern sehr wirkungsvoll. Im genannten Beispiel etwa umrahmt das Zitat den Breakdown und sorgt somit für einen äußerst stimmigen Übergang.
In Sachen Songstrukturen bestreitet die Band überhaupt keine neuen Wege. Immer wieder wechseln sich schnelle Teile und Breakdowns ziemlich regelmäßig ab, einige Passagen werden auch mehrmals im Lied wiederholt. Daher macht es ehrlich gesagt auch gar keinen Sinn, hier näher auf einzelne Songs einzugehen, ähneln sich die Lieder untereinander doch sehr stark in ihrem Ablauf. Skeptiker könnten der Band nun vorwerfen, dass man nur ein Lied gehört haben müsse, um die ganze EP zu kennen. Diese Aussage ist in ihren Grundfesten nicht falsch, aber übertrieben und nur die halbe Wahrheit.
Denn der Aufbau mag eintönig wirken, zeigt sich jedoch unheimlich effektiv: Die Musik animiert sofort zum Tanzen und donnert kompromisslos daher, ohne Gefangene zu machen. Trotz Fehlen von cleanen Passagen oder ähnlichen Gimmicks wird das Ganze nicht eintönig, dafür sind die Songs - wie auch die gesamte EP - aber auch zu kurz und knackig. Meiner Meinung nach sollte man hier gar nicht erst nach hyper-intelligenten Passagen suchen, sondern abschalten und sich einfach von der Dynamik mitreißen lassen. Außerdem zieht kein einziger Song die EP als Ganzes runter, es wurde also Musik ohne jeglichen Hänger abgeliefert. Dafür aber eben auf Kosten der Abwechslung.
Aufgrund des hohen Mitreiß-Faktors kann ich "Means To An End" jedem Fan dieser Musikrichtung empfehlen, denn hier wird Metalcore gebracht, wie er sein muss: Mit dicker Hardcore-Attitüde. Die Jogging-Hosen-Fraktion wird diese EP also gierig verschlingen.
Das Beste zum Schluss: Auf der MySpace-Seite der Band (siehe Link unten) kann man sich die EP in sehr guter Qualität kostenlos herunterladen. Wer die vier Frankfurter unterstützen will, kann selbige auch anschreiben und die CD in einem Digipack für nur fünf Euro erstehen.
Wertung: 8/10
Diskografie:
2010 - Means To An End (EP)
2009 - Demo
http://www.myspace.com/thegreenriverburial