Label: Victory Records - http://www.victoryrecords.com
Datum: 16.02.2010

Tracklist:
01. Seasons
02. The Mapmaker
03. They Said a Storm Was Coming
04. Giants Among Common Men
05. One Foot In the Grave
06. The Prodigal
07. Visions In Sleep
08. Wolves
09. A Slave, a Son
10. The Lighthouse
11. Antithesis
Spielzeit: 36:38 Minuten
Nun gut, Victory Records beschwören eine neue Band, der Promo-Text ist wie immer reißerisch as fuck. Jedoch könnte man meinen, wenn ein so großes Label sich zu solchen Abenteuern hinreißen lässt, müsste doch eigentlich auch etwas dahinter stecken. Dem ist leider eher weniger so, aber erstmal zurück zum Anfang.
Jamie's Elsewhere kommen aus dem sonnigen Kalifornien und bringen mit „They Said A Storm Was Coming“ nicht allzu sonnige Musik zu uns. Beim Anspielen des Openers „Seasons“ gibt es zuerst einmal voll eine auf die Fresse: Dissonante Gitarren, abgehackte Rhythmen, schnelle Drums und tödliches Shouting preschen zusammen kompromisslos nach vorne. Alle Ähnlichkeiten mit eventuellen Genreverwandten mal außer Acht lassend, klingt das bis hier hin noch ganz vielversprechend. Jedoch offenbart sich das Leitmotiv des Albums direkt im Anschluss - und das ist leider weniger berauschend: Poppige, aber nicht zu eingängig gesungene Melodien paaren sich mit fast schon kitschigen Synthies und machen einen auf Discotauglichkeit. Grundsätzlich ist das ja keine schlechte Idee, nur wer diese Struktur durchschaut hat, hat leider auch bereits fast das gesamte Album gehört. Ein heftiger Wermutstropfen in den teilweise wirklich gut gemeinten Songs ist definitiv der allzu gequält wirkende Gesang von Chris Paterson, der die Songs irgendwie am Gut-Sein hindern will, immer wieder unterbricht und dabei einfach nicht ins Ohr gehen will. Einzig der letzte Song „Antithesis“ haut nochmal ordentlich auf die Kacke und fällt dabei ein wenig aus dem Rahmen, jedoch wer bis zu diesem Punkt des Albums nicht entweder genervt weggeschaltet oder die Anleihen zu The Devil Wears Prada bemerkt hat, der wird es spätestens jetzt tun.
„They Said A Storm Was Coming“ könnte als Albumtitel nicht ironischer gewählt sein, denn in der Tat wurde hier im Klappentext von etwas gesprochen, was überwältigend wie ein Sturm kommen sollte. Leider macht das Album eher wenig Wind und geht von Zeit zu Zeit gerade mal als laues Lüftchen durch. Man sollte sich von den großen Labels eben nicht allzu viel erhoffen. Schade.
Punkte: 5/10
Disco:
2010 - They Said A Storm Was Coming
2008 - Guidebook For Sinners Turned Saints
http://www.myspace.com/jamieselsewhere