Label: Panic & Action - http://www.panicandaction.com
Datum: 29.01.2010

Tracklist:
01. Business Of Living
02. Shark! Shark! Shark!
03. Sound The Alarm
04. At Least Give Me My Dreams Back, You Negligent Whore!
05. Caution! Boys Night Out
06. The Ballad of Planet Earth
07. Lets Celebrate, Gorgeous! (You Know Whose Party This Is)
08. Grow Up, Peter Pan
09. An Era of Treachery
10. Everything Dies
Spielzeit: 42:30 Minuten
Post-Hardcore Bands wie Adept sprießen derzeit in den Staaten wie Pilze aus dem Boden. Was ist an Adept anders? Richtig, Adept kommen nicht aus den Staaten, sonder aus einem Land, deren letzter großer Name im harten Genre wohl Refused gewesen ist: Schweden.
Wenn man das Debüt der fünf Jungs aus dem hohen Norden, Another Year Of Chaos. anspielt, meint man schnell begriffen zu haben, worum es hier geht. Ohne großes Intro, ohne jegliches Geplänkel startet der Opener „Business Of Living“ gleich voll durch und will allen zeigen, womit sie es die nächsten knapp 40 Minuten zu tun haben. Adept haben erst einmal alles, was eine gute Post-Hardcore Band der neueren Schule braucht: einen energischen Shouter, glasklaren Gesang, melodische Gitarrenriffs, schnelles Drumming und frickelige Songstrukturen. So viel zu Bekanntem, aber was können die Schweden auf ihrem Debüt, was Alesana, Our Last Night und Konsorten nicht können? Eine ganze Menge: Adept schaffen es irgendwie, ab der ersten Sekunde voll auf die Kacke zu hauen. Sänger Rober Ljung lässt die Worte geradezu aus sich herausplatzen, die zweistimmigen Gitarren spielen durchweg komplizierte, aber eingängige Melodien und überhaupt das ganze Songwriting ist alles andere als 08/15. Je mehr man sich dem Ende des Albums nähert, desto mehr Qualitäten beweist die Band. Da taucht plötzlich ein tiefer Growl, ein zartes Piano oder ein heftig dissonanter Breakdown auf – alles wohl dosiert und immer hochprofessionell abgemischt. Obligatorische Rufchöre fehlen genauso wenig wie ausgedehnte Clap-Your-Hands-And-Sing-A-Long-Parts. Another Year Of Disaster macht Laune, vom ersten bis zum letzten Ton, auf wenn die einzig nennenswerte Zäsur maximal mit dem etwas ruhigerem „The Ballad Of Planet Earth“ erreicht wird. Die Lyrics kommen von Herzen, das spürt man aber erst, wenn man sie in den Songs verpackt hört. „Ladys and Gentleman, friends and foes, this one goes out to all you fucking quitters out there“ - hier hatte jemand die meiste Zeit mächtig schlechte Laune, und das ist auch gut so.
Dazu kommt noch eine äußerst fette Produktion. Das Debüt klingt nach mächtig Arbeit, dafür donnert auch alles so los, wie es soll. Ein paar elektronische Nachhilfen aus dem Studio runden den Gesamteindruck vieler Songs ab. Genau so und nicht anders muss Post-Hardcore von Welt klingen, dieses Debüt sollte man auf keinen Fall unterschätzen oder gar in eine Schublade stecken. Adept sind vielleicht nicht Refused, aber wie eben echte „Adepten“ so sind, wird sich hier höchstwahrscheinlich nochmal ein Meister entwickeln.
Wertung: 9/10
Disco:
2010 - Another Year Of Disaster
http://www.myspace.com/theadept