VÖ: 22.01.2010
Label: Century Media Records - http://www.centurymedia.de
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Tracklist:
01. Ylem
02. As The World Keels Over
03. Osiris
04. Silence
05. Evenfall
06. Redivider
07. Satan Bled
08. Hirudineans
09. Nemesis
10. The Valley
11. Wraith
Spielzeit: 70:16 min
Zu den beständigsten Bands im Black Metal-Bereich in Deutschland lassen sich wohl Dark Fortress zählen, die schon um die 15 Jahre auf dem Buckel haben. Signifikante Merkmale für den Stil des Sextetts sind atmosphärische Abschweifungen, meist in Form von hypnotischen und schweren Gitarrenriffs.
Auf Ylem versuchte man progressiv an die Sache ranzugehen und damit an Klassiker wie Séance oder Eidolon anzuknüpfen. Besonders der Eröffnungstrack sticht durch seine Intensivität hervor und rammt sich wie ein schwarzer Pfeil in die Gehörgänge. Viel mehr Track-by-Track-Review-Anleihen kann ich jedoch nicht mehr verwenden, da man merkt, wie sehr das Album in sich als Ganzes verstanden werden will, auch wenn es kein explizites Konzeptalbum ist. Evenfall fällt mit gothic-ähnlichen Clean Vocals auf und Satan Bled brilliert mit an Eidolon-Ära-erinnernden groovenden Shred-Einlagen. Jeder Song trägt durch seine Individualität sein Scherflein zur Gesamtidee bei und es wird einem eine Dark-Fortress-würdige Vorstellung geboten.
Während das Album zunächst Ambient-mäßigen Black Metal liefert, mit all seinen stimmungsreichen Facetten, so entwickelt es sich zum Ende hin zu einem Koloss aus Düsternis und Schwärze, so dass man nicht behaupten kann, eine gewisse Monotonie herauszuhören. Demnach ist auch jeder Track zu empfehlen und durch seine Art und Weise interessant, einschließlich dem zu Schwarzrock-tendierenden Wraith am Ende der Scheibe, der vielleicht als Bonus-Track passender gewesen wäre.
Ein Album für jeden Black Metal-Fan, als auch für Neulinge zum Reinschnuppern, obwohl Dark Fortress nun mal nicht zur skandinavischen Schule zählen, sondern auf ihre Weise den Zeitgeist des Genres transportieren. Abzüge gibt es lediglich für die teilweise in die Länge gezogenen Riff-Passagen, die zwar sicherlich zur Atmosphäre beitragen, aber auch dazu führen, dass das Album auf über eine Stunde kommt, was für Fans, die den kurzen Kick suchen, nicht kompatibel sein wird. Ylem ist halt nichts für Nebenbei-Hörer.
Punkte: 8/10
Diskografie:
1997 - Towards Immortality (Split)
2001 - Tales From Eternal Dusk
2003 - Profane Genocidal Creations
2004 - Stab Wounds
2006 - Séance
2008 - Eidolon
2010 - Ylem
http://www.myspace.com/darkfortress