[Review] Ruiner - Hell is empty

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Kingpin
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[Review] Ruiner - Hell is empty

Beitrag von Kingpin »

Ruiner - Hell is empty

Label: Bridge 9 Records - www.bridge9.com
VÖ. 22.09.09

Bild

Tracklist:
01. I´m Out
02. Dead Weight
03. Two Words
04. Part One
05. Part Two
06. Convenient Gods
07. Meat
08. Loneliest Hearts
09. Committed
10. Solitary

Laufzeit: 25:29 min

Eine der wenigen Bands, die mit nur einigen wenigen Platten einen eigenständigen Sound entwickeln konnte und so intensive, mitreißende und einfach gute Songs geschrieben hat, dass man Vergleichbares nur schwerlich finden kann, ist Ruiner. Wer allein die ersten achteinhalb Minuten der „Prepared to be let down“ LP gehört hat, weiß, wie leidenschaftlich und - ja - frisch Musik sein kann. Und auch der Vorgänger „What possibly could go right“ ist bis heute noch von mehr Bedeutung als ein Großteil des gesamten Outputs, der in diesem Genre auf den Markt geschmissen wird. Dessen ungeachtet hat die Band nie ganz die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdient hat, was sich vielleicht mit einem neuem Album ändern wird.

„Hell is empty“ ist der Name des Langspielers, und man erkennt von Anfang an, dass die so charakteristischen Eckpfeiler des Ruiner-Sounds geblieben, aber noch weiter ausgebaut worden sind. Das meint dabei z.B. keine Entwicklung in Richtung High-End-Sound, sondern - ganz zur Freude des Autors - genau eins, zwei Schritte zurück. Der Sound der Platte klingt rau, aber nicht verwaschen, die Instrumente wirken sehr gut aufeinander abgestimmt, aber keineswegs wie aus einem Guss (v.a. der Sound des Schlagzeuges ist wunderbar organisch), und die sowieso schon einprägsame und intensive Stimme ertönt auf so mitreißende, ehrliche, ja echte Weise, dass es ein Genuss ist, jedem Wort zu lauschen. Rob Sullivan kämpft sich geradezu durch die Platte, lebt dabei verschiedenste Rachegelüste mit gar inbrünstigster Wut aus und hat allgemein noch viele Rechnungen offen, die auf „Hell is empty“ beglichen werden sollen.

Auch musikalisch hat sich nur ein wenig getan: teils enorm schnelle und wunderbar melodische Parts, die insgesamt einen etwas geringeren Gesamtanteil haben, wechseln sich auf durchdachte Art und Weise mit schleppend langsamen Teilstücken oder Midtempo-Parts ab, wobei gerade Letztere oft einen Drive besitzen, der einzigartig für das hiesige Business ist. Refrains sind weiterhin nicht existent und man hat stets das angenehme Gefühl, wirklich individuellen Musikstücken zu lauschen, die sich aus sich selbst heraus erschaffen haben zu scheinen und nur wenigen Regeln folgen, dabei aber stets auf eine gewissen Weise eingängig bleiben, was vielmals einem Kunststück gleicht. Teilweise wird dabei eine so enorme Dramatik aufgebaut, die zusätzlich noch aufgrund der kompromisslosen Lyrics in Wutausbrüchen endet, die einfach nur von roher Energie begleitet wird. Nichtsdestotrotz ähneln sich zum Schluss hin doch einige Songstrukturen etwas zu sehr und die Platte klingt ein wenig eingefahren und überraschungsarm. Dennoch gibt es wirklich großartigen Hardcore auf die Ohren, der düster sowie authentisch ist und dabei nur so sprüht vor purer, zumeist negativer Energie, die sich wirklich großartig in den einzelnen Stücken entfaltet.

„Hell is empty“ ist somit erneut moderner Hardcore auf höchstem Niveau, mitreißend und musikalisch anspruchsvoll. Den verdienten Respekt wird Ruiner auch mit diesem Album nicht einfahren, aber ihre Fans auf keinen Fall enttäuschen und ihren Vorreiterstatus weiter aufrecht erhalten. Anspieltipps sind "I´m Out" und "Dead Weight", wobei die einzelnen Songs im Komplettdurchlauf des Albums am besten ihre Wirkung entfalten können. Wieder einmal eine Riesenplatte, deren Erwerb nur strengstens empfohlen werden kann.

Punkte: 09/10

Disco:
2009 - Hell is empty LP
2008 - I heard these dudes are assholes LP
2007 - Prepared to be let down LP
2007 - The lives we fear 7"
2007 - Split w/ Day of the Dead 7"
2005 - What possibly could go right EP
2004 - Still smiling Demo

http://www.youruiner.com
2rock
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Re: [Review] Ruiner - Hell is empty

Beitrag von 2rock »

Den Sound der alten Scheiben vermisse ich schon, da war einfach mehr rockiger Drive drin. Andererseits reißen die Texte wieder alles raus und die Songs funktionieren super in Verbindung mit diesen. Man muss sich eben erstmal auf das neue Soundgewand einlassen.

Im übrigen eine schöne Review, du hast aber in der Discographie noch die "Dead Weight" EP vergessen.
Knotty
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[Review] Ruiner - Hell is empty

Beitrag von Knotty »

einfach alles stimmig...diese genialen texte gesanglich hammermäßig interpretiert...haste wirklich recht...leider total unterbewertet...alles was sie machn...super review übrigens...
omerta
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Re: [Review] Ruiner - Hell is empty

Beitrag von omerta »

cooler sound, auch wenn gitarren manchmal bissl zu sehr den kürzeren ziehen. stimme regelt ansonsten mal wieder alles.
greyli
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Re: [Review] Ruiner - Hell is empty

Beitrag von greyli »

gute band..coole jungs....super album...09/10 würde ich auch geben...

uff tour in europe november/dezember...also hin da!!
basstard
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Re: [Review] Ruiner - Hell is empty

Beitrag von basstard »

mega gutes album mehr gibbet nich zu sagen.
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