Label: Have A Blast Records
VÖ-Datum: 08.08.08
Tracklist:
01. The Rising Hope
02. Take A Look Around
04. Hear Their Voice
05. Not The End
06. Short Ending Of A Long Story
07. What You Want
08. Peace Of Mind
09. Short Story
10. Take A Breath
11. Failures
12. Raise Your Glass
Spielzeit: 35:25 Minuten
Die 4 Jungs von False Friend haben nun 2 Jahre nach dem ersten Demo über Have a Blast Records ihr Debut Album heraus gebracht. Auf dem Tonträger tummeln sich 12 Lieder, wovon 2 Stück ("Short Story" und "Take A Look Around") schon auf dem Demo zu hören waren. Man gibt sich sehr punkig und setzt auf Geschwindigkeit.
Beginnt das erste Lied "The Rising hope" noch recht schleppend, gewinnt die Maschine aber mit zunehmender Spielzeit immer mehr an Fahrt. So ist dann das zweite Lied "Take A Look Around" schön flott und hat alles zu bieten was eine Punkrock-Nummer braucht. Mehrstimmiger Gesang, schöne Instrumentalphasen, sehr viel Abwechslung und ein treibendes Schlagzeug, das dem Hörer die Luft aus dem Lungen zieht. Dazu dann noch der gelungene Abschluß als reines Instrumental. Perfekt. Im fließenden Übergang gehts weiter mit "One way Ticket". Das Lied beginnt ebenfalls sehr schnell, geht dann aber kurz ins Midtempo über, bloß um im nächsten Augenblick wieder voll aufzudrehen. Der Gesang hier ist sehr melodisch und meiner Meinung nach etwas zu weich. Die aggressiven Songparts wie z.B. beim Lied "Hear their voice" stehen der Band besser zu Gesicht. Der leicht heisere Gesang macht die Musik schön dreckig und verhindert das die Band allzu melodisch und verspielt daher kommt. Dies ist auch die einzige Schwäche, die ich dem Album zuschreiben würde. False Friend schwanken ständig zwischen allzu Emo-lastigen und cleanen Sound, und dem kompromisslosen Geknüppel voller Aggressivität in Liedern wie das bereits erwähnte "Hear their Voice" und "Raise your glass". Beides hat aber auch seine positiven Seiten. So brauch man sich über Abwechslung wirklich nicht zu beschweren. Die Lieder verfügen über keine feste vorher erkennbare Struktur. Immer kann ein Gitarrenriff kommen, welches dem Lied eine komplett andere Richtung gibt. Weg vom Tempo, hin zu mehr Melodie, oder umgekehrt. Dazu dann noch der teils mehrstimmige Gesang und schon erklingen Lieder aus den Boxen die zwischen Chaos und Perfektionalität wanken. Das einzig negative was man darin sehen kann, ist das sich die Lieder untereinander nicht großartig unterscheiden, da man soviel musikalische Stilelemente in einem Song verarbeitet, das für komplett andere Liedstrukturen kein Platz mehr ist. Nichts desto trotz rocken False Friend mächtig. Die Berliner haben hier also 12 Lieder eingespielt die als eigenständige Werke, sowie als komplettes Paket absolut hörbar sind. Ein wenig fehlt aufgrund der genannten Gründe die langfristig gesehene Attraktivität. Aber dem steht das markante Amalgam zwischen Punkrock und Hardcore gegenüber, das den Sound der Band mit hohem Wiedererkennungswert ausstattet. Wer also ein Album sucht, welches dem Hörer einen richtigen Tritt in den Arsch verpasst, nicht die mittlerweile (leider) stark abgelutschte Metalcore-Schiene fährt und frischen Wind mit sich bringt, der sollte sich "The Rising Hope" zu Gemüte führen. Ein kleiner Kritikpunkt zum Schluß: Das dünne 4 seitige Beiheft wurde mit allen Liedtexten und ewig langer Grußliste so voll gestopft das einem die Lust vergeht, sich die Texte mal genauer anzuschauen.
7 von 10 Punkten
Discographie:
2006 - Demo
2008 - The Rising Hope
Label: http://www.myspace.com
Band: http://www.myspace.com
http://www.falsefriend.de
