[Review] Arcana Cain - Arcana Cain

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omerta
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[Review] Arcana Cain - Arcana Cain

Beitrag von omerta »

ARCANA CAIN - Arcana Cain

Label: My favourite Toy Records - http://www.myfavouritetoy.de

Bild

Tracklist:
01. Cure for
02. Jerry Bruckheimer made me do it
03. Hey, nice Haircut!
04. Playful Beings
05. I.N.R.I. (Individuality neutralizes religious Infection)
06. Yours sincerely, ...
07. Termites
08. We sold our Soul
09. ...
10. Revolution vs. Romance

Spielzeit: 35:23 min

Arcana Cain...ich erinnere mich an einen Demosong auf deren MySpace, den ich ganz gut fand. Die Band hat recht schnell ein Label gefunden und ist jetzt bereits mit dem selbstbetitelten Debüt am Start.
Der Anfang des Debüts glänzt zunächst mit einem interessanten Songaufbau, der vor allem mal tolle Melodien hat. Leider entwickelt der Song sich in eine eigenartige Richtung und das Geschreie ist relativ bläkig. Mit dem folgenden "Jerry Bruckheimer made me do it" verspielt man sich gleich erstmal eine Wagenladung Sympathie, indem man ganz offensichtlich und auch wirklich kaum von der Hand zu weisen ein Norma Jean-Riff von deren wohl bekanntesten Song klaut, nämlich "Memphis will be laid to Waste". Da das auch nicht nur einmal passiert, sondern anfangs als Strophe herhält wie im Original auch, fällt es mir schwer da an einen Zufall zu glauben. Überhaupt scheinen Norma Jean ein recht großer Einfluss der Oberfranken zu sein. Ich würde ihren Sound aber eher als Light-Version Norma Jean's bezeichnen, das Ganze ist nämlich doch etwas melodischer und leicht verdaulicher als NJ zu ihrer Glanzzeit. Auch die Produktion würde ich als "light" bezeichnen (wenn sie auch nicht wirklich schlecht ist), das Gleiche gilt für mein Interesse an dem was da passiert mit dem Fortlauf der Platte. Manchmal versuchen sich Arcana Cain dann damit, Tiefe und Atmosphäre aufzubauen...mit Keyboards oder Akustik-Parts. Das gelingt zwar ganz gut, aber wirklich zünden will es nicht. Das gleiche gilt auch für die melodischen Parts... mir fehlt da meistens der letzte Schliff, abgesehen mal von dem Einstieg in den ersten Song.
Ich muss einfach sagen, dass ich mit diesem "Norma-Jean Light-Sound" nicht so wahnsinnig viel anfangen kann. Immer wieder Breakdowns mit Gequietsche auf die meistens gleiche Art und Weise...das nutzt sich einfach ab! Arcana Cain machen ihr Ding solide, aber in Puncto Spannungsbogen muss man da Abstriche machen. Man merkt zwar, dass die Band darum bemüht ist, genau diese Tiefe aufzubauen...aber es reicht meiner Meinung nach nicht. Beim nächsten Mal vielleicht...

Punkte: 6 / 10

Discoghraphie:
2006 / 2007 - Arcana Cain

http://www.myspace.com/arcanacain
Gerch
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Re: [Review] Arcana Cain - Arcana Cain

Beitrag von Gerch »

yeah, hof´er kollegen.
die jungs sind auf jeden fall coll drauf und live sind sie auch der hammer. aber auf cd mag ich sie mir auch nicht oft anhören....:-)
Lt.Bambi
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Re: [Review] Arcana Cain - Arcana Cain

Beitrag von Lt.Bambi »

hab mir das Teil ertauscht, finds richtig gut.... durchgehend drückend, super quali und macht durch die ganze CD Spaß.....ich hab meinen Gefallen dran gefunden....Norma Jean Einflüsse hin oder her....
jimmie dean
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Re: [Review] Arcana Cain - Arcana Cain

Beitrag von jimmie dean »

Hier findet ihr alle anderen Reviews zum aktullen Album von Arcana Cain:


Hurricanebar.de (10/12 Puntke)

Noch nichts von Arcana Cain gehört? Dann wird es aber mal Zeit. Seit 2005 spielt das Quintett aus Hof im ländlichen Bayern zusammen. Auf einem eigens von der Band gegründeten Label namens „Bad Robots Rise" erblickte das selbstbetitelte Album einen Tag nach dem Jesus-Kind im Jahre 2006 das Licht der Welt. Im Mai diesen Jahres gab es dann Gespräche mit dem Dirk von „My Favourite Toy", welche wohl auf fruchtbaren Boden trafen. Ein Gewinn für alle, wird doch so dieses Debüt einer breiteren Masse zugänglich gemacht.

Schon der Opener „Cure For" zeigt den Weg auf, den es zu bestreiten gilt. Auch wenn die ersten Sekunden eine eher versöhnliche Stimmung herrscht. Nur nicht in die Irre führen lassen. Nach kurzer Zeit bricht die heile Welt zusammen. Die Fratze der Realität ist eine andere. Eines kann man hierbei bestimmt sagen: das Leben in Bayern scheint wohl wütend zu machen. So wütend, dass Sänger Boris Hager (zuständig übrigens für die Lyrics) die ganze Scheiße herausbrüllen muss. So wütend, dass selbst die Gitarren anfangen zu schreien. Die brettern einen sowieso um wie ein Schlag vor die Birne mit einem Vorschlaghammer. Mehr braucht es nicht zur Erklärung. Da ist schon Saft dahinter, vor allem wenn sie sich so ergänzen wie bei Arcana Cain. Dazu ein oftmals recht aggressives Schlagzeugspiel und ein typisch treibender Bass. So stell ich mir modernen schnellen intelligenten Hardcore, versehen mit kritischen Texten, vor. Jaja, die Jungs sind einfach angepisst von der Gesellschaft. Kleine Verschnaufpausen werden ebenfalls eingelegt, dann erklingt es leicht schleppend um dann in völliger Apokalypse zu enden. Beispiel gefälligst? Bitte schön: „Playful Beings". Neben den Tempowechseln haben die Songs ab und an wie bei „I.N.R.I." einen leicht metallischen Touch. Das ganze kommt dabei mehr als sympathisch rüber, wirkt weder auf dicke Hose machend noch aufgesetzt. Einfach eine ehrliche Angelegenheit. Die auf der CD-Hülle angegeben Verweise zu JR Ewing oder The Refused kann ich nur bestätigen. Wäre doch gelacht, wenn sich Arcana Cain nicht ganz schnell einen Namen in der deutschen Hardcoe-Szene machen würden. Bei solchen Labelkollegen wie Elision kann ja auch nichts mehr schief gehen.
Thomas Stein


bizarre-radio.de (11/15 Punkte)

Ist es möglich, im Jahre 2007 noch eine Nische in der unheimlichen Fülle von mal mehr, mal weniger ausgelutschten Musikstilen aus dem Dunstkreis des Hardcore zu finden? Erfreulich ist es allemal, wenn es Bands gibt, die es immer noch versuchen.

Wir befinden uns in Nordbayern, Arcana Cain heißt die Band, von der jetzt die Rede sein soll. 2005 gegründet, 2006 auf dem eigenen Label "Bad Robots Rise" ihr Debut veröffentlicht, 2007 von My Favourite Toy gesignt - so weit ein gesunder Werdegang.

Kommen wir zur Musik:
Gleich im Opener „Cure For" zeichnen Arcana Cain ein Bild vom dem Fass, dass sie im Folgenden aufmachen werden: Verzerrtes Gebrüll und dissonante Gitarren schubsen den Hörer umgehend in den Moshpit. Dort angekommen und eingelebt, gibt's mit „Hey, Nice Haircut!" erstmal unheimlich wütenden Punkrock auf die Ohren. Lupenreiner Screamo sieht also schon mal anders aus. Die Doublebass in „Playful Beings" überrollt einen regelrecht, den Chorus von „Yours Sincerely" will man schon nach dem ersten Hördurchgang mitschreien. Schreien ist ohnehin das Stichwort: Als feinen Unterschied zum trendy Emocore unterlässt Sänger Boris bei aller Inbrunst, na ja, das Singen. Ruhige Momente sucht man vergebens, spätestens nach dem Intro wird in jedem Song geprügelt bis niemand mehr aufsteht. Den Rest gibt einem dann die Hymne des Albums, „Revolution vs. Romance" mit einem mitreißenden Noise-Finale.

Arcana Cain bedienen sich an den Filetstücken der härteren Musikstile, das kann man kritisieren. Und wer sich an einer Stimme stört, die sich (auf Albumlänge) nach einem Produkt aus dem Fleischwolf anhört, ist ebenfalls falsch beraten. Aber wenn man das Rad schon nicht neu erfinden kann, kann man es wenigstens mit Öl übergießen und abfackeln. Benedikt Ernst


Ox-Fanzine / Ausgabe #73

Das selbstbetitelte Debüt wurde bereits Ende letzten Jahres auf dem eigens von der Band gegründeten Label Bad Robots Rise veröffentlicht, aber My Favourite Toy gefiel der Longplayer so gut, dass man sich mit den fünf Musikern an einen Tisch setzte und nun nochmal mit einem guten Vertrieb im Rücken aktiv werden will. ARCANA CAIN passt auch gut ins Programm von My Favourite Toy, denn deren Newschool Hardcore orientiert sich an den Riffs der Gitarren und mutet auch oft skandinavisch an. Die Leadgitarre kommt nur sporadisch zum Einsatz und so klingt der Groove von "Hey, nice haircut" erfrischend nach NINE. Etwas zu gleichförmig sind mir die Vocals, die dürften gerne noch facettenreicher sein, aber als Sänger mit Doppelbelastung durch ein Instrument hat man es ja nicht leicht. Ansonsten eine solide Veröffentlichung, die zwar klanglich noch etwas schwach auf der Brust ist, vom Songwriting her aber vollkommen überzeugen kann. ARCANA CAIN sind live bestimmt eine Dampfwalze, das solltet ihr nicht verpassen. Thomas Eberhardt



Southspace.com (8/10 Punkte)


Im Jahre 2005 haben sich 5 Recken zur Band Arcana Cain zusammengefunden um gemeinsam zu musizieren, so ist’s ja meistens und bei Arcana Cain hat sich dieser Zusammenschluss gelohnt.

Es ist nämlich ein wohlschmeckendes Gebräu das die Jungs hier zubereiten, man mischt New School Corige Elemente mit ein bisschen Rock und sonstigen Elementen aus anderen musikalischen Spalten, das macht Spaß und ist unterhaltsam. Teilweise wird’s manchmal ein bisschen frickelig aber eigentlich kriegen die Arcana Cains immer noch rechtzeitig die Kurve um dem Zuhörer wieder ein paar ordentlich groovende Parts auf die Ohren zu geben. Zusätzlich zur fähigen Instrumentenfraktion bekommt man es auch noch mit einem amtlichen Schreihals zu tun welcher nicht alleine dafür verantwortlich ist dass man sich beim Hören dieses Albums den Namen Refused im Hinterkopf hat.

Defacto kann man Arcana Cain also durch die Bank empfehlen, ein Album das die nötigen Feinheiten und Finessen mitbringt um sich von der breiten Masse abzuheben.
Matto


Fuze Magazin Aug/Sep 07

Als Bands begannen, Hardcore und Metal miteinander zu vermischen, war das ein echter Ohrenschmaus. Inzwischen ist aus einer Delikatesse beinahe so etwas wie Fastfood geworden. Aus Innovation wurde Standard, genauer gesagt Metalcore, Post- Hardcore und Screamo, viele Bands hören sich inzwischen einfach gleich an. Da freut man sich natürlich umso mehr, wenn man abseits des musikalischen Einerleis einen Leckerbissen wie
ARCANA CAIN aufgetischt bekommt. Trotz des munteren Zusammenwürfelns verschiedener
Zutaten, die auch schon von REFUSED, EVERY TIME I DIE oder POISON
THE WELL verwendet wurden, haben die fünf Jungs es geschafft, ihre ganz eigene Geschmacksnote zu kreieren. Diese besteht aus gleichermaßen rotzigen wie melodischen Gitarren- und Bassriffs, groovig-treibenden Drums sowie aus gequälten und verzerrten Gesangs-Parts. Schon alles da gewesen? Durchaus, aber noch nicht in dieser Kombination und Abstimmung. Diese druckvolle Mischung ist kein aufgewärmter Einheitsbrei und schmeckt auch nach mehrmaligem Genuss noch immer frisch und lecker. Vor allem aber macht sie Appetit auf mehr. Also, wann gibt es Nachschlag?
Mark Liebold
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