FASTER
Es ist schon eine Weile her, seit Dwayne Johnson mal einen eigenen kompletten Film hatte. In der letzten Zeit spielte er oftmals in Komödien kleine Nebenrollen und einzig in FAST FIVE konnte er - ebenfalls in einer Nebenrolle - mal wieder den harten Typen raushängen lassen.
FASTER hatte ich gar nicht so auf dem Schirm und bin mehr durch die DVD Veröffentlichung darauf aufmerksam geworden. Der Trailer lässt auf einen richtig knalligen und kompromisslosen Actionstreifen hoffen, in dem Johnson mal wieder ordentlich austeilen darf. Dabei ist die Geschichte gern nebensächlich. Mit dieser Grundeinstellung scheinen jedoch auch die Drehbuchautoren ans Werk gegangen zu sein, denn der Plot reicht leider über eine 0815 Rache-Geschichte nicht hinaus. So geht es um den "Driver", der nach 10 Jahren Gefängnis entlassen wird und mit Hilfe eines Unbekannten Rache üben will. Warum, weshalb, wieso? Das wird im Filmverlauf mit einigen Rückblenden erzählt. Die Art ist nicht neu und wie der "Driver" ans Werk geht leider auch nicht. So sieht man zu weiten Teilen eine vor Muskeln nur so strotzenden Dampfwalze durchs Bild rennen, die zu Beginn zusammenhangslos Leute abknallt und irgendwann auch noch mit Gefühlen und Mitleid konfrontiert wird. Das dies auf 98 Minuten nicht ausgeweitet werden kann, schien den Autoren ebenfalls bewusst, so dass es noch zwei Nebengeschichten gibt die sich am Ende natürlich wieder in einem Finale vereinen. Das ist an dieser Stelle nicht mal gespoilert, da man es offensichtlicher im Film nicht darstellen kann. Nunja. Also da wäre Mr. X (keine Ahnung ob der Typ einen Namen hatte), der sich als Auftragskiller seine Brötchen verdient und, vor seinem Ausstieg aus dem dreckigen Geschäft, sich noch mit einem letzten Auftrag verabschieden will. Und da gibt es noch einen zwielichtigen Polizisten (gewohnt gut herunter gekommen gespielt von Billy Bob Thornton), der nicht nur an den Morden des "Drivers" Interesse zu haben scheint. Spannung baut man leider anders auf. Denkt Euch den Rest.
Was bleibt ist aber ein solider Actionfilm mit schnellen Schnitten, teilweise coolen Kamerafahrten und so mancher Prügelorgie. Allerdings hätte man dem Film auch eine gewisse Tiefe verleihen können und nicht so plump halten müssen. So sieht man letztlich einen Typen auf einem eher holprigen Rachefeldzug, bei dem mir die Verbindung zum Filmtitel schleierhaft ist. FASTer ist im Grunde nur eine Sequenz der Rückblende. Schade.
Man kann sich den Streifen ruhig reinziehen, aber viel sollte man nicht erwarten. Da hatte Johnson schon bessere Einsätze. Vor allem das Ende wirft mal wieder mehr "oha, na klar" Momente auf, als es FASTER gebraucht hätte. Und noch was zur FSK-18 Wertung, die wurde wohl vorrangig wegen der "Selbstjustiz" verhangen, als von den Gewaltszenen. Die sind nämlich eher laue Kost und bereits in vielen FSK-16 Filmen zu sehen.
- guter Actionfilm, mehr aber auch nicht
- ich frag mich was Dwayne Johnson für ein "Vieh" geworden ist, so wie ihn manche Kameraperspektive eingefangen hat, haha
- sehr vorhersehbar
- teilweise etwas plump und nicht so kompromisslos wie geworben
- Geschichte hätte man auch etwas intelligenter erzählen können