Filmberichte

FAIR GAME

Eintragen am: 12.10.2011 | Genre: Thriller | Land: USA | Jahr: 2010 | Spielzeit: 104 min | FSK: 12 Jahre

Das Leben von Valerie Plame könnte nicht perfekter sein. Sie ist glücklich verheiratet mit Joe, einem ehemaligen Botschafter, und hat zwei entzückende Kinder. Nicht einmal ihre engsten Freunde ahnen: Valerie führt ein Doppelleben - sie arbeitet als hochrangige CIA-Agentin. Nur ihr Mann und ihre Eltern wissen von ihrer geheimen Identität. Im Frühjahr 2002 arbeiten die beiden an einem Undercover-Auftrag und fördern Erstaunliches zu Tage: Im Irak können überhaupt keine Atomwaffen existieren. Doch die Bush-Administration ignoriert die brandheiße Entdeckung und zieht in den Krieg gegen Saddam. Bestürzt folgt Joe seinem Gewissen und veröffentlicht seine Erkenntnisse. Die Folgen sind fatal: Valeries Tarnung wird durch eine gezielt lancierte Indiskretion aufgedeckt. Ihre Karriere ist zerstört, das Vertrauensverhältnis zu Joe erschüttert. Schlimmer noch: In der aufgeheizten Stimmung des Landes muss sie um ihr Leben und das ihrer Familie fürchten. (Quelle: DVD)

 

Wie heißt es so schön, "Nichts ist spannender als die Wahrheit". Entsprechend sind Thriller basierend auf wahren Begebenheiten bei mir immer sehr hoch im Kurs. FAIR GAME hatte ich schon lang auf meiner Liste und jetzt kam ich auch endlich mal dazu ihn zu sehen. In FAIR GAME geht es um die Geschichte der Valerie Plame, die von der Bush Regierung als CIA Agentin in der Öffentlichkeit enttarnt wurde, nachdem ihr Mann einen kritischen Bericht über die den Krieg im Irak veröffentlicht hatte. Keine Ahnung ob das 2003 groß medial über den Teich zu uns schwappte, ich kannte diese Geschichte bisher nicht. Genaue Details zur "Plame-Affäre" kann man übrigens auch auf Wikipedia nachlesen, aber ich will es mal kurz mit eigenen Worten zusammen tragen:

2003 reist der US Diplomat Joseph C. Wilson im Auftrag seiner Regierung in den Niger, um dort nach Fakten für den Urankauf der Iraker zu suchen. Die Bush Regierung unterstellte dem irakischen Diktator Saddam Hussein im Niger Uran für Atomwaffen gekauft zu haben und nahm dies unter anderem auch als einen Anlass in den Irak einzumarschieren. Allerdings fand Wilson keinerlei Beweise für diese Unterstellung und gab dies auch so an die US Regierung weiter. Diese allerdings beharrte auf offenbar gefälschte Dokumente und begann im späteren Verlauf der Geschichte einen Krieg gegen den Irak.

Wilson, der durch das US Fernsehen auf die falschen Aussagen aufmerksam wird, reagiert empört und veröffentlicht einen Artikel in der New York Times mit der richtigen Version der Ereignisse. Dies nimmt die Bush Regierung zum Anlass, Journalisten Informationen zu zuspielen, die Wilson bloß stellen sollen und seine Frau Valerie Palme als CIA Agentin enttarnen. Nun muss man wissen, dass eine solche Enttarnung in den USA eine Straftat ist, wenn die Informationen von Behörden weitergegeben wurden. Dafür werden Haft- sowie Geldstrafen verhängt. Ab diesem Zeitungsartikel an, versuchen Wilson und seine Frau durch Medienauftritte gegen die Regierung anzukommen und genau davon handelt größtenteils FAIR GAME.

Statt einem Gerichtsthriller, der es hätte durchaus werden können, befasst man sich als Zuschauer mit den Ereignissen vor dem New York Times Artikel und dem anschließenden Verlauf bis hin zu den Anklagen gegen Verschwörer der US Regierung. Alles teilweise verpackt in eine Art "Bourne Ultimatum" trifft auf John Grisham Romane. Und wie ich anfangs schon geschrieben habe, dadurch das die Geschichte wahr ist, macht es den Film durchweg spannend. Interviews mit Valerie Plame und Joseph C. Wilson gibt es im Übrigen als Bonus auf der DVD. FAIR GAME zeigt auf, mit welchen persönlichen Problemen das Ehepaar durch die Bloßstellung der CIA Tätigkeit zu kämpfen hatte und wie eine Regierung mit wenigen Mitteln einen Menschen diskreditieren kann. Aber auch, dass dies nicht immer aufgeht, was die weiteren aber im Film nicht näher gezeigten Ereignisse beweisen.

Naomi Watts als Valerie Plame hat direkt überzeugt, Sean Penn hier eher in der Nebenrolle kennt man mit besseren Leistungen, dennoch spielen beide harmonisch zusammen und spannend. Das am Ende etwas die Zeit knapp wurde und im Schnelldurchlauf die Geschichte beendet wird, finde ich etwas schade, dafür sorgt aber der reale Gerichtsmitschnitt von Valerie Plame für die nötige Authentizität. FAIR GAME ist ein intelligenter Thriller, kein Film für nebenbei und vorallem nach dem Streifen kann man sich noch im Internet mit vielen weiteren Infos zu diesem Fall beschäftigen. Kann ich nur empfehlen!

 

Pro
  • Naomi Watts
  • Sean Penn
  • wahre Begebenheit
Kontra
  • teilweise ziemliche Zeitsprünge ohne Erläuterungen
  • Filmende wirkt verfrüht und stark zusammengerafft, wenn man die Geschichte nachgelesen hat
Wertung: 8 / 10 Punkte
Autor: niffiRegistriert: 11.02.2003 - Verfasste Artikel: 19.173 - Forenposts: 12.033 - Alle Artikel anzeigen
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