FJORT - DEMONTAGE
Eintragen am: 27.11.2012
W-O-W. Nicht mehr, nicht weniger. 26 Minuten einfach nur W-O-W, und man fragt sich, wo die Zeit geblieben ist. Wo diese innere Unruhe herkommt, was das eigentlich hier alles soll. "Demontage" von Fjort ist gekommen, um zu rasieren. Um mal ganz einfach sämtliche Gepflogenheiten über Bord zu werden und genau das zu tun, was getan werden muss. Um Genre-Schubladen zu zerbersten. Und um Hardcore ein Stückchen weiter zu bringen. Keine Kompromisse, kein Konzept, aber Unmengen an Emotionen, die aus einem Unverständnis gegenüber der Welt, aber auch gegenüber der eigenen Person erwachsen.
Das Aachener Trio, das in seinen sozialen Zusammenhängen bereits seit vielen Jahren existiert, aber lange Zeit namen- und ziellos unterwegs war, veröffentlicht in diesen Tagen ihr Langspiel-Debüt und vermischt dabei auf großartige Art und Weise verschiedenste Stile der doch recht breiten Hardcore-Welt. Da treffen Postcore auf NYHC, Raised Fist auf Breach, krudes Gedankengut auf finstere Schönheit und maschinenschwere Riffs auf sich jagende Drums. Immer präzise genau, immer am Limit, verweben sich unterschiedlichste Elemente zu inkonsistenten Tracks, die konsistenter nicht sein könnten. Da ist von einem "Geschmack von Eisen" die Rede, von einem "betörende[n] Geruch von Schall und Rauch", und Fjort fragen, "Was bist du wert?" - und obwohl all jene Lyrik mit Leben gefüllt wird, ohne aber an Kryptik zu verlieren, bleibt man zweifelnd zurück und sucht nach der Tiefe, nach dem Grund. Und genau das will Fjort: Kein Tanzen und kein Schreien, sondern ein In-sich-gehen und ein Zweifeln. Man muss eben nicht lange fragen und kann eben doch schon der Welt ihren Sinn entziehen.
Und dazwischen gibt es Tracks, die sich aufbauen, sich Größe erkämpfen, Stärke und Mut, ehe sie wieder zusammenbrechen, in ein Loch fallen, sich krümmen und wälzen. Famose Gitarrenläufe und ein unglaubliches Songwriting ergeben auf dem Debüt der drei Aachener derart dichte Tracks, dass man sich wirklich fragt, was die Herren denn bisher so getrieben haben. Nebenbei enthält der Titeltrack den wohl härtesten 2Step-Part des Jahres, "Kleinaufklein" erzeugt aus der absoluten Apathie heraus heroische Gitarrenwände und "Glasgesicht" verzaubert ganz einfach mit bitterzartesten Melodien und tollen Laut-Leise-Wechselspielen. Die sechs Saiten der Gitarre fabrizieren dabei schickste Melodien und härteste Hammerschläge, das Schlagzeug kämpft jede Widrigkeit nieder. Die Gewöhnung an die deutschen Worte, die einem klanglich entgegengerotzt werden, bedarf nur einer sehr geringen Zeit, vor allem da die hier zu hörende Wiedergabe der deutschen Sprache ihresgleichen sucht und ganz besonders unvorteilhafte Klänge sicher umkurvt.
Moderner Post Hardcore trifft es vielleicht noch am ehesten, was Fjort auf "Demontage" da produzieren. Vorwärtsgewandt und auf Gedanken- und Genre-Grenzen scheißend, verlassen sie das hiesige Geschehen und erschaffen einen abwärtsgewandten Strudel von Hass, Unverständnis und schierer Aggression. Die poetisch anmutenden, deutschen Texte repräsentieren dabei nur einen unter vielen Leuchttürmen, die ein wunderbares Ganzes ergeben und die Hörenden in eine obskure Welt verführen. "Demontage" - ein Einstand, wie man ihn nur zu selten sieht. Famos.
Das Aachener Trio, das in seinen sozialen Zusammenhängen bereits seit vielen Jahren existiert, aber lange Zeit namen- und ziellos unterwegs war, veröffentlicht in diesen Tagen ihr Langspiel-Debüt und vermischt dabei auf großartige Art und Weise verschiedenste Stile der doch recht breiten Hardcore-Welt. Da treffen Postcore auf NYHC, Raised Fist auf Breach, krudes Gedankengut auf finstere Schönheit und maschinenschwere Riffs auf sich jagende Drums. Immer präzise genau, immer am Limit, verweben sich unterschiedlichste Elemente zu inkonsistenten Tracks, die konsistenter nicht sein könnten. Da ist von einem "Geschmack von Eisen" die Rede, von einem "betörende[n] Geruch von Schall und Rauch", und Fjort fragen, "Was bist du wert?" - und obwohl all jene Lyrik mit Leben gefüllt wird, ohne aber an Kryptik zu verlieren, bleibt man zweifelnd zurück und sucht nach der Tiefe, nach dem Grund. Und genau das will Fjort: Kein Tanzen und kein Schreien, sondern ein In-sich-gehen und ein Zweifeln. Man muss eben nicht lange fragen und kann eben doch schon der Welt ihren Sinn entziehen.
Und dazwischen gibt es Tracks, die sich aufbauen, sich Größe erkämpfen, Stärke und Mut, ehe sie wieder zusammenbrechen, in ein Loch fallen, sich krümmen und wälzen. Famose Gitarrenläufe und ein unglaubliches Songwriting ergeben auf dem Debüt der drei Aachener derart dichte Tracks, dass man sich wirklich fragt, was die Herren denn bisher so getrieben haben. Nebenbei enthält der Titeltrack den wohl härtesten 2Step-Part des Jahres, "Kleinaufklein" erzeugt aus der absoluten Apathie heraus heroische Gitarrenwände und "Glasgesicht" verzaubert ganz einfach mit bitterzartesten Melodien und tollen Laut-Leise-Wechselspielen. Die sechs Saiten der Gitarre fabrizieren dabei schickste Melodien und härteste Hammerschläge, das Schlagzeug kämpft jede Widrigkeit nieder. Die Gewöhnung an die deutschen Worte, die einem klanglich entgegengerotzt werden, bedarf nur einer sehr geringen Zeit, vor allem da die hier zu hörende Wiedergabe der deutschen Sprache ihresgleichen sucht und ganz besonders unvorteilhafte Klänge sicher umkurvt.
Moderner Post Hardcore trifft es vielleicht noch am ehesten, was Fjort auf "Demontage" da produzieren. Vorwärtsgewandt und auf Gedanken- und Genre-Grenzen scheißend, verlassen sie das hiesige Geschehen und erschaffen einen abwärtsgewandten Strudel von Hass, Unverständnis und schierer Aggression. Die poetisch anmutenden, deutschen Texte repräsentieren dabei nur einen unter vielen Leuchttürmen, die ein wunderbares Ganzes ergeben und die Hörenden in eine obskure Welt verführen. "Demontage" - ein Einstand, wie man ihn nur zu selten sieht. Famos.
Pro
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Kontra
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