mal was interessantes im SPIEGEL entdeckt...
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- Roadie
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mal was interessantes im SPIEGEL entdeckt...
STRAIGHT-EDGE-SZENE
Die härtesten Weicheier der Welt
Von Carola Padtberg
Kein Sex. Kein Alkohol. Keine Zigaretten. Keine Drogen. Kein Fleisch. Was Krankenkassen erfolglos predigen, erklärt eine Jugendszene zum Prinzip: "Straight Edge" nennen sich tätowierte Punk-Fans wie David Schneider, 19, die gesund leben und härter sind als alle anderen.
Wer David Schneider bei einem Konzert erlebt, könnte Angst vor ihm bekommen. Der 19-jährige Drummer der Band "The Mokicks" nennt sich "Junk" und spielt brachiale Musik, die er als "Ass Fuck Punk" bezeichnet. Dabei dreschen Davids tätowierte Arme aufs Schlagzeug ein, während der Sänger ins Mikrofon schreit und sich das Kabel um den Hals schlingt, als wolle er sich erhängen. Die Besucher bilden vor der Bühne einen Kreis, den "Moshpit", und tanzen mit rudernden Fäusten und gefährlichen Tritten. "Violent Dancing" heißt das - und auf Hardcore-Punkkonzerten verletzen sich die Leute nicht selten.
Von David gibt es noch eine ganz andere Seite, in der es um alte Ideale wie Gesundheit, Treue, Rücksicht und eine positive Grundeinstellung geht. Davon erzählt das große X, das er auf seinen rechten Handrücken tätowieren ließ. Es bedeutet, dass die Barkeeper David keinen Alkohol ausschenken dürfen. Dass man David besser keine Zigarette anbietet. Und dass Mädchen, die an ein schnelles Abenteuer denken, die Sache schnell vergessen sollten. Daran hält er sich radikal.
David ist kein Gesundheitsfanatiker, sein Vater arbeitet weder bei der Krankenkasse noch bei der Kirche. Das X ist der Erkennungscode einer sehr speziellen Jugendbewegung: "Ich bin seit vier Jahren straight edge", sagt David. Darum hat er sich diese Wörter in großen Buchstaben quer über den Bauch stechen lassen. Straight Edge (oft auch abgekürzt sXe) steht für einen Kodex, der vor allem Nein-Sagen bedeutet - zu Alkohol und Zigaretten, zu Drogen und One-Night-Stands.
Straight Edge gehört eigentlich in die achtziger Jahre, als Punk groß und wichtig war, Jugendliche "No Future"-Slogans grölten und Staat und Gesellschaft ablehnten. Einen kleinen Teil von Punk-Musikern aber störten diese destruktive Haltung und der Drogenkonsum, etwa die Band "Minor Threat" aus Washington D.C.
Mit klarem Kopf gegen die anderen
Ihr Sänger Ian MacKaye trug stets ein schwarzes X auf dem Handrücken, früher ein Symbol für amerikanische Minderjährige: Türsteher markierten damit auf Konzerten alle unter 21 Jahren, um sie vom Alkoholausschank auszuschließen. Minor Threat funktionierten das X um, malten es sich mit schwarzem Edding auf die Hände und sangen: "Don't drink, don't smoke, don't fuck! At least you can fucking think!" Und begründeten damit eine neue Jugendbewegung.
Obwohl die Songtexte von Minor Threat nicht als Gesetze gedacht waren, zeigten sie enorme Wirkung: Die Fans des Hardcore-Punk hörten tatsächlich auf, sich an Wochenenden die Kante zu geben. Statt "No Future" hieß es "Do it Yourself". Die Jugendlichen wollten einen klaren Kopf behalten, um ihre Umwelt zu verändern, und fingen bei sich selbst an - sie wurden "Straight Edge", frei übersetzt "unbedröhnter Weg".
Bei David kam das mit dem X nicht von heute auf morgen. Er hatte nie wirklich Lust auf Alkohol, Zigaretten oder Drogen. Als seine Freunde auf Partys damit experimentierten und ihn immer wieder fragten: "Warum trinkst du nichts? Bist du straight edge?", habe er eines Tages mit "Ja" geantwortet, sagt David, der im Städtchen Balingen nahe Stuttgart lebt. Das war vor vier Jahren.
Für die meisten Straight Edger gehört eine vegetarische Ernährung ebenfalls zu ihrer Einstellung, viele leben sogar vegan. David ist Lactovegetarier: "Ich verzichte auf alle Produkte, für die Tiere sterben müssen." Dazu zählt er Fleisch, bestimmte Käsesorten, Gelatine-Produkte und Eier, aber auch Lederschuhe oder Daunenjacken. Seine Lebensmittel kauft David in einem Versandhandel für Veganer und kocht jeden Tag selbst, obwohl er bei seinen Eltern wohnt. Kein Problem für ihn: Auf der Berufsfachschule für Hauswirtschaft fand er das Fach Ernährungswissenschaften besonders interessant. Für ein Muttersöhnchen hält ihn trotzdem niemand. "Erstaunlicherweise bezeichnet mich niemand als Weichei. Ich stoße auf verdammt viel Respekt."
Tattoos und Tierschutz
Davids Freunde sind Punks und Skater, mit denen er seine Zeit in Skateparks und auf Partys verbringt. Außer seinem Bruder kennt er sonst keinen in Balingen, der straight edge lebt. "Ich rede oft über meine Lebenseinstellung mit Leuten, die sich am Wochenende richtig wegschießen", sagt David. "Wenn sie mir erklären, warum sie das tun, kann ich das absolut verstehen. Ich suche den Rausch in anderen Dingen, fahre Motocross oder BMX oder spiele Schlagzeug. Da kann ich komplett abschalten und geistig entspannen - wie andere bei einem Besäufnis."
Auch Mediengestalter Til Breidenbach, 23, schloss sich der Bewegung an, nachdem ihm ein Freund ein Tape mit Straight-Edge-Hardcore schenkte. Als er zum ersten Mal "Firestorm" der militanten Punkband Earth Crisis hörte, habe er gemerkt, "dass Alkohol nichts Wichtiges ist im Leben", sagt der Aachener. Sechs Jahre ist das her.
Straight Edger haben eine Schwäche für Tätowierungen, und auch Til Breidenbach hat viele davon: auf den Handgelenken die Anfangsbuchstaben seiner Brüder, auf dem linken Oberarm ein goldenes X und eine Kassette als Andenken an das Tape, mit dem er zum Hardcore fand. Auf dem rechten Arm prangt ein Totenkopf mit den Wörtern "Straight Edge".
Straight Edger genießen die Abgrenzung von ihrem Umfeld. Den Alkoholverzicht empfindet Til als Kernpunkt des Andersseins. "Meine Mutter hat das lange nicht verstanden. Sie hat mir noch jahrelang beim Weggehen gesagt, ich solle nicht so viel trinken", erzählt er. Auch auf Familienfeiern sei es manchmal schwierig, wenn niemand einsehen wolle, dass er auch an Silvester keinen Sekt trinkt. "Viele fühlen sich durch meine Lebenseinstellung angegriffen", sagt Til. Besonders ältere Menschen hätten Schwierigkeiten, sie zu akzeptieren. "Für die ist das immer noch Rebellion, wenn ich ein Bier ablehne."
Seine Freunde trinken zwar Alkohol, so Til. Sie entstammten aber alle der Punkrock-Hardcore-Szene und wüssten, worum es den Straight Edgern geht. Partybremsen seien sie keineswegs: "Ich bin immer der letzte, der um sechs Uhr morgens nach Hause geht." Trotzdem geht es bei Straight Edge auch darum, sich durch Selbstdisziplin von den Zwängen und Verführungen der Spaßgesellschaft zu befreien. Der Protest gegen schnelllebigen Konsum - das hat der Bewegung den Ruf eingebracht, irgendwie verkrampft zu sein.
Verzicht auf One-Night-Stands
Til und David lehnen auch Sex mit häufig wechselnden Personen ab. Sie erklären damit ihren Respekt vor dem anderen Menschen und wollen Frauen nicht als Sexobjekte erniedrigen. "Manche sehen das auch ganz strikt und wollen keinen Sex vor der Ehe. Das muss jeder für sich selbst entscheiden", sagt Til. Seine letzte Freundin kam mit seiner Lebensweise nicht zurecht. "Sie dachte immer, ich würde ihr Vorwürfe machen, wenn sie trinkt oder sie dafür irgendwie verurteilen."
Wie David spielt auch Til in einer Hardcore-Punkband und malt sich das X auf den Handrücken, wenn er auf der Bühne steht. Wie eng Straight Edge mit der Musik verknüpft ist, weiß Flint Stelter, 29. Der Mediengestalter, Straight Edger und Vegetarier betreibt seit acht Jahren die Community poisonfree.com, mit sechs Millionen Klicks im Monat die am besten besuchte Straight-Edge-Seite Europas. "Wir sind Anlaufpunkt für Hardcore-Anhänger aus der ganzen Welt", sagt Flint, der das Projekt gemeinsam mit Freunden ehrenamtlich betreut. Manche davon investieren wöchentlich 30 Stunden in das Portal und das Musiklabel. Sie sind sich sicher: Hier verbringen sie ihre Zeit sinnvoller als bei einem Vollrausch.
In Deutschland wird die Zahl der Straight Edger auf fünfstellig geschätzt, viele sind jünger als 20. Trotzdem gibt es kaum noch Straight-Edge-Konzerte, auf denen gar nicht geraucht oder getrunken wird - anders als in den Achtzigern, als die Szene noch auf dem Höhepunkt war. "Ich habe das Gefühl, dass die Szene in letzter Zeit wieder zugelegt hat", sagt Til. Auch Flint Stelter bestätigt das. So findet aktuell die Thüringer Band "Maroon" aus Nordhausen viele Fans.
Oft handelt es sich aber um Modewellen. "Dass Leute nach zwei Wochen wieder zum Bier greifen, kommt ziemlich oft vor", sagt Til. Gewundert habe ihn nur, dass der Gitarrist seiner Band nach 15 Jahren nicht mehr straight sein wollte: "Ich kann das nicht nachvollziehen. Das kann nur der Gruppenzwang sein."
http://www.spiegel.de/schulspiegel/lebe ... 42,00.html
Die härtesten Weicheier der Welt
Von Carola Padtberg
Kein Sex. Kein Alkohol. Keine Zigaretten. Keine Drogen. Kein Fleisch. Was Krankenkassen erfolglos predigen, erklärt eine Jugendszene zum Prinzip: "Straight Edge" nennen sich tätowierte Punk-Fans wie David Schneider, 19, die gesund leben und härter sind als alle anderen.
Wer David Schneider bei einem Konzert erlebt, könnte Angst vor ihm bekommen. Der 19-jährige Drummer der Band "The Mokicks" nennt sich "Junk" und spielt brachiale Musik, die er als "Ass Fuck Punk" bezeichnet. Dabei dreschen Davids tätowierte Arme aufs Schlagzeug ein, während der Sänger ins Mikrofon schreit und sich das Kabel um den Hals schlingt, als wolle er sich erhängen. Die Besucher bilden vor der Bühne einen Kreis, den "Moshpit", und tanzen mit rudernden Fäusten und gefährlichen Tritten. "Violent Dancing" heißt das - und auf Hardcore-Punkkonzerten verletzen sich die Leute nicht selten.
Von David gibt es noch eine ganz andere Seite, in der es um alte Ideale wie Gesundheit, Treue, Rücksicht und eine positive Grundeinstellung geht. Davon erzählt das große X, das er auf seinen rechten Handrücken tätowieren ließ. Es bedeutet, dass die Barkeeper David keinen Alkohol ausschenken dürfen. Dass man David besser keine Zigarette anbietet. Und dass Mädchen, die an ein schnelles Abenteuer denken, die Sache schnell vergessen sollten. Daran hält er sich radikal.
David ist kein Gesundheitsfanatiker, sein Vater arbeitet weder bei der Krankenkasse noch bei der Kirche. Das X ist der Erkennungscode einer sehr speziellen Jugendbewegung: "Ich bin seit vier Jahren straight edge", sagt David. Darum hat er sich diese Wörter in großen Buchstaben quer über den Bauch stechen lassen. Straight Edge (oft auch abgekürzt sXe) steht für einen Kodex, der vor allem Nein-Sagen bedeutet - zu Alkohol und Zigaretten, zu Drogen und One-Night-Stands.
Straight Edge gehört eigentlich in die achtziger Jahre, als Punk groß und wichtig war, Jugendliche "No Future"-Slogans grölten und Staat und Gesellschaft ablehnten. Einen kleinen Teil von Punk-Musikern aber störten diese destruktive Haltung und der Drogenkonsum, etwa die Band "Minor Threat" aus Washington D.C.
Mit klarem Kopf gegen die anderen
Ihr Sänger Ian MacKaye trug stets ein schwarzes X auf dem Handrücken, früher ein Symbol für amerikanische Minderjährige: Türsteher markierten damit auf Konzerten alle unter 21 Jahren, um sie vom Alkoholausschank auszuschließen. Minor Threat funktionierten das X um, malten es sich mit schwarzem Edding auf die Hände und sangen: "Don't drink, don't smoke, don't fuck! At least you can fucking think!" Und begründeten damit eine neue Jugendbewegung.
Obwohl die Songtexte von Minor Threat nicht als Gesetze gedacht waren, zeigten sie enorme Wirkung: Die Fans des Hardcore-Punk hörten tatsächlich auf, sich an Wochenenden die Kante zu geben. Statt "No Future" hieß es "Do it Yourself". Die Jugendlichen wollten einen klaren Kopf behalten, um ihre Umwelt zu verändern, und fingen bei sich selbst an - sie wurden "Straight Edge", frei übersetzt "unbedröhnter Weg".
Bei David kam das mit dem X nicht von heute auf morgen. Er hatte nie wirklich Lust auf Alkohol, Zigaretten oder Drogen. Als seine Freunde auf Partys damit experimentierten und ihn immer wieder fragten: "Warum trinkst du nichts? Bist du straight edge?", habe er eines Tages mit "Ja" geantwortet, sagt David, der im Städtchen Balingen nahe Stuttgart lebt. Das war vor vier Jahren.
Für die meisten Straight Edger gehört eine vegetarische Ernährung ebenfalls zu ihrer Einstellung, viele leben sogar vegan. David ist Lactovegetarier: "Ich verzichte auf alle Produkte, für die Tiere sterben müssen." Dazu zählt er Fleisch, bestimmte Käsesorten, Gelatine-Produkte und Eier, aber auch Lederschuhe oder Daunenjacken. Seine Lebensmittel kauft David in einem Versandhandel für Veganer und kocht jeden Tag selbst, obwohl er bei seinen Eltern wohnt. Kein Problem für ihn: Auf der Berufsfachschule für Hauswirtschaft fand er das Fach Ernährungswissenschaften besonders interessant. Für ein Muttersöhnchen hält ihn trotzdem niemand. "Erstaunlicherweise bezeichnet mich niemand als Weichei. Ich stoße auf verdammt viel Respekt."
Tattoos und Tierschutz
Davids Freunde sind Punks und Skater, mit denen er seine Zeit in Skateparks und auf Partys verbringt. Außer seinem Bruder kennt er sonst keinen in Balingen, der straight edge lebt. "Ich rede oft über meine Lebenseinstellung mit Leuten, die sich am Wochenende richtig wegschießen", sagt David. "Wenn sie mir erklären, warum sie das tun, kann ich das absolut verstehen. Ich suche den Rausch in anderen Dingen, fahre Motocross oder BMX oder spiele Schlagzeug. Da kann ich komplett abschalten und geistig entspannen - wie andere bei einem Besäufnis."
Auch Mediengestalter Til Breidenbach, 23, schloss sich der Bewegung an, nachdem ihm ein Freund ein Tape mit Straight-Edge-Hardcore schenkte. Als er zum ersten Mal "Firestorm" der militanten Punkband Earth Crisis hörte, habe er gemerkt, "dass Alkohol nichts Wichtiges ist im Leben", sagt der Aachener. Sechs Jahre ist das her.
Straight Edger haben eine Schwäche für Tätowierungen, und auch Til Breidenbach hat viele davon: auf den Handgelenken die Anfangsbuchstaben seiner Brüder, auf dem linken Oberarm ein goldenes X und eine Kassette als Andenken an das Tape, mit dem er zum Hardcore fand. Auf dem rechten Arm prangt ein Totenkopf mit den Wörtern "Straight Edge".
Straight Edger genießen die Abgrenzung von ihrem Umfeld. Den Alkoholverzicht empfindet Til als Kernpunkt des Andersseins. "Meine Mutter hat das lange nicht verstanden. Sie hat mir noch jahrelang beim Weggehen gesagt, ich solle nicht so viel trinken", erzählt er. Auch auf Familienfeiern sei es manchmal schwierig, wenn niemand einsehen wolle, dass er auch an Silvester keinen Sekt trinkt. "Viele fühlen sich durch meine Lebenseinstellung angegriffen", sagt Til. Besonders ältere Menschen hätten Schwierigkeiten, sie zu akzeptieren. "Für die ist das immer noch Rebellion, wenn ich ein Bier ablehne."
Seine Freunde trinken zwar Alkohol, so Til. Sie entstammten aber alle der Punkrock-Hardcore-Szene und wüssten, worum es den Straight Edgern geht. Partybremsen seien sie keineswegs: "Ich bin immer der letzte, der um sechs Uhr morgens nach Hause geht." Trotzdem geht es bei Straight Edge auch darum, sich durch Selbstdisziplin von den Zwängen und Verführungen der Spaßgesellschaft zu befreien. Der Protest gegen schnelllebigen Konsum - das hat der Bewegung den Ruf eingebracht, irgendwie verkrampft zu sein.
Verzicht auf One-Night-Stands
Til und David lehnen auch Sex mit häufig wechselnden Personen ab. Sie erklären damit ihren Respekt vor dem anderen Menschen und wollen Frauen nicht als Sexobjekte erniedrigen. "Manche sehen das auch ganz strikt und wollen keinen Sex vor der Ehe. Das muss jeder für sich selbst entscheiden", sagt Til. Seine letzte Freundin kam mit seiner Lebensweise nicht zurecht. "Sie dachte immer, ich würde ihr Vorwürfe machen, wenn sie trinkt oder sie dafür irgendwie verurteilen."
Wie David spielt auch Til in einer Hardcore-Punkband und malt sich das X auf den Handrücken, wenn er auf der Bühne steht. Wie eng Straight Edge mit der Musik verknüpft ist, weiß Flint Stelter, 29. Der Mediengestalter, Straight Edger und Vegetarier betreibt seit acht Jahren die Community poisonfree.com, mit sechs Millionen Klicks im Monat die am besten besuchte Straight-Edge-Seite Europas. "Wir sind Anlaufpunkt für Hardcore-Anhänger aus der ganzen Welt", sagt Flint, der das Projekt gemeinsam mit Freunden ehrenamtlich betreut. Manche davon investieren wöchentlich 30 Stunden in das Portal und das Musiklabel. Sie sind sich sicher: Hier verbringen sie ihre Zeit sinnvoller als bei einem Vollrausch.
In Deutschland wird die Zahl der Straight Edger auf fünfstellig geschätzt, viele sind jünger als 20. Trotzdem gibt es kaum noch Straight-Edge-Konzerte, auf denen gar nicht geraucht oder getrunken wird - anders als in den Achtzigern, als die Szene noch auf dem Höhepunkt war. "Ich habe das Gefühl, dass die Szene in letzter Zeit wieder zugelegt hat", sagt Til. Auch Flint Stelter bestätigt das. So findet aktuell die Thüringer Band "Maroon" aus Nordhausen viele Fans.
Oft handelt es sich aber um Modewellen. "Dass Leute nach zwei Wochen wieder zum Bier greifen, kommt ziemlich oft vor", sagt Til. Gewundert habe ihn nur, dass der Gitarrist seiner Band nach 15 Jahren nicht mehr straight sein wollte: "Ich kann das nicht nachvollziehen. Das kann nur der Gruppenzwang sein."
http://www.spiegel.de/schulspiegel/lebe ... 42,00.html
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das maroon heute so angesagt sind liegt wohl weniger an ihrem sxe status...Ernst Mosh hat geschrieben:ich find den gar nicht so schlimm... was geschrieben steht, is doch korrekt, mal abgesehen davon, dass ec ne punkband sein soll usw... aber ansonsten, wenn man überhaupt keinen plan davon hat, dann ist der artikel bestimmt recht aufklärend...
wieso wird das (nur) in verbindung zu sxe gesehen, sowas sollte der gesunde menschenverstand schon unterbinden...Sie erklären damit ihren Respekt vor dem anderen Menschen und wollen Frauen nicht als Sexobjekte erniedrigen.
wie gesagt, von artikel in solchen massenmedien, wo 75% des artikels mit erklärungen für die allgemeinheit verbraten werden (und man somit eh immer das gleiche liest), sollte man nicht zu viel erwarten....
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Re: mal was interessantes im SPIEGEL entdeckt...
Ernst Mosh hat geschrieben:STRAIGHT-EDGE-SZENE
"Straight Edge" nennen sich tätowierte Punk-Fans wie David Schneider, 19, die gesund leben und härter sind als alle anderen.
Allein der Satz kracht alles um...
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Ernst Mosh hat Folgendes geschrieben:
STRAIGHT-EDGE-SZENE
"Straight Edge" nennen sich tätowierte Punk-Fans wie David Schneider, 19, die gesund leben und härter sind als alle anderen.
Allein der Satz kracht alles um...



dass die so gross werden konnten liegt natürlich auch am sxe und besonders vegan image der band. Bei den Konzerten gings deshalb imma so ab, weil die leute früha viehisch mitsangen weil man mit der Aussage der Band verbunden war.das maroon heute so angesagt sind liegt wohl weniger an ihrem sxe status...
Sind halt für viele vegan sxe leute die Band schlechthin.
A commitment for life LALA
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der grund das die anzahl der fans zunimmt liegt wohl in letzter eher an der CM vermarktung... meiner meinung nach...
wenn ich so in die reihen bei maroon shows schaue, sieht man immer öfter mit bierflaschen und kippe in der hand moshende typen... die wissen vom sxe status der band also wenig oder halten nix davon...
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niffi hat geschrieben:der grund das die anzahl der fans zunimmt liegt wohl in letzter eher an der CM vermarktung... meiner meinung nach...
wenn ich so in die reihen bei maroon shows schaue, sieht man immer öfter mit bierflaschen und kippe in der hand moshende typen... die wissen vom sxe status der band also wenig oder halten nix davon...
das is mittlerweile bei allen größeren bands der fall... die sprechen halt noch ne andere zielgruppe (die ganzen EMP besteller usw


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Also ich finde den Bericht richtig gut. Bin kein Edger aber was ich hier zum Teil
so lese schockt mich schon. Ich höre gerne Hard-,Metal- und Emocore und fühle mich manchmal angefeindet auf Konzerten, weil ich gerne mal ein Bier trinke und zu Maroon. Ich finde schon das der Band geholfen hat mit ihrer Einstellung aber auch nur, weil sie 100% Prozent da hinter stehen. Ist jedenfalls meine Meinung. Und zu dem anfeinden, es gibt nun mal auch viele die 16 oder 17 sind sich ein X auf die Hand malen, nie wirklich geraucht haben oder voll Alkoholiger waren. Also was ich sagen will ist das ich das Straight Edgetum (gibt es dieses Wort überhaupt?) eigentlich für eine sehr positive Sache halte aber auf die Auslegung kommt es an. Alles wird nämlich gefährlich wenn es fanatisch
ausgeübt wird.
so lese schockt mich schon. Ich höre gerne Hard-,Metal- und Emocore und fühle mich manchmal angefeindet auf Konzerten, weil ich gerne mal ein Bier trinke und zu Maroon. Ich finde schon das der Band geholfen hat mit ihrer Einstellung aber auch nur, weil sie 100% Prozent da hinter stehen. Ist jedenfalls meine Meinung. Und zu dem anfeinden, es gibt nun mal auch viele die 16 oder 17 sind sich ein X auf die Hand malen, nie wirklich geraucht haben oder voll Alkoholiger waren. Also was ich sagen will ist das ich das Straight Edgetum (gibt es dieses Wort überhaupt?) eigentlich für eine sehr positive Sache halte aber auf die Auslegung kommt es an. Alles wird nämlich gefährlich wenn es fanatisch
ausgeübt wird.
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joergi fühlt sich wohl als biertrinker bei maroon ertappt und muss sich jetzt verteidigen und fühlt sich gleich besonders stark angegriffen...
und möchte jetzt das er nicht mehr schief angeguckt wird, auch wenn er die "Lebenseinstellung" mancher Leute tritt...
btw: muss man erst alkoholiker gewesen sein um sXe zu sein, denk mal drüber nach..
allso in letzter zeit muss ich mir nur anfeindungen gegenüber sXe anhören und hab wiederum keine anfeindungen von sXe´ern erlebt, schon irgendwie komisch... (ich bin nich edge)
und möchte jetzt das er nicht mehr schief angeguckt wird, auch wenn er die "Lebenseinstellung" mancher Leute tritt...
btw: muss man erst alkoholiker gewesen sein um sXe zu sein, denk mal drüber nach..
allso in letzter zeit muss ich mir nur anfeindungen gegenüber sXe anhören und hab wiederum keine anfeindungen von sXe´ern erlebt, schon irgendwie komisch... (ich bin nich edge)
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Der Bericht klärt ganz gut den Spiegel-Pöbel auf, aber den wird's sicher sowieso kaum interessieren! Und wahrscheinlich fand die Redaktion die Überschrift einfach zu Grotte um den Bericht "groß rauszubringen"... boah, ist die schlechtCHYNrog hat geschrieben:na der breicht is solala, aber wundert mich das sie das thema nicht mal krasser in szene setzen...

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Re: mal was interessantes im SPIEGEL entdeckt...
Ass Fuck Punk??? Junk???Ernst Mosh hat geschrieben:STRAIGHT-EDGE-SZENE
Wer David Schneider bei einem Konzert erlebt, könnte Angst vor ihm bekommen. Der 19-jährige Drummer der Band "The Mokicks" nennt sich "Junk" und spielt brachiale Musik, die er als "Ass Fuck Punk" bezeichnet. Dabei dreschen Davids tätowierte Arme aufs Schlagzeug ein, während der Sänger ins Mikrofon schreit und sich das Kabel um den Hals schlingt, als wolle er sich erhängen. Die Besucher bilden vor der Bühne einen Kreis, den "Moshpit", und tanzen mit rudernden Fäusten und gefährlichen Tritten. "Violent Dancing" heißt das - und auf Hardcore-Punkkonzerten verletzen sich die Leute nicht selten.
Was zur Hölle sind das für Ausdrücke? Und wer sollen die Mokicks sein, ich glaub zum Thema sxe könnte man relevantere Bands nennen.
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Erstmal hallo, das ist mein erster Thread hier. Der Artikel ist doch ok, für die breite Masse äußerst verständlich und insgesamt ohne besondere Tiefe. Ich bin seit 7 Jahren Vegetarier aus Überzeugung, habe noch nie Alkohol getrunken,da ich den sowieso nicht vertrage und mit dem Rauchen, naja...
Ich denke das es keiner Regeln bedarf um sXe zu sein, es muß die Überzeugung von einem selber sein. Alles andere wäre nur trendy
Und vor allem sollte man nicht mit der Brechstange missionieren wollen.
Ansonsten ist es jedem sein Ding, ob er saufen oder sonstwas will, wenn er die Konsequenzen trägt. Ich finds jedenfalls äußerst unangenehm mit besoffenen oder bekifften Lauten abzuhängen.
Und...
MEAT IS MURDER
Ich denke das es keiner Regeln bedarf um sXe zu sein, es muß die Überzeugung von einem selber sein. Alles andere wäre nur trendy

Und vor allem sollte man nicht mit der Brechstange missionieren wollen.
Ansonsten ist es jedem sein Ding, ob er saufen oder sonstwas will, wenn er die Konsequenzen trägt. Ich finds jedenfalls äußerst unangenehm mit besoffenen oder bekifften Lauten abzuhängen.
Und...
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